Beerdigung 2,5 Jahre alt

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Beerdigung 2,5 Jahre alt

Guten Tag, vor zwei Tagen ist meine Großmutter, also die Ur-Oma meines Sohnes verstorben. Die Beerdigung (Urnenbeisetzung) ist nächste Woche. Wir haben keinen Babysitter für diese Zeit und halten es auch für wichtig das der Kleine mitkommt. In wiefern kann ich ihm schon die Situation erklären? Irgendetwas muss ich ihm ja sagen, wenn er die ganzen traurigen/ weinenden Leute und auch mich als weinende Mutter sieht. Zum Verhältnis zur Uroma kann ich sagen das sie sich nicht oft gesehen haben. Die letzten Zeit alle 2-3 Wochen mal da er sie im Krankenhaus und Seniorenheim besucht hat. Allerdings nicht länger als ca. 1 Stunde. Ab und an konnten sie sich miteinander beschäftigen ab und an war die Uroma aber auch "müde und musste schlafen und konnte deshalb nicht mit ihm spielen". Vielen Dank für Ihren Rat. Mit freundlichen Grüßen

von wide0_2 am 12.04.2012, 13:55



Antwort auf: Beerdigung 2,5 Jahre alt

Hallo wide0_2 Zunächst mein aufrichtiges Beileid!- Bitte informieren Sie Ihren Sohn darüber, dass das Herz der Ur-Oma immer schwächer wurde, sodass sie nicht mehr atmen konnte und nun gestorben ist. Sagen Sie ihm, dass nun Alle natürlich sehr traurig sind und weinen, wenn die Oma beerdigt wird, aber gleichzeitig auch froh, weil Oma nun keine Schmerzen mehr hat und alle Menschen, die sie kannten, nun an sie denken werden. Zum Verabschieden treffen sich nun Alle, die Oma kannten und dazu gehört ja auch Ihr Sohn. Mehr Vorbereitung bedarf es meiner Erfahrung nach nicht, wenn Sie aber dafür sorgen, dass die Fragen Ihres Sohnes -wenn welche gestellt werden-, möglichst sachlich, kurz und knapp beantwortet werden. Betrachtet Ihr Sohn bereits gerne Bilderbücher, rate ich Ihnen zu: "Ist Oma jetzt im Himmel?" oder: "Ein Wolkenlied für Omama". Mitfühlende Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 12.04.2012



Antwort auf: Beerdigung 2,5 Jahre alt

ich finde es sher gut, dass du ihn mitnehmen möchtest. der tod ist ein sehr schwieriges thema, mit dem man sich freiwillig wohl eher selten beschäftigt. meiner meinung nach ist der tod in unserer gesellschaft viel zu formel und unpersönlich geworden. man stirbt im krankenhaus oder im altersheim und kommt unter die erde. fertig. das krankenhaus führt die ersten dinge in die wege und dann kümmert sich der bestatter. man braucht nur zu zahlen (und das ordenltich) ich finde man kann sich nicht früh genug mit dem tod auseinandersetzen, da er wie das leben auch zu uns gehört. erkläre deinem sohn, dass es normal ist, dass alte menschen irgendwann sterben und es ihnen dann besser geht. worauf ich hinaus möchte, eine freundin hat ihrem sohn versucht zu erklären, dass alle menschen mal sterben müssen und hat es irgendwie falsch rüber gebracht. der arme jung hatte wochenlang panische angst er oder seine ma könnten sterben. denn das sei normal. erläutere ihm, dass eine beerdigung ein normaler und auch schöner wenn auch trauriger anlass ist um sich daran zu erinnern was man mit der person alles erlebt hat, was man an ihr geschätzt hat und natürlich um von ihr abschied zu nehmen. aber versuche ihm auch gleichzeitig klar zu machen, dass es der oma dadurch besser geht dir wünsche ich viel kraft und hoffe, dass deine mutter eine ihr würdige und wunderschöne beerdigung hat

von petitechouchou am 15.04.2012, 19:59