Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ängstlichkeit - ab wann bedenklich?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ängstlichkeit - ab wann bedenklich?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag Frau Schuster! Sie haben uns schon desöfteren mit ihren Tipps so toll geholfen - vielleicht können Sie uns ja auch heute wieder einen Rat geben? Ich habe nuelich gelesen, dass Ängstlichkeit ebenfalls in die Reihe von Verhaltensuaffälligkeiten gezählt wird. Aber ab wann erkenne ich denn den Unterschied ziwschen ungewöhnlicher Ängstlichkeit und normaler Scheu vor fremden Leuten bzw. vor neuen Situationen? Franziska wurde im Juni 3 und ist an sich sehr tempramentvoll, aufgeweckt, neugierig usw. Wenn wir allerdings fremde Leute zu Besuch haben oder irgendwo in der Stadt uns mit Fremnden unterhalten, ist sie zunächst nicht ansprechbar - sie steckt den Kopf an meine Schulter und kommt erst nach bis zu fünf-zehn Minuten von dort wieder vor. Ist allerdings mal das Eis gebrochen, geht sie ohne Scheu mit Fremden um. Auch vor neuen Situationen ist sie erst mal unsicher, entwickelt dann aber meist bereits nach kurzer Zeit ein ziemliches Draufgängertum. Daneben hat sie oft völlig unplausible Ängste: Dezeit vor Fliegen und Käfern - wobei auch x-maliges Erklären, dass diese nicht gefährlich sind nichts fruchtet. Sie hat inzwischen einen eigenen Fliegenklatscher in der Hoffnung, dass ihr das Wissen, selbst die "Macht" zu haben, die "Unholde" zu verscheuchen, die Angst davor nimmt usw. - helfen tut es gar nix. Daneben ist ihr alles Verkleidete erst mal suspekt und kann Panik auslösen. Wie unterscheide ich nun, ob es sich dabei um eine Auffälligkeit oder nur um eine normale Alterserscheinung handelt? Ich muss dazu sagen, dass unsere Kindergärtnerin beim Antrittsgespräch meinte, sie habe eine für ihr Alter ungewöhnliche Sprachfähigkeit, ein sehr ausgeprägtes Erinnerungsvermögen und auch ein sehr gutes abstraktes Denkvermögen und auch eine für ihr Alter ungewöhnliche Art, Dinge bereits in Zusammenhang zu setzten, in Schemata und Regelmäßigkeiten einzuordnen - kann es damit zusamenhängen? Vielen Dank für ihren Rat schon jetzt! Anja Winter


Beitrag melden

Hallo Anja Mima`s Kommentar stimme auch ich zu und meine, dass Sie sich keine Sorgen zu machen brauchen. Ihre Tochter wird erst dann Ihre Schüchternheit gegenüber allem Neuen/Fremden verlieren, wenn sie sich gedanklich Damit vollkommen auseinandergesetzt hat und sich absolut sicher fühlt. Zeigen Sie Verständnis für dieses Verhalten, indem Sie es weitestgehend ignorieren, bzw. tolerieren. Erklären Sie Ihrer Tochter liebevoll hin und wieder, dass sie natürlich auch nicht von Anderen erwarten kann gegrüßt zu werden, bzw. zum gemeinsamen Spiel aufgefordert zu werden. Die Angst vor Insekten können Sie Franziska am Besten nehmen (wenn wahrscheinlich auch nicht ganz), wenn Sie sich diese Tiere auf Bildern, in Museen oder in der Natur gemeinsam intensiv anschauen und ihr deren Nutzen verdeutlichen. Berücksichtigen Sie aber bitte auch die Gefährlichkeit einiger Tiere, wie z.B. der Wespen.- Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Anja, was Du schreibst klingt stark nach meiner Tochter! Ich glaubve, das ist alles noch im Rahmen. Unsere Tochter wird bald drei und ist auch sprachlich sehr weit (laut Erzieherin in der Krippe). Sie zeigt ebenfalls große Schüchternheit, wenn Fremde oder auch Bekannte zu Besuch kommen, versteckt sich hinter unserem Rücken etc. Obwohl sie im vertrauten Kreis nicht Mund nicht zubekommt und einem wirklich sonst ein "ohr abkaut". Auch ist sehr ängstlich, was bestimmte Geräusche betrifft. Wir machen uns auch immer mal Gedanken drüber, aber laut Krippenpersonal wäre das absolut im Rahmen. Sie ist generell eher ein abwartender beobachtender Typ, während andere Kinder sich vielleicht spontan auf etwas stürzen und dafür auch mal Gefahren nicht so richtig einschätzen. Momentan fahren wir am besten damit, so gut wie garnicht auf ihre Marotten einzugehen,z.B. beim Begrüßen etc. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß sie es umso eher ablegt, umso weniger wir es beachten. Mir macht es mittlerweile auch weniger aus, wenn die Tante aus X, die sie nur einmal gesehen hat sagt "na, hast Du denn keinen Mund zum Guten Tag sagen etc"... Umso gelassener wir das hinnehmen und sie nicht denken, sie wären unnormal mit ihrer Angst, umso eher legt sich das (leicht gesagt, ich weiß)... Alles Gute und Grüße, Mima


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.