Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

3 Jahre und andere Kinder

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 3 Jahre und andere Kinder

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist 3 Jahre und 3 Monate und geht seit Anfang September in den Kindergarten. Die Eingewöhnung hat super geklappt, viel besser als ich eigentlich erwartet hatte. Es gibt da allerdings eine Verhaltensweise meines Sohnes, die sich zum Problem entwickelt: seit er im KiGa ist, sucht er sich (bevorzugt größere) Kinder, die er nachmacht. Und zwar total extrem, er rennt ihnen überallhin nach, klebt regelrecht an ihnen. Er sagt immer genau das, was der große Junge gerade gesagt hat usw. Mittlerweile ist es so, dass er den Kindern natürlich auf die Nerven geht und sie ihn ablehnen. Und wie Kinder so sind auf sehr drastische Weise: Hau ab! Du darfst nicht mitspielen. Du bist schlimm! Und so etwas kennt mein Sohn nicht, er war vorher nur mit mir zusammen "behütet" in Spielgruppe und auf Spielplatz, keine Geschwister oder direkte Nachbarskinder. Da er recht sensibel ist, ist er jetzt vollkommen am Boden zerstört. Er tut mir so leid. Er redet den ganzen Tag nur davon, dass KEINER ihn mag, KEINER mit ihm spielen mag, ALLE böse Worte zu ihm sagen, etc. Und in den KiGa will er jetzt nicht mehr. Ich habe jeden Morgen größte Mühe, ihn zu überzeugen (na ja überreden ist es wohl eher), wieder hinzugehen. LEIDER ist es auch nicht möglich, ihm eine Auszeit zu gönnen, da ich zur Zeit keinen Urlaub bekomme (und wäre das überhaupt gut?). Laaange Vorrede und jetzt die Frage: wie bringe ich ihn dazu, sein Verhalten zu ändern. Ich habe schon so oft mit ihm geredet, versucht ihm die Situation zu erklären und ihm gesagt, wenn er die anderen Kinder nicht mehr "nervt", würden sie auch wieder mit ihm spielen wollen. Aber irgendwie nützt alles nichts. Haben Sie (oder auch andere Mütter) noch eine Idee? Ist dieser extreme Nachahmungstrieb vielleicht auch eine Phase, die wieder vorbei geht? Aber wenn ja, was machen wir in der Zwischenzeit, den mein kleiner Sohn leidet sehr unter der Situation. Danke fürs Lesen und hoffentlich haben Sie den ein oder anderen Tipp für mich. Viele Grüße von Alex und Zwerg


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Hallo Alex Mit dem Nachahmen der größeren Kinder versucht Ihr Sohn, seine eigene Unsicherheit zu überspielen in der Hoffnung, dass die anderen Kinder ihn auch für "groß und stark" halten. Sein Mißerfolg lässt ihn verständlicher Weise traurig und entsprechend noch unsicherer werden. Versuchen Sie -wie Trine auch empfiehlt- nach Absprache mit der Erzieherin einen ca. gleichaltrigen "Freund" in der Gruppe zu finden, den Sie dann zu sich nach Hause einladen. In dieser gewohnten Umgebung und in dieser Kleinst-Gruppe wird es Ihrem Sohn sicherlich leichter gelingen, einen Kontakt zu dem anderen Kind aufbauen zu können, sodass sich bald beide Kinder darauf freuen, auch in der Kiga-Gruppe miteinander spielen zu können. Ein Streben, unbedingt groß und stark sein zu wollen, wird dann bald der Vergangenheit angehören und Ihr Sohn wird die vielen Angebote im Kiga, die Sie zu Hause gar nicht bieten können, gemeinsam mit seinem "Freund" zu schätzen lernen. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Wenn Du zu den Erzieherinnen Vertrauen hast, frage doch einmal, ob er auch mit Gleichaltrigen spielt und wenn ja, mit wem. Dann lade das Kind oder die Kinder (immer nur eins) zu Euch nach Hause ein. Wäre so meine Idee. Gruß Trine


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