Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bei älterem Kind: Wie Nikolaus, Weihnachtsmann und Co "abschaffen"?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Bei älterem Kind: Wie Nikolaus, Weihnachtsmann und Co "abschaffen"?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, meine Tochter ist sieben Jahre alt. Sie glaubt noch an Nikolaus, Weihnachtsmann und Osterhase, und zwar sehr begeistert und fast andächtig. Sie findet es toll, dass alle diese Wesen so lieb und gerecht sind, und allen Kindern etwas bringen, damit sie sich freuen usw. Alle drei bekommen auch von ihr am jeweiligen Vorabend kleine Geschenke hingelegt, damit sie auch mal was zum Freuen haben. Diese Gaben verschwinden natürlich denn auch über Nacht. Nun wird sie aber im Januar acht Jahre, und wir würden gern vorsichtig ein bissel Aufklärung betreiben. Darauf zu vertrauen, dass andere Kinder ihr die Nicht-Existenz des Weihnachtsmanns schon stecken werden, hat nicht funktioniert: Als ihre Nachbarsfreundin (10) ihr gesagt hat, den Weihnachtsmann gebe es doch gar nicht, antwortete sie (mit mühsam geduldiger Stimme angesichts soviel offensichtlicher Dummheit): "Und wer legt dann die ganzen Geschenke unter den Baum, häh?" Darauf wusste das arme Mädchen in dem Moment auch keine plausible Antwort. Abschließendes Resümee meiner Tochter: "Na, siehste!" Seitdem glaubt wahrscheinlich auch das Nachbarmädchen wieder an den Weihnachtsmann... Wir haben Angst, ihr die Wahrheit einfach zu sagen. Nicht zuletzt, weil wir dann als Eltern letztlich als Lügner dastehen, schließlich haben wir sie in den letzten Jahren immer in ihrem Glauben bestärkt. Wir neigen dazu zu warten, bis sie selbst Zweifel anmeldet. Und dann eine sanfte Übergangslösung zu schaffen nach dem Motto: Diese Wesen kommen halt nur zu den Menschen, die an sie glauben. Für die anderen legen die Eltern die Geschenke hin. Was meinen Sie, ist das okay? Liebe Grüße und Danke für Ihren Rat, Astrid


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Hallo Astrid Wer sagt denn, dass es keinen Weihnachtsmann/Nikolaus usw. gibt??? Der Nikolaus hat früher mal gelebt. Er war ein Bischof, der den armen Menschen Etwas zu essen brachte und weil er so lieb, hilfsbereit, freundlich... war, wird jedes Jahr noch an ihn gedacht, während die Eltern auch heute noch seine Helfer sind, da er ja nicht überall gleichzeitig sein kann, um besonders den Kindern Etwas Leckeres zu essen zu bringen.- Schauen Sie zusätzlich noch für weitere Ideen mal auf folgende Seite: http://www.bischof-nikolaus.de/losgehts.htm Nehmen Sie Ihrer Tochter bitte nicht gleich völlig den Glauben. Versuchen Sie, sie ganz behutsam an den Ursprung von Nikolaus, Osterhase & Co. heranzuführen, damit Traditionen noch lange erhalten bleiben können. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Ach je Astrid, das ist ja wirklich mal ein Problem, das mich bei aller Ernsthaftigkeit doch zum Schmunzeln gebracht hat. Meine Tochter (10) war ähnlich und ich hatte auch damals Angst, sie wäre furchtbar enttäuscht, wenn andere Kinder ihr mal erzählen, wie leichtgläubig sie doch noch ist. Wir haben es mit ihr dann so gemacht, dass wir gesagt haben, der Weihnachtsmann ist schließlich schon ein alter Herr, der schafft nicht mehr alles in seinem Alter. Deswegen kommt er nur noch zu den kleinen Kindern. Die größeren bekommen die Geschenke von ihren Eltern. Da war sie 8 Jahre alt, so wie deine Tochter jetzt, und ziemlich enttäuscht, dass der Weihnachtsmann nicht mehr in unserem Wohnzimmer auftauchte und sich ihre Gedichte anhörte. Das tat uns dann wiederum so leid, ihre Enttäuschung mit ansehen zu müssen, dass wir im Jahr darauf den Weihnachtsmann wieder eingeführt haben. Inzwischen hatte sie von ganz alleine erkannt, dass es den nicht gibt, aber sie wusste auch nicht, wer ihn für uns hier gemimt hat. Fazit ist, dass ihr (nach meiner Ansicht) ihr den Glauben gar nicht absichtlich nehmen solltet. Ihr braucht sie ja auch nicht mehr darin bestärken, aber vielleicht auch mal so einen Hinweis geben, dass der Weihnachtsmann es eigentlich nur zu den ganz Kleinen schaffen kann ... Ich drücke die Daumen, dass hier noch einer eine bessere Idee hat. Andererseits ist das Verlieren eines Glaubens oftmals mit einer Enttäuschung verbunden und nicht jede Situation lässt sich von vornherein entschärfen. Mach dir nicht zuviele Gedanken. Es kommt sowieso ganz anders, als du dir jetzt vielleicht denkst. Toi, toi, toi und viele Grüße! Agnetha


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