Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Alles durcheinander, etwas lang geworden

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Alles durcheinander, etwas lang geworden

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Hallo Frau Schuster, ich hoffe, ich hole jetzt nicht zu weit aus. Meine Tochter (gestern 3 Jahre), war immer ein superliebes Kind. Sie hat auch immer gut geschlafen. Als Baby sehr viel und bis vor kurzem nachts 12 Stunden und mittags noch mal 2 Stunden. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß sie ihren Mittagsschlaf braucht. Vor 5 1/2 Monaten hat sie einen kleinen Bruder bekommen, wir haben ihr Bett umgebaut und seit 4 Wochen ist sie im Kindergarten. Eigentlich macht sie tagsüber einen Eindruck, das sie alles gut wegsteckt. Ihre schlimmen Trotzanfälle und Beschimpfungen mir gegenüber versuche ich gut wegzustecken und auch mit der Eifersucht auf Ihren Bruder zu begründen. Eifersucht ihm gegenüber zeigt sie nicht. Was mir zu schaffen macht, sind die Nächte. Sie macht andauernd Theater. Abends beim Einschlafen und sie schreit mich nachts oft herbei. Entweder liegt ihre Decke schief, ihre Puppe ist nicht richtig zugedeckt oder ich soll ihre Tränchen wegwischen. Sie schreit dann immer wie am Spieß. Letztens habe ich sie etwas schreien lassen, und was war? Sie ist aus dem Bett gefallen. Toll! Ich habe ihr versucht zu erklären, daß ich schlafen muß und sie sich ja auch ein Licht anmachen kann. Leider sind meine Nerven auch nicht immer die besten und ich habe sie schon richtig angeschrieen. Ich will aber nicht schreien, sondern endlich wieder meine Ruhe haben. Ihr Bruder schläft ja besser als sie im Moment. Bitte geben Sie mir hilfreiche Tips, wie ich dieses nächtliche Theater beenden kann. Vielen Dank im Voraus von Iris


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Hallo Iris Ihre Tochter hat in der letzten Zeit eine Menge Veränderungen aufnehmen müssen, die sie sicherlich noch nicht alle ganz verstanden hat. Tagsüber wird sie so stark gefordert, muß sie sich so sehr auf all` das Neue konzentrieren, dass ihr zum Nachdenken keine Zeit bleibt. Diese Zeit hat sie nachts, wo sie sich dann auch Hilfe suchend an ihre vertrauteste Bezugsperson wendet.- Wecken Sie in ihr den Stolz, schon so "groß und vernünftig" zu sein, dass sie sich nachts selbst wieder zudecken kann und dass sie sogar auch schon ihre Puppe als Puppenmutter beschützen kann. Bieten Sie ihr nach Möglichkeit morgens noch ein Kuschelstündchen im großen Bett an, wo sie Ihnen ganz allein -ohne ihren Bruder- erzählen kann, was sie und ihre Puppe geträumt haben. An diesen Erzählungen werden Sie wahrscheinlich schnell erkennen können, wo "der Schuh drückt", sodass Sie tagsüber Unverstandenes während des anschließenden abendlichen Einschlafrituals aufarbeiten können. Vielleicht reicht es aber auch schon, wenn Sie Ihrer Tochter abends erlauben noch eine "Bettkassette" hören zu dürfen. So wird sie freiwillig und (hoffentlich) zufrieden einschlafen und auch besser durchschlafen. Probieren Sie`s und: bis bald?


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