Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Mich plagt ein Problem. Ich habe schon seit Jahren immer, wenn ich mich überfordert fühle, Angstzustaende. Nun geht es mir wieder mal nicht so gut, und ich habe mir therapeutische Hilfe suchen wollen - eine Verhaltenstherapeutin, die jedoch so gut wie keine Zeit für mich hat. Folge: Ich "musste" mit meinem Kind (3 Jahre, 2 Monate) bei ihr erscheinen, weil ich keinen Babysitter hatte. Sie begrüßte mein Kind kurz und forderte es dann auf, in einem Nebenzimmer zu spielen, was meine Tochter nicht wollte (war ihr suspekt). Schließlich holten wir Spielzeug ins Behandlungszimmer, aber meine Tochter wollte nicht alleine im Eck spielen und fragte mich immer mal wieder was und "störte". Wie Kinder halt so sind, dachte ich. Nun war ich wieder bei eben dieser Therapeutin und sie erzählte, dass sie sich Sorgen mache um mein Kind, da wir beide zu sehr aneinander hingen. Für ein Kind dieses Alters wäre es normal gewesen, allein im Nebenraum zu spielen. Wirklich?? In einem unbekannten Haus?? Bei einer unbekannten Frau?? Ich bin total verunsichert! Weiter meinte die Dame, mein Kind müsse nun unbedingt in den Kindergarten (kommt jetzt auch in wenigen Wochen; ich hab vorher keinen Platz bekommen für die Kleine). Sicher würde sie es nicht wollen und Rotz und Wasser heulen. Ich soll die Erzieherin aber bitten, das Kind festzuhalten, und dann sofort rausgehen. Jetzt fühle ich mich völlig unter Druck gesetzt und irgendwie entmündigt. Den nächsten Termin habe ich auch erst in acht Wochen. Was sagen Sie als Fachfrau? "Muss" ich denn so einen radikalen Abgang im Kiga machen?? Geht es wirklich nicht sanfter mit der Ablösung (mal abwarten, was passiert...)? Mein Kind ist ein dickköpfiges Sensibelchen und ich bin erziehungstechnisch immer eher die sanfte Tour gefahren... als Mama sieht man sein Kind ja gern durch die rosarote Brille, aber auch Freunde, die ich ganz niedergedrückt um ihre Meinung gebten habe, sind der Ansicht, dass mein Kind völlig "normal" entwickelt sei. Entschuldigen Sie bitte die Länge meines Textes. Aber ich suchte Hilfe und fühle mich jetzt so getestet, kleingemacht und irgendwie als "Versager-Mama" mit einem dicken Kloß im Hals...
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Den Worten von Harmony kann auch ich nur hinzufügen, dass Sie auf keinen Fall Ihre Tochter im Kiga nur abgeben und gleich verschwinden sollten. Es ist durchaus "normal", dass ein Kind, was sich stets sicher an seiner vertrautesten Bezugsperson orientieren konnte, erst mal eine gewisse Zeit benötigt, um zu einer weiteren Person ein Vertrauen aufbauen zu können. Schauen Sie doch mal auf folgender Seite, was zur Kiga-Gewöhnung geschrieben ist: http://www.rund-ums-baby.de/kindergarten.htm Auf "Knopfdruck" reagieren in der Regel keine Menschen sondern nur Roboter oder Personen, die zu "blindem Gehorsam" angeleitet wurden und nicht zum Lernen durch Einsicht.- Haben Sie schon mal daran gedacht oder mit einem Arzt Ihres Vertrauens darüber gesprochen, ob eine Mutter-Kind-Kur statt Verhaltenstherapie nicht sinnvoller für Sie ist? Dort kann sowohl Ihnen geholfen werden, als dass auch Ihre Tochter Kontakte zu Anderen zu knüpfen lernt, sodass eine sanfte Lösung eingeübt werden kann. Welche Chancen eine entsprechende Kur bietet, können Sie auf folgender Seite nachlesen: http://www.rund-ums-baby.de/newsletter/2004/mutter_kind_kur.htm Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hi, mein Sohn ist knapp 3, und der wuerde keineswegs "auf Knopfdruck" in ein Nebenzimmer gehen und dort alleine spielen. Dennoch trennt er sich sehr gut, wenn jemand anders mit ihm spielt oder etwas mit ihm anguckt. Aber es geht eben nicht mit der Brechstange. Hat die Therapeutin ueberhaupt ein Kind? Von der "Abhau"-Methode im Kindergarten halte ich ueberhaupt nichts, jedenfalls nicht bei der Eingewoehnung. Wenn er spaeter mal so Phasen hat, kann man das ja ueberlegen. Aber ueberleg mal, ein kleiner Mensch, alles neu, viele fremde Gesichter - und Mama dreht sich rum und geht? Nee. Ich mach´s anders, und die Kindergaertnerinnen bei mir sehen es erfreulicherweise auch so, bzw. lehnen das pure Absetzen und Verschwinden bei der Eingewoehnung total ab (staedtischer Kindergarten, nix Waldorf oder so :-)) Auch wenn die Dame dir vielleicht helfen kann, sollte man vorsichtig sein, ob Verhaltenstherapie fuer alle Situationen des Lebens der richtige Ansatz ist. (Ich studiere Psychologie und erlaube mit daher einen kritischen Blick. :-)) Dir alles Gute fuer deinen eigenen Weg, harmony
Mitglied inaktiv
Danke für Deine aufbauende Antwort, harmony! Da verhält sich dein Sohn offenbar ähnlich wie meine Kleine: Sie löst sich auch "nur" dann gut, wenn jemand mit ihr spielt. Und nicht, wie Du so schön schreibst, auf Knopfdruck. Bei der Oma (die sie kaum sieht, wohnt zu weit weg) wollte sie sogar letztens freiwillig in deren Wohnung übernachten. Und, ja, die Therapeutin hat selbst zwei Kinder... Nochmal danke!
Mitglied inaktiv
Danke für Ihre Unterstützung. Was Sie schreiben, entspricht auch meinem Gefühl. Ich werde auf jeden Fall eine sanfte Ablösung anstreben! Danke sehr, bestimmt auch im Namen meiner Tochter.
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