Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ängstliches Kind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ängstliches Kind

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Liebe Frau Schuster, unsere Tochter ist gerade 3 Jahre alt geworden. Vor acht Wochen hat sie ein Brüderchen bekommen, zu dem sie sehr fürsorglich und vorsichtig ist. Unsere Tochter ist schon immer (schon seit sie 3 Monate war) ein sehr ängstliches Kind. Manchmal weint sie, wenn ihr jemand fremdes zuwinkt oder sie anspricht. Wenn ich auf dem Spielplatz bin, steht sie die ganze Zeit bei mir, bewegt sich nicht vom Fleck und wehe, es naht sich ihr ein fremdes Kind oder nimmt gar ihre Sachen weg. Dann schreit sie wie verrückt. Neulich hatten wir Besuch, eine Familie mit einem Mädchen in ihrem Alter. Unsere Tochter hat die ganze Zeit (3 Stunden) alleine in ihrem Zimmer gespielt (bei geschlossener Tür)und das andere Mädchen durfte sich ihr nicht nähern. Was soll ich nur machen? Sie geht nicht bei uns alleine(Wohnblock) den Flur einige Treppen hinunter, es könnte ihr ja ein Fremder begegner. Haben Sie Tips? Sollte ich eine Psychologin aufsuchen? Einerseits ist sie sozial wie gesagt sehr zurück und meiner Meinung nach auch motorisch, andererseits hat sie sehr früh perfekt gesprochen und ich habe noch nie Probleme mit dem Essen oder Schlafen gehabt, einfach mustergültig. Ich bin auch in Krabbelgruppen, Pekip-Kursen und beim Mutter-Kind-Turnen gewesen, weil ich es immer wieder versuchen wollte, habe diese aber meist abgebrochen, weil es nichts brachte. Ich hoffe, sie können mir etwas helfen. LG Stella


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Hallo Stella Da Sie selbst das Gefühl haben, dass Ihre Tochter weder sozial noch motorisch altersgemäß entwickelt ist, rate ich Ihnen mit Ihrem Kinderarzt über Ihre Beobachtungen und Sorgen zu sprechen, da er Ihre Tochter schon längere Zeit persönlich kennt und evtl. gezielte Fördermaßnahmen in die Wege leiten kann (Ergotherapie?). Haben Sie schon mal ihr Seh- und Hörvermögen testen lassen, da eine diesbezügliche Schwäche nicht selten zu unsicherem Verhalten führt?- Beteiligen Sie sich möglichst oft an dem Spiel Ihrer Tochter und regen Sie ggf. 1-2 weitere Kinder zum Mitspielen an. Heben Sie die Stärken jedes einzelnen Kindes immer wieder lobend hervor und achten Sie darauf, dass Ihre Tochter ihr Können auch Anderen mitteilen kann. Akzeptieren Sie das Bedürfnis Ihrer Tochter nach Ihrer Sicherheit gebenden Nähe. Der Erfahrungs- und Bewegungsdrang der Kleinen ist so groß, dass sie sich, sobald sie sich sicher und geliebt fühlen, von ganz allein zunehmend von ihrer vertrautesten Bezugsperson lösen werden. Liebe Grüße und: bis bald?


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