Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

AN ALLE !!! permanentes Popeln bis zum Nasenbluten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: AN ALLE !!! permanentes Popeln bis zum Nasenbluten

Mitglied inaktiv

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Guten Tag Frau Schuster, ich weis schon gar nicht mehr was ichnoch machen soll/kann. Mein Sohn, fast 5 Jahre alt, bohrt und bohrt und bohrt sich in der Nase. Tagsüber und nachts. Das schlimme daran ist das jetzt immer häufiger die Nase blutet, halt auch schon mal so richtig heftig. Ich hab auch schon die Variante mit dem Gesicht aufmalen probiert - hat nix geholfen. Erklärungen ebensowenig. Sein Kommentar ist immer der gleiche: Ich versuche es Mama, ich bohr nicht mehr. Aber sobald er abgelenkt ist oder einfach mal so Luftschlösser in den Tag träumt fängt er wieder an. Jetzt habe ich ihm vor lauter Verzweiflung alle Fingerkuppen mit Pflaster zugeklebt - naja nur ein Strip quer über die Kuppe - hat ihm zwar nicht sonderlich gefallen und mich mit etwas zittriger Stimme gefragt wann ich die wieder weg mache. Ich habe ihm dann erklärt das ich das nur zeitweise drauf kleben werde um ihm immer wieder in Erinnerung zu bringen das die Finger nicht in die Nase kommen. Das hat er dann akzeptiert. Sich aber angestellt und verhalten, als ob er eine schwer erkrankt wäre. Gibt es noch eine etwas humanere Methode ihn öfters daran zu erinnern bzw. ihm das bohren abzugewöhnen? Vielleicht irgendwas was man auf die Finger pinseln kann? So wie bei den Nagelkauern? Da gibt es ja auch was. Warte sehnlichst auf Rückmeldung. Erfahrungen und Lösung anderer gerne erwünscht! Danke schlurinche


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Hallo Ratsuchende Da das intensive Nasebohren immer eine Ursache hat, wie ebenso das Nägelkauen, rate auch ich Ihnen, zu versuchen, diese Ursache herauszufinden: Ist er evtl. über- oder unterfordert, hat er Freunde, an deren Verhalten er sich orientieren kann, sind Sie und Ihr Partner sich in den Eckpunkten der Erziehung einig, sodaß Ihr Sohn sich nicht hin- und hergerissen fühlt, kann er sich an Ihrem und dem Verhalten Ihres Mannes sicher orientieren usw.? Statt ihm das Bohren zu verbieten, empfehle ich Ihnen, ihn in konkreten Situationen abzulenken und darauf zu achten, dass er zu Beginn des Nachtschlafs alle Tages-Ereignisse verarbeitet hat, sodaß er entspannt einschlafen kann. Manchmal wird das Nasebohren gemindert, wenn Sie mal mit ihm sich genau Das anschauen, was er aus der Nase herausholt, um ihn darüber zu informieren, dass es Dreck mit Schleim ist und wenn es dann blutet, dieser Dreck vielleicht auch in sein Blut gelangt.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, es wäre sicher wichtig zu fragen, warum er das macht. Dass er es so extrem macht, geht ja über eine normale schlechte Angewohnheit hinaus. Es könnte sich um eine leichte Zwangsstörung handeln, wie sie bei Kindern im Vorschulalter häufiger vorkommt. Dass er das Verhalten nicht kontrollieren kann, dass es einen Großteil des Tages bestimmt und es auch nachts auftritt, sind Indizien dafür. Mit rein äußerlichen Maßnahmen (wie Pflastern) wirst Du also wahrscheinlich nicht viel erreichen. Meist dienen Tics und ähnliche Verhaltensweisen Kindern ja dazu, innere Spannungen abzubauen. Überleg doch einfach mal gemeinsam mit Deinem Partner, welche Situationen momentan für Euren Sohn schwierig sind. Und wo eine zu hohe innere Anspannung herkommen könnte: Fühlt er sich wohl im Kiga, ist Eure Paar-Beziehung gut, bekommt er nicht zuviele Verbote, darf er Gefühle frei äußern, darf er also auch mal schreien, böse oder wütend sein, ohne dass er dafür gemaßregelt wird? Hat er genug Bewegung draußen, sieht er wenig fern (in dem Alter max. 30 Minuten)? Solche Fragen helfen oft weiter. Auch kann man als Teil des Zubettgeh-Rituals einführen, dass man gemeinsam nochmal über den vergangenen Tag spricht: Welche Dinge schön waren, welche sich schlecht angefühlt haben etc. Je mehr ein Kind seine Gefühle äußern und formulieren kann, desto entlastender ist dies. Und als Eltern kriegt man manchmal Hinweise darauf, wo's hakt, obwohl man das vorher so nicht bemerkt hat. Grüßle, Bonnie


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