Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Schuster, meine Tochter ist 16 Monate alt. Momentan muss sie jede Woche zur Chemotherapie und kommt relativ wenig mit anderen Kindern in Kontakt. Einmal die Woche kommt ein gleichaltriges Mädchen zu uns, da ich auf sie aufpasse. Meine Tochter war schon immer sehr anhänglich, was sich durch Ärzte und KH noch verstärkt hat. Diese Woche nun flippte sie völlig aus als unser Tageskind kam. Hing an mir wie eine Klette, weinte wenn ich kurz wegging, wurde hysterisch wenn das andere Kind sie anfassen wollte. Ich habe nicht mit ihr geschimpft, aber sie auch nicht wie von ihr gewünscht durch die Gegend getragen sondern gehofft dass sie von alleine mit uns in ihr Zimmer geht. Keine Chance, sie blieb stehen und schrie und heulte. Mein Mann hat sich dann erbarmt und sie mitgebracht. Liegt das wohl an den Erfahrungen im KH oder sind solche "Anfälle" in dem Alter normal (Eifersucht auf das andere Kind?) Wie reagiert man am besten darauf?
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Diese Anhänglichkeit tritt im Kleinkindalter immer dann auf, wenn die Kinder verunsichert sind, was bei Ihrer Tochter durch die Erfahrungen im Krkhs. noch verstärkt wird. Gehen Sie nach Möglichkeit auf die Bedürfnisse Ihrer Tochter nach Ihrer Sicherheit gebenden Nähe ein. Versuchen Sie gleichzeitig durch häufiges Loben und Vermitteln konkreter Beschäftigungsangebote, beide Kinder zu einem gemeinsamen Spiel anzuregen. So bietet es sich z.B. an, mit Ihnen gemeinsam Musik zu machen, nach Seifenblasen zu schnappen, sich gegenseitig einen Ball zurollen, sich zu füttern, zu "kochen" usw. Heben Sie das Können Ihrer Tochter auch vor anderen Personen lobend hervor, um ihr Selbstwertgefühl zunehmend zu stärken, sodass sie sich auch ohne an Ihrem Hosenbein zu hängen bald wieder sicher fühlen wird. Liebe Grüße und: bis bald?