JungeMamix3
Hallo Frau Ubbens, ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Mein Sohn ist 8 geb. 10/2014, hat eine niedrige Frustrationsgrenze, trägt nachts noch eine Windel (waren schon mehrmals beim Kinderarzt und haben verschiedene Dinge ausprobiert), Speichelt sehr viel, was er selbst nicht bemerkt. In den letzten Monaten häufen sich seine Wutausbrüche und ich weiß nicht mehr weiter. Er weint täglich, schreit rum, haut Türen zu und beschimpft seine Geschwister. Auslöser sind z.B er muss erst seine Hausaufgaben erledigen, bevor er sich mit Freunden treffen kann, hier kam es schon vor, dass er sich so reingesteigert hat, dass er seine Hausaufgaben zerissen hat. In der Schule hat er einen Stuhl von sich weg geschmissen, weil ihm etwas nicht gepasst hat. Er hat bereits 3 mal im Laden geklaut, als ich ihn ,,erwischt,, habe und ihn gefragt habe weshalb er das macht, meinte er, er wollte ein Eis (er hatte davor eins und hat kein weiteres bekommen) ich habe es ihm erklärt und trotzdem hat er es wieder getan. Seine vollen Windeln, versteckt er im Zimmer (wir reagieren nicht mehr auf die vollen Windeln oder machen ihm Vorwürfe), dass er einen Grund hätte diese im Zimmer zu verstecken. Er ist mit nichts wirklich zufrieden, dass Schwimmbad ist langweilig, der Zoo nur was für Babys, dann möchte er in den Freizeitpark was wir getan haben und im Freizeitpark weint er, weil das alles keine coolen Fahrgeschäfte sind. Wir haben ihn schon in mehreren Vereinen angemeldet, die er unbedingt besuchen wollte, alle waren nach max. 3 Besuchen beendet, weil er nur den Pausenclown gespielt hat oder Zuhause schon ausgerastet ist weil er doch keine Lust mehr hatte. Ich ertappe mich schon selbst dabei, dass ich froh bin, wenn er draußen ist oder in der Schule, weil ich die Situation nicht mehr aushalte. Belohnungspläne haben wir schon versucht und sind kläglich gescheitert. Wir haben schon mehrmals das Gespräch mit ihm geführt, mit Glück lief es 1-2 Tage gut, dann fing es von vorne an. Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich hoffe, dass sie vielleicht einen Rat haben, was man noch machen kann. Ein Bilderbuchkind erwarte ich nicht und das Kinder auch mal zicken, weinen oder Blödsinn machen ist mir auch bewusst aber diese täglichen Eskalationen rauben mir den letzten Nerv. Liebe Grüße
Liebe JungeMamix3, wie meine Vorrednerin habe auch ich die Frage, wie die Lehrer in der Schule das Verhalten Ihres Sohnes beurteilen. Gab es "nur" diesen einen Vorfall mit dem Stuhl oder ist er auch sonst eher unruhig, kann sich schwer konzentrieren und wird schnell wütend oder kann er in der Schule gut mitarbeiten? Bzgl. des nächtlichen Einnässens vereinbaren Sie einen Termin beim Urologen. Der hat noch ganz andere Untersuchungsmöglichkeiten als der Kinderarzt. Geklärt werden sollte, ob körperliche Ursachen vorliegen. Es wird Ihren Sohn frustrieren, dass er noch eine Windel benötigt und er versucht es zu verheimlichen (Windel im Zimmer verstecken). Stellen Sie Ihrem Sohn einen Mülleimer im Kinderzimmer zur Verfügung, in die er die Windel legen kann, so dass er sie nicht verstecken muss, weil er womöglich nicht mit der Windel durchs Haus zum nächsten Mülleimer laufen möchte. Insgesamt ist Ihr Sohn unzufrieden mit sich selbst und ist fixiert sich auf die Dinge, die in seinen Augen nicht gut sind. Führen Sie gerne als Ritual ein, vor dem Schlafengehen mit ihm ins Gespräch zu kommen, was an dem Tag nicht so schön war und was an dem Tag die schönste Sache war. Wichtig ist, dass auch Sie über nicht so schöne und die schönen Sachen sprechen. Wichtig dabei ist aber, dass Sie bei den negativen Dingen keine Situationen, die Sie mit den Kindern erlebt haben, erwähnen. Ihr Sohn darf ein Gefühl für die kleinen Glücksmomente entwickeln. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über die Unruhe und die innere Unzufriedenheit Ihres Sohnes. Eine Ergotherapie kann hilfreich sein. Zu Hause können Sie einen Tagesplan mit Ihrem Sohn erstellen. Nehmen Sie einen großen Bogen Papier und schreiben gemeinsam auf, was wann getan werden muss und darf. Es wird Ihrem Sohn Orientierung bieten. Evtl. kann für Sie eine Eltern-/Erziehungsberatung vor Ort hilfreich sein, damit Sie entspannter mit Ihrem Sohn und seinem Verhalten umgehen können und gemeinsam erarbeiten können, wie Sie Ihren Sohn unterstützen können mehr zu einem inneren Gleichgewicht zu finden. Viele Grüße Sylvia
3wildehühner
Was sagen die Lehrer in der Schule bezüglich seines Verhaltens? Ist er da auch „so“? Sprecht mit dem Kinderarzt darüber, welche Probleme ihr als Eltern habt. Fragt ihn nach einem guten Kinderpsychologen. Zudem würde ich eine Erziehungsberatung aufsuchen. Ward ihr bezüglich des Einnässen und Einkoten bei einem darauf spezialisierten Kinderurologen? Wenn nicht, solltet ihr das unbedingt angehen.
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