Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Am Ende meiner Kräfte

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Am Ende meiner Kräfte

Mitglied inaktiv

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Guten abend, ich weiß wirklich nicht mehr wie ich mit unserem fast 2,5 Jharen alten Sohn umgehen soll. Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Er ist morgens nach dem aufstehen schon auf 180. Schmeißt mit Gegenständen, haut andere Kinder und vor allem seinen Bruder (8 Mo.) Er schafft es überhaupt nicht mal "runter zu fahren". Geschweige denn kann man mit ihm kuscheln od. Buch angucken...... Immer in Action und fährt auf Hochtouren. Wenn er haut oder schmeißt bekommt er ein wirklich deutliches NEIN incl. Begründung. Aber es dauert keine 10 Min. da macht er es erneut. Ich weiß nicht mehr wie ich mit seinem Verhalten umgehen soll. Er hat ein Wutkissen (so wie sie es schon manchen Eltern geraten haben) und auch nen Box-Sack wo der seine Tobsucht rauslassen kann - hilft nur leider absolut nicht. Er provoziert mich wo er nur kann und heult ganz fantastisch dabei - und das fast den ganzen Tag. Kriegt er seinen Willen nicht heult er, sage ich nein, dann heult er. Und das kann richtig nervtötend sein. Wie verhalte ich mich richtig? Ich habe das Gefühl egal was ich mache, es ist verkehrt. Soll ich sein gehuele ignorieren? Ich hab ihm schon sooo oft gesagt er braucht nicht zu weinen, sondern soll mir sagen was er möchte, oder auch nicht möchte, aber nein, Rene heult sofort los. Der KA sagte, er habe ein Problem mit seinem "ICH" und das würde sich legen. Ich habe eher das Gefühl es wird schlimmer, was ich ihr auch schon gesagt habe, aber irgendwie stehe ich auf weiter Flur alleine da. Einen produktiven Rat kann sie mir nicht geben. Vielen Dank und liebe Grüße


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Hallo Sabrina Wie Lucia Ihnen schon riet, kann auch ich Ihnen nur empfehlen, Ihren Sohn liebevoll in den Arm zu nehmen, zu warten, bis er ruhiger geworden ist und ihn dann mit einer ansprechenden Beschäftigung abzulenken. Ebenso sollten Sie direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu Ihrem Sohn aufnehmen, bevor Sie eine KURZ begründete Bitte an ihn richten. Achten Sie bitte darauf, dass Sie jeweils nur 1 Bitte aussprechen, wie z.B.: " Hol`bitte deine Schuhe" und anschließend erst: "Zieh` die Schuhe bitte an". Zusätzlich rate ich Ihnen neben der Meinung des Kinderarztes noch möglichst eine 2. Beurteilung des Verhaltens Ihres Sohnes einzuholen, um medizinische Ursachen zuverlässig ausschließen zu können. Besucht Ihr Sohn tagsüber weder eine Eltern-Kind-Gruppe mit Ihnen noch eine Tageseinrichtung, können Sie beim Gesundheitsamt oder einer Erziehungsberatungsstelle nachfragen. Kann Ihr Sohn überhaupt nicht mal für 5-10 Min. in Ruhe puzzlen, bauen, Bilderbuch anschauen, kuscheln o.Ä. und ist sein Bewegungsdrang recht ziellos, sollten Sie den Gedanken an ein ADHS nicht völlig ausschließen.- Dass Ihr Partner Sie in der Erziehung der Kinder soweit er kann und seine Freizeit es zuläßt unterstützt, setze ich mal voraus, da es ja auch seine Kinder sind und er gemeinsam mit Ihnen die Verantwortung übernommen hat, die Kinder in eine SICHERE Selbständigkeit zu führen. Vielleicht sollten Sie ihm diese Tatsache aber auch noch mal während eines sachlichen Gespräches verdeutlichen.- Haben Sie schon mal daran gedacht, eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen? Fragen Sie einmal den Arzt Ihres Vertrauens danach. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Guten Morgen, verstehe Dich nur zu gut! Wie sieht die Rolle des Vaters aus? Hat er genügend Zeit für seinen Sohn, erst recht, wenn Du mit dem Jüngeren eingespannt bist (Eifersucht?) ? Die Rolle des Vaters wird m. M. nach enorm unterschätzt - hatte ich auch. Mein Mann und ich lernen aber fast TÄGLICH diesbezüglich dazu.... ;-) Leider arbeitet er sehr viel, aber er versteht nun, dass er auch Vater ist und nicht nur Ernährer und bemüht sich, Ausgleich zu schaffen... Ist es bei euch ähnlich? Unsere "Schwierigkeiten" sind zwar anderer Natur, aber ich denke, oft darauf zurückzuführen. Wünsche Dir viel Erfolg und gute Nerven! Und ach ja, schwierig aber: am meisten brauchen sie Liebe, wenn sie es am wenigsten verdient haben. Wenn ich und mein Sohn uns wieder beruhigt haben, versöhnen wir uns und dann bleiben meine Worte auch lange "haften"... Trotzdem bringt mich unser Erster regelmäßig noch auf die Palme ... :-) Kann inzwischen aber besser damit umgehen... ;-) Lucia


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank schon mal, aber mit dem Vater ist es nicht ganz einfach. Er geht morgens früh aus dem Haus und kommt abends meist erst gegen 17:30 so dass wir gerade mal zusammen Abendessen können. Er hat eine neue Arbeitsstelle und fährt tgl. 250km. So hat er nur Sonnabend und Sonntags mit ihm zusammen - allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich mit der Erziehung doch größtenteils alleine da stehe. Ich werde mich nochmal mit meinem KA auseinander setzen.


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