Abendrituale

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Abendrituale

mein sohn ist jetzt 3,5 Monate alt...von anfang an haben wir seine bettgehzeit mit einem Ritual eingeleitet...wir singen ihm was vor oder erzählen eine geschichte...danach legen wir ihn ins Bett ...manchmal schläft er sofort ein, doch ab und zu schreit er unentwegt und beruhigt sich nicht...wie ist es nun richtiger? jedesmal reingehen und beruhigen oder schreien lassen, damit er merkt, jetzt ist nacht und die ist zum schlafen da...wir haben da ein wenig sorge, dass er sich sowas angewöhnt, dass mama oder papa ständig ins zimmer kommen und ihn beruhigen...wir denken somit ersparen wir uns vielleicht den späteren stress des Zubettgehens, wenn unser Sohn von anfang an lernt wie es abläuft..ist es überhaupt sinnvoll jetzt schon dieses Abendritual einzuführen, obwohl er noch nicht sooo viel davon mitbekommt und teilweise nur weint? was meinen Sie zu unserer Vorgehensweise wenn es ins Bett geht? Vielen Dank im Voraus, und viele Grüße

Mitglied inaktiv - 22.03.2011, 22:11



Antwort auf: Abendrituale

Hallo Mausophant Bitte lassen Sie Ihren Sohn nicht schreien, aber gehen Sie auch nicht ständig raus und wieder rein in sein Zimmer, da er dann jedes Mal auf's Neue unter Trennungsängsten zu leiden hat. Bleiben Sie eine Weile an seinem Bett oder wenigstens im Zimmer, bis ihm die Augen zufallen, sodass er entspannt und angstfrei einschlafen kann. Bieten Sie ihm ein nach Ihnen duftendes Schnuffeltuch an, sodass er Sie auch dann noch spürt/riecht, wenn Sie nicht mehr im Zimmer sind, bzw. wenn er nachts wie alle Kleinkinder einmal kurz aufwacht. Dunkeln Sie den Raum möglichst nicht ganz ab und lassen Sie die Zimmertür angelehnt, damit Ihr Sohn sich zu jeder Zeit sicher orientieren und gewohnte Alltagsgeräusche hören kann. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 23.03.2011



Antwort auf: Abendrituale

Bitte lasst euer Baby nicht schreien!!!! Das schadet in vielerlei Hinsicht gewaltig: - Es schädigt das Vertrauen in euch und somit das Urvertrauen - Es schädigt seine Gehirnentwicklung - Es hat Langzeitfolgen, wie spätere Anfälligkeit für Stress, Angstzustände, Depressionen und ADHS Euer Baby ist doch noch so klein - da muss es nicht alleine einschlafen - die wenigsten Babies können das. Die allermeisten Babies brauchen Körperkontakt zum Einschlafen in der ersten Zeit. Was ist denn so schlimm daran, dass euer Baby euch zum Einschlafen braucht? Ihr seid seine ganze Welt! Verwöhnen kann man ein Baby nicht mit Nähe und Zuwendung! Er äußert nur seine Bedürfnisse - manipulieren will er euch noch nicht. Je zeitnaher und zuverlässiger die Bedürfnisse von Babies im ersten Jahr befriedigt werden, desto selbstbewußter und stärker werden die Kinder im späteren Leben. Wenn ihr ihn also Schreien lasst, dann hat das Folgen für sein ganzes Leben. Und Schreien lassen ist in diesem Fall auch das immer wieder rein kommen, denn das Baby weiss nicht, dass ihr da seid, auch wenn es euch nicht sieht - und es weiss nicht, dass 5 Minuten keine Ewigkeit sind. In seiner Welt steht es eine Ewigkeit lang Todesängste aus. Sicherlich wird er irgendwann resignieren und "brav" einschlafen - aber um welchen Preis!!!! Er lernt dann, dass seine Kommunikation - denn das ist sein Schreien - nichts zählt, dass er nichts zählt. Überlegt doch noch einmal, ihm die Nähe zu geben, die er braucht zum Einschlafen.

von kirshinka am 23.03.2011, 09:28