Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Abnabeln von der Mutter

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Abnabeln von der Mutter

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Hallo Frau Schuster! Ich habe da mal einige Fragen an Sie. Ich habe einen Sohn von 4 Jahren. Mein Sohn ist sehr, sehr anhänglich. Wir gehen zum Kinderturnen und seit dem Sommer sollte er in die nächste Gruppe. Dort gehen aber die Kinder alleine hin. Erst hat er es auch gemacht, aber dann nicht mehr. Zu der Zeit ist er auch einmal die Woche zu einer Kindergruppe gegangen, wo viel gebastelt und gespielt wird. Er bastelt sehr gerne und ich war froh, das er jetzt auch dort alleine hingeht. Aber plötzlich war das auch vorbei. Jetzt geht er ohne mich nirgends hin. Er spielt ab und zu mit den beiden Jungs aus der Nachbarschaft. Aber die beiden sind älter und lassen ihn oft nicht mitspielen. Sie sagen immer er wäre ein Baby. Ich weiß nicht was ich machen soll! Er sollte eigentlich nächstes Jahr zum Kindergarten. Aber er sagt jetzt schon, das er dort nicht hingeht. Er ist, wenn er seinen Willen nicht bekommt oder es geht nicht nach seiner Nase, oft sehr beleidigt. Dann ist er dermaßen bockig und schmeißt seine Spielsachen wütend auf den Boden. Dies macht er auch in unserer Kindergruppe. Die anderen Kinder wollen dann nicht mehr mit ihm spielen. Ich denke, es ist wichtig, das er mehr ohne mich macht. Damit er lernt, das sein Verhalten so nicht in Ordnung ist und er dies alleine lernt. Aber wie bewege ich ihn dazu, alleine ihrgentwo hin zu gehen? Gruß Marianne


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Hallo Marianne Heben Sie zunächst einmal die Stärken Ihres Sohnes immer wieder lobend hervor -auch vor anderen Personen-. Informieren Sie ihn darüber, dass es auch sehr viele Leute gibt, die viel weniger Kraft haben, nicht so gut sprechen, manchmal hinken usw.; kurz: die viel schwächer als er sind obwohl sie auch mal älter als er sind. Bitten Sie ihn dann, diesen Schwächeren zu helfen. Suchen Sie in der Turn- oder Spielgruppe mit Hilfe des Betreuers ein schwächeres Kind aus und übertragen Sie Ihrem Sohn die Rolle des Beschützers. Er wird dann (hoffentlich) sehr stolz sein über diesen Auftrag, sich unentbehrlich fühlen und die Gruppen wieder besuchen. Um seine geringe Frustrationstoleranz zu stärken, sagen und zeigen Sie Ihrem Sohn immer mal wieder, dass KEIN Mensch Alles gleich gut kann. Informieren Sie ihn auch über Einige Ihrer eigenen, kleinen Schwächen, damit er erkennt, dass auch seine großen Vorbilder, die Mama, der Papa,... nicht "makellos" sind. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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