Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

aggressionen und zerstörungswut

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: aggressionen und zerstörungswut

silviahexi

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hallo frau ubbens mittlerweile bringt mich mein kleiner stefan (17 Monate) an den rand der verzweiflung. stefan hat zurzeit solche aggressionen in sich, wenn es nicht nach seinem kopf geht, es misslingt oder funktioniert etwas nicht so, wie er es möchte, schreit und brüllt er, richtig zornig (ohne eine träne zu vergießen) noch dazu kommt, dass er in dem moment alles durch die gegend schmeißt. er hat da eine blinde zerstörungswut! ich versuche meist immer ruhig zu bleiben, aber in letzter zeit, gelingt es mir einfach nicht mehr, weil stefan kein "nein" akzeptiert, sich nicht an regeln halten will und dann sowas von maßlos ausrastet. ich bin zurzeit mit der situation total überfordert und bitte um hilfe. danke glg silvia


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Silvia, Ihr Sohn steckt in einer ganz normalen Entwicklungsphase. Das Schreien und Schmeißen sind sein Ventil, um mit dem Frust des Nichtgelingen wollens umzugehen. Er macht es noch nicht bewusst und darf darum gerne getröstet werden. Versuchen Sie, Ihren Sohn abzulenken. Beipsiel: Der Legoturm fällt zum x-ten Mal um und Stefan gerät in Rage, dann nehmen Sie ihn an die Hand und gehen mit ihm nach draußen. Dort lässt er sich sicherlich leicht mit einem angebotenen Spiel ablenken. Gehen Sie auch ansonsten viel mit Stefan nach draußen und lassen ihn sich dort bewegen. I.d.R. sind Kinder an der frischen Luft wesentlich entspannter. Auch bei einem "Nein" hift Ablenkung oder eine angebotene Alternative. Möchten Sie am liebsten auch schreien, dann verlassen Sie den Raum und schreien auch oder Sie schließen kurz die Augen, atmen tief durch und gehen in Ruhe wieder auf Ihren Sohn zu und versuchen ihn zu beruhigen. Bedenken Sie immer, Ihr Sohn macht es noch nicht mit Absicht. Bald wird er besser mit seinem Frust umgehen können und die Situation sich wieder entspannen. Viele Grüße Sylvia


juho

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entschuldigen sie meine einmischung, aber von einem 17monatigem kind können sie ganz sicher nicht erwarten, dass er sich an regeln hält. das kinder in diesem alter gerne dinge 'zerstören', ist meiner meinung nach auch normal, hier können sie ihm vielleicht alternativen anbieten, die er zerstören darf. das sich kleinkinder fürchterlich aufregen, wenn ihnen etwas nicht gleich gelingt, ist verständlich, weil sie im kopf schon oft einen plan haben, ihre motorischen fähigkeiten manchmal aber noch nicht ausreichen, um den plan umzusetzen. würde uns auch ärgern, wenn uns das gefühlte hundertmal am tag passierte, nicht? ihr kind ist noch zu jung um sich in worten auszudrücken und mit seinem frust anders umzugehen, also brüllt und wütet er. vermutlich gehört er zu der temperamentvollen sorte. und mit dem 'nein' ist das so ne sache: weshalb soll sich ein kind auch ständig nach den wünschen anderer richten? ist doch doof, wir kämen uns auch blöd vor, wenn ständig einer hinter uns stehen würde der uns alles verbieten möchte, was uns spass macht. nehmen sies so locker wie irgend möglich, bieten sie alternativen, erklären sie, lenken sie, machen sie ein spiel draus, und vorallem: tragen sies mit fassung und lachen sie zusammen mit ihrem jungen so oft sich die gelegenheit bietet. er ist das beste was sie haben, und die zeit kommt nie wieder. hab auch genauso einen, er ist 18mte.


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