Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

4 Jahre und ne Oberzicke

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 4 Jahre und ne Oberzicke

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Guten Morgen Frau Schuster, ich brauche mal Ihren Rat, es geht um meine Tochter Hannah (4), ich komme gar nicht mehr mit ihr klar. Alles was wir sagen, wird nicht gemacht. Sie will sich alleine für den KIGA anziehen, soll sie auch, aber sie bummelt, macht dies und das, rennt hinter mir her und es passiert nichts. Wenn ich dann helfen will, gibt es einen riesen Aufstand. Sie will nicht ih ihrem Zimmer spielen, da ist das ja sooo langweilig, all ihr Spielzueg liegt nur rum, sie hängt nur an meinem Zipfel, dabei darf sie die Tür auflassen und ´sich auch ne Kassette anmachen. Immer Langeweile. Gehen wir spazieren, jault sie, sie kann nicht mehr laufen. Sie ißt am Tisch kaum noch was und jault hinterher sie hätte so einen hunger, sie würde gleich verhungern. ich habe versucht dann hart zu bleiben, aber sie macht so einen Aufstand, daß ich ihr dann doch was gebe. Es gibt nur noch Streit und Geschreie und sie hört auch nicht auf. Mein Mann ist mir da auch keine Hilfe. Wenn er dann endlich mal eingreift, sie ins Zimmer schickt, dann geht er nach 5 Minuten hin um sie zu trösten und dann ist alles wieder vergessen, weil sie ja soooooo traurig guckt und er das nicht haben kann. Madame weiß aber auch ganz genau wie sie gucken muss um Mitleid zu bekommen. Man sagt mir von überall, es wäre das Alter, aber ich bin so unzufrieden mit dieser Situation. Es macht keinen Spaß mehr, denn egal was es ist, es endet im Jaulen und Streiten. Was soll ich denn mal machen? Außerdem kann sie nicht ein Stück akzeptieren, daß auch ihre kleine Schwester 1 mich braucht. Ich hatte eine schwere SS, wo sich mein Mann nur um Hannah gekpmmert hat, weil ich liegen musste. ich konnte ja verstehen, daß sie mich danach wieder für sich haben wollte und ich liebe meine Große auch, aber es nimmt alles Überhand. Sie spielt auch nicht mit ihrer Schwester und wenn nimmmt sie ihr alles weg, wo dann die Kleine weint und ich dann wieder mecker. Die Kleine darf aber auch nicht ein teil der Großen anfassen. Es ist soooo schwer und ich hätte so gerne mal eine Lösung. Habe Mamazeiten eingeführt für Hannah und auch für Lena. Von 12 bis 15 Uhr bin ich nur für Hannah da, während die Kleine schläft. Danach entweder wir zusammen, oder Hannah geht spielen oder soll alleine mal was machen, es klappt nicht. Nachts steht sie auch neuerdings immer auf und meinte es wäre Morgen, dabei hat sie immer prima und ohne Probleme durchgeschlafen. Ich denke oft, sie fühlt sich vernachlässigt, was ja gar nicht sein kann, denn sie hat so viel Aufmerksamkeit von mir. Mein Mann arbeitet von Zuhause und nimmt viel die Kleine und ich gehe auch Montags und Mittwochs mit Hannah zum Tanzen und Turnen. Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Können sie mir einen Rat geben? Danke und liebe Grüße Tanja mit Hannah und Lena


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Hallo Tanja Da auch Hannah aus den Folgen lernen werden muß, sollten Sie ihr klipp und klar sagen, dass sie sich in einer vorgegebenen (und angemessenen) Zeit SELBER anziehen darf, Sie ihr aber konsequent helfen werden müssen, wenn sie nach dieser vorgegebenen Zeit nicht fertig ist. Stellen Sie zu diesem Zweck eine Haushalts-(Eier-)Uhr, eine Sanduhr o.Ä. zur Verfügung, damit Hannah selbst kontrollieren kann, wieviel Zeit sie jeweils noch hat. Regen Sie sie zu einer KONKRETEN Aktivität an, wenn Sie Hannah bitten, in ihr Zimmer zu gehen und ermöglichen Sie ihr häufigen Kontakt zu ca. Gleichaltrigen, sodass sie sich an Ihresgleichen orientieren kann und das Klammern an Ihnen in Vergessenheit gerät. Besucht sie einen Kindergarten? Während der gemeinsamen Mahlzeiten empfehle ich Ihnen, feste und begründete Regeln aufzustellen: Wer mit dem Essen spielt, scheint keinen Hunger mehr zu haben und DARF gerne in sein Zimmer gehen und spielen, damit die Anderen in Ruhe weiteressen können. Allerdings ist dann auch der Hunger zwischendurch nicht so groß, als dass man nicht bis zur nächsten, gemeinsamen Mahlzeit warten könnte. Man kann ja zwischendurch Etwas trinken, wobei Sie darauf achten sollten, dass sich Hannah nicht unmittelbar vor den Mahlzeiten satt trinkt. Richten Sie für jedes Kind eine persönliche Spielecke o.Ä. ein, während Sie gleichzeitig eine allgemeine oder Besuchs-Kiste zusammenstellen, mit deren Spiezeug Jede(r) spielen darf, der mag! Wird Hannah nachts wach, kann sie sich leise eine Spieluhr aufziehen oder leise mit ihren im Bett befindlichen Kuscheltieren spielen, damit Diejenigen, die noch müde sind, weiterschlafen können -in der Hoffnung, sie schläft selbst auch noch einmal wieder ein -dank der Spieluhr-Musik oder der Langeweile, weil Niemand sich mit ihr beschäftigt-. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


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