Moonmoth
Hallo Frau Ubbens, Mein Sohn wird im November 6, kommt nächstes Jahr zur Schule. Er hatte schon immer starke Gefühle mit plötzlichen Wutanfällen und Herumschreien. Zuhause kommen wir gut zurecht. In der Kita möchte er sich partout nicht von den Erzieherinnen trösten lassen, er versucht dann allein zurecht zu kommen. Mittlerweile ist er seit zwei Jahren in der Kita, wirkliche Ausraster sind im Vergleich zur Anfangszeit selten geworden. Möglicherweise aber auch teilweise weil ich zuhause im Vorfeld versuche manches zu verhindern. Und an diesem Punkt möchte ich Sie fragen, ob das eine so gute Idee ist, insbesondere auch im Hinblick auf die Schule nächstes Jahr. Bis heute ist mir das gar nicht so aufgefallen, aber ich berichte einmal kurz von der heutigen Morgensituation: Mein Sohn hat gestern mit viel Ehrgeiz und Mühe aus einem Kinderausgrabungsset einen Dinozahn herausgemeißelt. Er ist darauf sehr stolz. Deshalb wollte er den Zahn heute in die Kita mitnehmen und zeigen. Da der Zahn aus einer Art Gips und deshalb fragil ist, habe ich den Vorschlag gemacht, ihn in der Tasche in ein Tuch zu wickeln. Das hat er auch gemacht, hielt das ganze aber danach etwas schief, sodass ich wieder intervenierte und ihm erklärte, dass er in der Kita aufpassen soll, es grade zu halten. Und dass er seine Tasche nicht werfen soll und dass er grundsätzlich auf den Zahn aufpassen muss. Ich mutmaße, ich habe zu viel und zu oft von „vorsicht“ und „aufpassen“ geredet, bis er plötzlich sagte, er wolle den Zahn doch lieber nicht mitnehmen. Er sah traurig dabei aus, wollte er doch eigentlich stolz seinen Schatz präsentieren. Ich habe das ganze nur deshalb so betont, weil ich selbst Sorge hatte, der Zahn könnte kaputt gehen und mein Sohn könnte in der Kita deshalb ausrasten. Aber ich fürchte, dass ich ihn auf diese Weise nun verängstige und ihm vielleicht Selbstbewusstsein nehme? Haben Sie einen Rat wie ich damit nächstes Mal besser umgehen könnte?
Liebe Moonmoth, gerne dürfen Sie Ihren Sohn weiterhin auf Gefahren aufmerksam machen, da Kinder diese oft noch nicht einschätzen können. Eine einmalige Erklärung genügt aber. "Pass gut auf den Zahn auf, da er womöglich kaputt gehen könnte, wenn er runterfällt." Ab da liegt es in der Verantwortung Ihres Sohnes, wie er mit dem Zahn umgeht. Frust ablassen mit Worten sollten Sie ignorieren bzw. nur mit wenigen Worten darauf eingehen, dabei nicht aber auf die Worte, die Ihr Sohn benutzt hat, sondern vielmehr auf das, was passiert ist und ihm dafür einen Lösungsvorschlag anbieten. "Wir können das zerknitterte Blatt versuchen wieder glatt zu bügeln." Ihr Sohn kann dem zustimmen oder darf weiter gefrustet sein. Er wird mit zunehmendem Alter selbst Lösungswege finden. Gerne nehmen Sie die Idee meiner Vorrednerin auf, um den Blick auf die positiven Dinge zu stärken. Viele Grüße Sylvia
Moonmoth
Was mir noch eingefallen ist: Er sagt nach Situationen in denen er wütend wird (zb beim Ausmalen daneben gemalt, beim Radieren Blatt zerknickt, etwas klappt nicht wie vorgenommen etc) „heute ist der blödeste Tag der Welt“ „mein ganzes Leben ist kaputt“ „Ich kann nie wieder xy machen“ „die ganze Welt ist scheiße“ Es klingt also immer sehr dramatisch und pessimistisch.
Mamamaike
Hallo, unserem Sohn hilft, dass wir abends den Tag Revue passieren lassen. Jeder nennt eine Sache, die blöd war (eine konkrete, "alles war blöd" zählt nicht), dann eine Sache, die gut war. Wenn ihm nichts einfällt, helfe ich ein bisschen nach. Man sollte unbedingt mit dem Guten aufhören, damit das in die Nacht hinein nachklingt, und nichts kommentieren/bewerten/einordnen. Mit etwas Übung kann das den Blick auf das Gute verstärken, das am Tag passiert. Viele Grüße
Moonmoth
Danke Mamamaike,
das machen wir tatsächlich schon seit ungefähr zwei Jahren
Lg
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