Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Baby am Wochenende abgeben

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Baby am Wochenende abgeben

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, meine Tochter (19)hat ein 4 Monate altes Baby.Schon kurz nach der Geburt, gab sie es an den Wochenenden immer ab, damit sie weg gehen kann.Mal zu einer Mutter einer Freundin,mal zur Tante mal zu mir.Ich hab den Kleinen wirklich lieb, habe aber zu ihr gesagt, ich kann ihn nicht jedes Wochenende nehmen,weil mein Mann und ich,sowie unsere Buben auch manchmal etwas vorhaben.Außerdem finde ich es nicht gut für den Kleinen, wenn er laufend hin und her geschoben wird und immer ein anderes Gesicht sieht, wenn er aufwacht. Sie meint, wenn ich ihn nicht nehme,muß sie ihn ja woanders hinbringen.Sie müsse weggehen, weil sie noch jung sei und nicht warten will, bis sie alt sei. Ich meine, es ist nicht gut für den Kleinen, was meinen Sie? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.


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Hallo Petra Ihre Meinung teile ich durchaus: Ein Kind groß zu ziehen, bzw. in eine SICHERE Selbständigkeit zu führen ist eine große Verantwortung, die man nicht unentwegt Anderen, wenn auch vertrauten Personen überlassen sollte. Schließlich möchte Ihre Tochter doch bestimmt, dass der Junge SIE als seine vertrauteste Bezugsperson auch langfristig anerkennt, ihr vertraut, IHRE Vorstellung von Erziehung akzeptiert und nicht desorientiert von einem Erziehungsstil in den Nächsten "schliddert", sodaß er bald gar nicht mehr weiß, wie er sich verhalten soll und es zu einem Fehlverhalten kommt. Dass sie mit 19 Jahren z.B. 1mal/Monat auch ausgiebig weggehen möchte, kann sicher Jede(r) verstehen, sodaß sich bestimmt eine Lösung finden läßt, den Jungen in seinem Zuhause -wenn er überwiegend schläft- zu betreuen. Vielleicht können Alle (Sie, die Tante,...) zusammenwerfen und für diese Zeit eine Tagesmutter finanzieren, die in der Not auch mal zwischendurch einspringen kann, sodass der Junge sich an diese eine Bezugsperson gewöhnt und nicht an allzu viele, verschiedene Personen. Dann spricht auch ganz bestimmt nichts dagegen, wenn Sie, die Tante hin und wieder den Kleinen zum Spazierengehen o.Ä. abholen, damit Ihre Tochter hin und wieder Zeit für sich hat. Die Verantwortung für den Jungen kann und sollte ihr Niemand nehmen! Gerade das Kleinkind-Alter geht so schnell vorüber und mit ca. 25 Jahren ist Ihre Tochter immer noch jung genug auszugehen, während ihr Sohn nur allzu gerne mit einem Schlafsack bewappnet bei Freunden schlafen möchte.- Nachdenkliche Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Petra, also, ich bin zwar auch erst 34, aber ich sage ganz ehrlich: Deine Tochter hat sich FÜR das Baby entschieden und damit hat sie auch die Verantwortung für ein sensibles Leben übernommen. Es ist sicherlich schwierig, zu verzichten. Ich kann sie einerseits verstehen, daß sie mit ihren Freundinnen weggehen möchte. Meine Mutter war damals selbst 18, als mein Bruder geboren war und sie sagte, daß es nicht immer einfach war. Ich fände ein Kompromiss toll: Du bietest Ihr an, zum Beispiel einmal im Monat den kleinen zu nehmen, damit sie ausgelassen ausgehen kann, und sie versucht mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich finde es auch für ein Baby zu viel, wenn es mal hier mal dort wach wird. Vielleicht kannst Du sie anderweitig unterstützen, damit sie sich ein wenig unter die Arme gegriffen fühlt. Aber die Verantwortung abzunehmen oder gar erpressen zu lassen "wenn Du nciht, dann" - ich glaube, auf die Schiene würde ich mich nicht einlassen. Ich würde mit ihr versuchen, nochmal ganz in Ruhe - und ohne Vorwürfe - zu sprechen. Vielleicht findet Ihr eine gemeinsame Lösung? Vielleicht wäre es machbar, einen Babysitter gemeinsam zu suchen. Das Baby sanft an ihn zu gewöhnen, so daß dann immer ein und dieselbe Person das Baby hütet - in dessen bekannter Umgebung - also bei sich zu Hause. Das würde zwar Geld kosten, aber dann muß sie sich überlegen, ob Ihr das Ausgehen die Sache Wert ist??? Das wäre aber für das Baby schön, weil es eine Bezugsperson ist. Ich finde Vertrautheit und Geborgenheit und Rituale in dem Alter besonders wichtig!!! Mira


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