Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

5-jähriger Sohn oft genervt

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 5-jähriger Sohn oft genervt

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Schuster, dies hatten Sie mir vor ein paar Tagen geschrieben: Hallo Sandra Bitte versuchen Sie in konkreter Situation seine genervte Antwort gelassen entgegenzunehmen. Überlegen Sie zusätzlich einmal, warum Ihr Sohn so genervt ist? Fühlt er sich evtl. von Ihnen gestört, weil er sich gerade auf eine andere Aktivität konzentriert hat oder ist er insgesamt überfordert? Vielleicht können Sie in einem entspannten Moment auch mal gemeinsam überlegen, warum er Ihnen manchmal so "patzig" antwortet. Liebe Grüße und: bis bald? Bevor ich ihn aus einer Spielsituation raushole, habe ich mir angewöhnt ihm dies anzukündigen, trotz alledem ist er oft so genervt. Aber ich habe mich mal mit ihm hingesetzt und er meinte nur zögerlich, weil ich ihn beim Spielen stören würde wäre er so genervt, aber überzeugend klang das nicht. Nun ist er auch im Kiga mal wegen aggressiven, verbalen Äußerungen aufgefallen (liegt schon etwas zurück), woraufhin wir auch bei der Frühförderung waren, die sich dies gar nicht erklären konnte, sie fand ihn völlig ok und gut drauf. Aufgefallen durch den KiArzt ist dann nur, dass er nicht abgebaute Reflexe hat, die ihn evtl. zu solchen unruhigen bzw. aggressiven Äußerungen bringen könnten, da dies sein Ventil wäre, da er viel mehr Reize als normal aufnimmt. Nun machen wir mit ihm auch eine Therapie wegen einer Neurophysologischen Entwicklungsstörung. Begonnen hat es nun auch mit der Feststellung des Kiss- bzw. Kid-Syndroms, was eingerenkt wurde...seitdem malt er zumindest von alleine, was er vorher nie getan hat. Aber worauf ich hinaus will ist die Frage, ob es Sinn macht mit ihm nochmal zum Psychologen zu gehen, da er zwar ein Kind ist mit viel guter Laune, aber eben ziemlich unruhig, unkonzentriert ist. Darüber hinaus ist er bei uns in der Familie oft derjenige der Ärger bekommt, weil er seinen 4-jährigen Bruder ärgert, haut usw. (in anderen Momenten spielen sie schön...wie Freunde) und wir möchten nicht, dass er sich als schwarzes Schaf der Familie fühlt, was er bestimmt manchmal tut obwohl ich zu einer ruhigeren Zeit auch immer zu ihm sagen, dass wir ihn genauso lieb haben und er nur mehr Ärger hat, weil er oft stänkert, was er dann auch einsieht. Sehr auffällig finde ich ihn wenn wir andere Kinder hier haben, dann will er irgendwie der CHEF sein und führt sich unmöglich auf, das mag ich an ihm gar nicht, da muss ich ihn manchmal ganz schön zurück weisen. In anderen ruhigen Momenten ist er manchmal so ein lieber, zärtlicher Junge, aber leider oft auch nicht. Unser Gedanke war einfach nur, warum führt er sich oft so auffällig auf, braucht er mehr Aufmerksamkeit? > Wir behandeln beide gleich und machen auch immer mal wieder Aktionen, Fahrten alleine mit einem Kind, damit beide uns mal alleine haben. Aktivitäten hat er auch jede Menge, am WoEn geht es fast immer in den Wald, was beide lieben. Er provoziert auch so gerne, was er nicht machen soll probiert er dann mit einem grinsenden Gesicht langsam vor uns aus. Oder ärgert seinen Bruder aus heiterem Himmel indem er alles nachspricht und nicht aufhört, wenn er dann sagt er mag es nicht usw. Da sind wir ihm gegenüber natürlich auch manchmal genervt und böse, ob er uns das nachmacht (?), obwohl das von unserer Seite überhaupt keine Regel ist, dass kommt dann leider manchmal wenn es mal wieder zu viel ist. Es ist leider ganz schön lang geworden, ich hoffe Sie verstehen alles, wissen was ich meine und können uns einen Rat geben, vielen Dank. Gruß Sandra


Beitrag melden

Hallo Sandra Da Ihr Sohn bereits in therapeutischer Behandlung ist auf Grund seiner neurophysiologischen Entwicklungsstörung und auch das festgestellte Kiss-Syndrom eingerenkt wurde, halte ich das Aufsuchen eines Psychologen für überflüssig, da Ihrem Sohn eine evtl. Über-Therapierung eher schaden als nutzen würde. Bitte sprechen Sie mit dem behandelnden Therapeuten über Ihr Verhalten gegenüber Ihrem Sohn. Heben Sie verstärkt das Können, die Selbstständigkeit, Hilfsbereitschaft usw. des Jungen auch vor anderen Personen lobend hervor, sodass sein Wunsch, stets im Mittelpunkt stehen zu wollen ,hoffentlich zunehmend abschwächt. Ihrem Sohn sollte bewußt werden, wie unentbehrlich er mit dem Einbringen seiner Persönlichkeit ist, wie sehr er geliebt und verstanden wird. Gleichzeitig denken Sie bitte stets daran, dass auch er noch ein Kind und kein kleiner Erwachsener ist, erwarten Sie nicht zuviel Rücksichtnahme und zeigen Sie ihm möglichst ohne Vorwürfe, wie ein angemessenes, soziales Verhalten praktiziert werden kann. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Sandra, versuch doch mal das Buch "Kinder fordern uns heraus" - habe auch eine "Geschwistersituation" und Hilfe gesucht, in diesem Buch sind ganz viele Fallbeispiele (zu allem möglichen Verhalten!) und oft entdeckt man seine Kinder... (oder sich selbst). Es ist meine Bibel geworden! L.G.R


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.