Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, mein fast Zweijaehriger Sohn ist zurzeit recht unausgeglichen. Staendig versucht er, durch Jammern (guter Schauspieler!) oder Provozieren Aufmerksamkeit zu bekommen und ist nur schwer zur Mitarbeit zu bewegen. Gleichzeitig ist er sehr verschmust. Er geht in die Krippe und den Erzieherinnen ist dort aufgefallen, dass er den kleineren Kindern den Nuckel abnimmt und mit Hingabe daran herumnuckelt. Als Baby hat er keinen Nuckel angenommen und natuerlich wollen wir ihm jetzt auch keinen mehr geben. Genau das haben die Erzieherinnen aber vorgeschlagen, weil sie meinen, er haette noch ein so grosses Nuckelbeduerfnis. Kann das sein? Ich glaube eher, das er im Moment mit sich uns seiner Rolle nicht so recht klar kommt und eher neue Herausforderung oder Bestaetigung braucht. Allerdings weiss ich nicht recht, wie ich ihm dabei helfen kann. Vielleicht noch wichtig: Ich bin im 3.Monat schwanger, wir haben unserem Sohn auch schon erzaehlt, dass ein Baby unterwegs ist, aber eher beilaeufig, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass er (jetzt schon)selbst Baby spielen moechte. Koennen Sie mir raten, wie ich meinem Sohn helfen kann? Und wie interpretieren Sie das scheinbare Nuckelbeduerfnis? Herzlichen Dank! Ines
Christiane Schuster
Hallo Ines Es kann durchaus sein, dass Ihr Sohn im Moment eine Phase hat, in der er besonders liebebedürftig ist und sich gewissermaßen als Ersatzbefriedigung diesen Genuß durch das Saugen verschafft. Dennoch bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass Sie ihm mit 2Jahren keinen Schnuller mehr anbieten sollten, da das Abgewöhnen sehr schwer ist -ganz abgesehen von den möglichen Schädigungen der Zähne, bzw. des Kiefers-. Vielleicht kann er nach Absprache mit den Erziehern vorübergehend sein Lieblings-Schmusetier oder ein anderes Lieblings-Spielzeug mit in die Krippe nehmen, damit er dort eine Möglichkeit hat, sein Bedürfnis abzureagieren? Ebenso können Sie ihm als "Auftrag" ein zu malendes Bild o.Ä. für seinen Krippen-Aufenthalt geben um festzustellen, ob er dort vielleicht unterfordert ist. Sparen Sie nicht mit Lob, wenn er nach Hause zurückkehrt. Informieren Sie sich immer über die Ereignisse in der Einrichtung und über die dortigen Aktivitäten, die Sie zu Hause evtl. ein 2.Mal nachvollziehen können (Lieder, Fingerspiele, Kniereiter wiederholen). So wird Ihr Sohn sich stolz fühlen etwas geleistet zu haben. Alles Gute und: bis bald?
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