Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

ADS???

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: ADS???

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Hallo, liebe Frau Schuster, ich habe einen 3 1/2 jährigen Sohn, der immer aggressiv, auch anderen Kindern gegenüber ist. Er ist zwar nicht immer so, aber immer öfter, wenn er schlecht gelaunt ist. Er schläft im Moment auch nicht mehr durch, wacht in der Nacht oft ein paarmal auf und kommt dann zu mir ins Bett. Ich erziehe ihn übringens alleine, aber mein Freund, der nicht der Vater von meinem Sohn ist, kommt uns alle ein paar Wochen besuchen. Oder wir fahren zu ihm. Er ist manchmal auch etwas eifersüchtig, was ja auch normal ist, aber wir unternehmen viel mit ihm. Und ich gebe ihm auch viel Liebe, doch er will manchmal nicht und ist manchmal auch unfreundlich. Ich glaube, daß er einfach launisch ist, macht eh` auch nur, was er will. Er flippt schnell aus und wird böse und bockig, wenn ich ihm Grenzen setze und ihm erkläre, warum er dies oder das nicht darf. Er versteht es nicht und will immer ALLES haben. Manchmal rutscht mir die Hand auch aus, obwohl ich es nicht wollte, aber er hört einfach nicht auf mich (uns). Hat seinen eigenen (sturren) Kopf. *grummel* Er läuft auch immer so langsam - wie eine lahme Schnecke und will manchmal auch noch hochgetragen werden, obwohl viele Kinder in seinem Alter schon schnell gehen und laufen können. Warum geht er nur so langsam? Muß ich mir vielleicht Sorgen machen und mit ihm zum Orthopäden gehen? Bringt eine Ergotherapie was? Bietet diese Therapie Bewegungsspiele und so an? Ich habe nächste Woche einen Termin mit ihm bei der Erziehungsberatungsstelle, weil er nur schwer zu erziehen ist. Ich weiß manchmal weder ein noch aus. Hat er vielleicht ADS? Können Sie mir vielleicht Tipps geben? Würde mich über eine Antwort von Ihnen freuen. Danke. LG, Tini&Lukas


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Hallo Tini Ihr Sohn wird mit sich selbst unzufrieden sein; sicherlich unter Anderem, weil er nicht genau weiß, in welcher Position er sich innerhalb der familiären Situation befindet. Hat er seinen leibl. Vater kennen gelernt? Für ein Kind, das seine Mutter liebt, ist es beinahe unbegreiflich, dass die Mutter auch noch zu Jemandem lieb ist, der nicht ständig mit im Haushalt lebte/lebt. Er wird sich aggressiv, launisch oder besser gesagt: auffällig verhalten um Beachtung und liebevolle Aufmerksamkeit zu erhalten. Schimpfen Sie nach Möglichkeit nicht mit ihm, da ein Schimpfen seine Verhaltensweisen eher noch verstärkt statt sie zu verhindern. Nehmen Sie ihn zunächst liebevoll in den Arm -auch, wenn Ihnen eigentlich gar nicht Danach ist- bevor Sie gemeinsam nach einer Lösung suchen um die Aggressivität, den entstandenen Konflikt zu verhindern, bzw. zu bewältigen. Zeigen Sie ihm, wie stolz Sie darauf sind ihn zu haben.- Sprechen Sie bitte mal mit Ihrem Kinderarzt über sein Verhalten. Vielleicht ist er ja tatsächlich in seiner Motorik ein wenig gestört, sodaß eine geeignete Therapie anzuraten ist. Ebenso kann eine Seh- oder Hör-Schwäche vorliegen, die ihn verunsichert sodass er in seinen Bewegungsabläufen besonders vorsichtig ist. Ein Besuch beim Orthopäden ist nur erforderlich, wenn eine körperliche Fehlhaltung ausgeglichen werden muß. Eine Ergotherapie beinhaltet durchaus auch Bewegungsspiele. Sie wird -ebenso wie jede andere Therapie- vom Kinderarzt empfohlen oder verschrieben. Das ADS liegt meines Erachtens und Ihrer Beschreibung nach nicht vor; aber auch dazu muß Lukas pers. gesehen und untersucht werden, sodass Sie sich zunächst bei der Erziehungsberatungsstelle gute Tipps holen sollten um anschließend mit Ihrem Kinderarzt das weitere Vorgehen zu besprechen. Sorgen-armes Wochenende und: bis bald?


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Hallo, ich kann Deinen Sohn verstehen. Wenn ich als Kind öfter mal eine gescheuert bekommen würde (war bei mir so), würde ich auch auf Trotz schalten!! Auch dreijährige sind Menschen, die ihre eigenen Launen und Probleme haben. Vielleicht solltest Du versuchen, ihn zu verstehen, anstatt ihn zu kritisieren. Wenn er sich als vollwertiger Mensch akzeptiert fühlt, zeigt sich das auch in seinem Gefühlsleben. Sabine


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Ich empfehle dir das Buch "das Geheimnis glücklicher Kinder" von Steve Biddulph!!!! Da sind diese Fälle genau beschrieben: ein Kind verhält sich immer so, wie man es von ihm erwartet. Hat mir viel gebracht im Umgang mit meinen Kindern, auch wenn es vielleicht nicht der Wahrheit einziger und letzter Schluss ist.


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Also, Sabine, ich scheuere meinem Sohhn doch net eine. Gebe ihm nur mal einen Klaps auf den Po. Er hat noch Windeln. Aber das auch net immer, nur wennn mir die Nerven blank liegen. Aber ich versuch` auch oft, ruhig zu bleiben, aber er ist immer der, der immer anfängt und sich nur schwer beruhigen läßt. Mußt Du ihn mal sehen. Viele sagen auch, daß der Kleiner schwer erziehbar ist. Naja.. Tini&Lukas like, danke für das Buchtipp. Werde gleich morgen in die Bücherei gehen und nach diesem Buch schauen. Gruß, Tini&Lukas


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Ein Klaps, egal ob ins Gesicht oder auf den Hintern, ist nunmal für das Kind eine Sache, mit der es nicht umgehen kann. Und in ihm nur Hilflosigkeit und Wut weckt. Und der Satz: "aber er ist immer der, der immer anfängt und sich nur schwer beruhigen läßt" stößt mir ja SOWAS von auf... Naja... Sabine


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Hallo, liebe Fr. Schuster, danke für Ihre Antwort. Mein Sohn hat seinen leibl. Vater nie kennengelernt. Mit meinem Freund bin ich jetzt erst 3 1/2 Monate zusammen, aber er war schon vorher, als ich noch ein Single war, schwer zu erziehen. Es hat also nicht mit meinem Freund zu tun, aber wenn ich mir recht überlege, immer wenn ich Besuch habe, egal ob von meinem Freund, meinen Freunden oder die Oma, unterhalten wir uns oft, daß ich meinem Sohn manchmal wenig Aufmerksamkeit gebe. Er muß ja auch lernen, uns nicht bei der Unterhaltung zu stören, aber wenn die anderen Kinder da sind, spielt er schön mit ihnen. Aber seit er in den Kindergarten geht, macht er manchmal auch so Grimassen, ärgert oder haut den anderen Kindern. Ich sage und zeige ihm oft, wie stolz ich auf ihn bin oder wie lieb ich ihn habe, aber es hilft auch nicht viel. Er erwidert meine Liebe manchmal nicht. Aber manchmal schmusen und lachen wir auch viel. Ich werde mal mit ihm zum Ki.arzt gehen. Er ist auch schwerhörig wie wir in der Familie und trägt Hörgeräte. Aber geht in einen integrativen Kindergarten und wird auch gefördert. Zur Erz.beratungsstelle waren wir noch nicht, aber werde mir da nochmal einen Termin holen. Wäre nett, wenn Sie mir wieder schreiben würden. Danke. Grüße, Tini


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