Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

3. Frage. Gehfrei

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 3. Frage. Gehfrei

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Da bin ich nochmal und zwar habe ich noch eine Frage wegen des Gehfreis. Ich habe nun in den Beiträgen immer wieder gelesen, daß das so schädlich sein soll. Habe vorher nie etwas darüber gehört. Was ist daran so schädlich? Ich habe meinen Sohn seit dem 8 Monat immer wieder mal ins Gehfrei getan, zuerst voll abgepolstert und jetzt ohne (jetzt ist er 10 1/2 Monate) Zusammengerechnet ist er jetzt ca. 2 Stunden täglich da drin. Mir erschien das zuerst, mit der Abpolsterung, nichts anderes, als wenn ich ihn auf dem Rücken trage, da war er genausogut gestützt? Oder ist es für die Beine schädlich? Nochmals danke. Elisabeth


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Hallo Elisabeth Diesen vielen Kommentaren kann ich eigentlich nur noch meine eigenen Erfahrungen hinzufügen.- Abgesehen von Entwicklungsschäden bei Langzeitnutzung sollte dieses Gerät nicht -wie Elke schon sagte- als Lauflern-Gerät angesehen sondern als Spielzeug betrachtet werden, mit dem die Kleinen nur unter direkter Aufsicht spielen sollten. Da Kleinkinder in der Regel sich nicht länger als ca. 10 Min. mit dem gleichen Spielzeug beschäftigen, gilt diese Regel auch für den rollenden Spieltisch. Da die Kleinen eben noch nicht laufen können, sollte man sich davor hüten, sie in diesem Gerät näher zu sich heranzuziehen. Die Füße bewegen sich dann noch nicht wie beim Laufen nach vorn sondern werden nach hinten gedreht, sodass es zu bösen Verletzungen kommt. Nachdenkliche Grüße und: bis bald?


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Hallo Elisabeth, ich habe Dir mal drei Quellen rausgesucht, die eigentlich alle Risiken und Gefahren zumindest anreißen. LG, Silke "Unnütz und gefährlich Stiftung Warentest : Lauflernhilfen (Quelle FR vom 30.11.97) Kinderärzte berichten seit Jahren von schweren Stürzen mit den Babywalkern. Die Kleinen erleiden dabei oft massive Verletzungen. Die Stiftung Warentest hat solche Berichte jetzt zum Anlaß genommen, 15 Lauflernhilfen, auch Babywalker, Gehfrei oder Lauflernschule genannt, kritisch unter die Lupe zu nehmen. Die Geräte bestehen aus einem bunten Plastikgestell auf Rollen mit integriertem Sitz; die meisten haben zudem ein Spielbord mit verschiedenen Figuren. Der eigentliche Reiz besteht jedoch darin, daß das Kleinkind mit der Gehhilfe so mobil wird, wie es eigentlich von seinen alterstypischen Fähigkeiten noch gar nicht ist. Schwerpunkt der Untersuchung war ein umfangreicher Praxistest mit Jungen und Mädchen zwischen 8 und 13 Monaten, die sich im Beisein ihrer Eltern mit den rollenden Sitzen vergnügen durften. Per Videokamera konnten die Prüfer dabei sehr genau registrieren, wie die Kinder damit umgehen. Gefährliche Situationen wurden dann mit einem Dummy nachgestellt. Kurzzeitig erreichen die Kinder mit den Babywalkern Geschwindigkeiten bis zu zehn Stundenkilometern. Die typischen Unfallrisiken sind bei allen getesteten Modellen gleich: Erreicht das Kind eine ungesicherte Treppe oder Stufen, stürzt es hinunter und überschlägt sich zusammen mit dem Gerät. Da es sich nicht aus dem Sitz lösen kann, schlägt es unweigerlich mit dem Kopf auf, oft mehrmals hintereinander. Dadurch, daß das Kind mobil ist, erreicht es plötzlich Dinge, die es ohne Gehhilfe so schnell nicht in die Finger bekommen würde. Es rollt beispielsweise blitzschnell zum Tisch und reißt die Decke samt heißer Kaffeekanne herunter. Türschwellen, Leisten, Teppichwellen oder das herumliegende Spielzeug können zu bösen Stolperfallen werden. Das Kind fährt dagegen und kippt dann einfach mit dem Babywalker um. Alle untersuchten Lauflernhilfen sind somit in puncto Sicherheit "sehr mangelhaft". Da helfen auch die zum Teil ellenlangen Warnhinweise der Hersteller nicht. Wenn Eltern all diese Ratschläge beherzigen würden, brauchten sie wohl eher eine Gummizelle für ihr Kind statt eines Spielzimmers. Und da dies unrealistisch ist und niemand sein kleines Kind rund um die Uhr ständig im Auge haben kann, sollten Eltern besser ganz auf einen Babywalker verzichten. Zumal so ein rollendes Gefährt als Hilfestellung zum Laufenlernen vollkommen unnötig ist. Kinder brauchen keine technische Unterstützung, um das Fortbewegen auf zwei Beinen einzuüben. Mediziner warnen unabhängig von den Unfallrisiken, vor dem Gebrauch einer Lauflernhilfe, weil das den natürlichen Prozeß verzögern kann. Der vollständige Test-Bericht ist in der Zeitschrift "test" erschienen. Erhältlich im Zeitschriftenhandel oder bei der Stiftung Warentest, Vertrieb, Postfach 81 06 60, 70523 Stuttgart (Test-Ausgabe 11/97)." -- [http://home.t-online.de/home/p-serve/elt_unf2.htm] "Bei ca. 40 % der Unfälle im Kindesalter ist der Kopfbereich von Verletzungen betroffen (HUBACHER, 1994). Dadurch kommt es bei Kinderunfällen auch häufig zu Schädelhirnverletzungen (OBERTACKE u.a., 1997, WÖRGÖTTER u.a., 1995). Im Bereich der Heim- und Freizeitunfälle ist die Anzahl der Kopfverletzungen mit 46% noch höher als im Durchschnitt aller Kinderunfälle. Spitzenreiter sind dabei die Gehfreiunfälle mit 80% Kopfverletzungen (BIER, 1997). Die Spielplatzunfälle weisen eine Kopfverletzungsquote von 51% auf (HUBACHER und GOETHALS, 1995, SCHIMPL, 1995)." -- [http://www.uni-essen.de/traffic_education/texte.ml/ZNS99.html] "Lauflernwagerl / Gehfrei-Systeme / Babywalkers Beschreibung: Das Lauflernwagerl / Gehfrei-System wird sehr gerne für Kinder gekauft mit dem Gedanken, daß sich die Kinder in der Wohnung leichter bewegen können, oder gar, daß sie früher laufen lernen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Eine Auswirkung auf den Gehapparat zeigt sich eher im negativen Sinne. Ebenso erreicht das Kind mit einem solchen Gerät äußert hohe Geschwindigkeiten, die es nicht abfangen kann. Weiters kann ein solches Gerät bereits bei kleinsten Bodenstufen umstürzen und das Kind fällt in den meisten Fällen mit dem Kopf am Boden auf. Bei Stufen und Treppen hat das Kind überhaupt keine Chance, das Lauflernwagerl rechtzeitig abzustoppen. Hinzu kommt noch, daß ein Kind in einem solchen Gefährt nicht erkennen bzw. abschätzen kann, wann es mit seinen Rädern über einen Rand hinausragt." -- [http://www.ratio2000.de/links.php?op=viewslink&sid=17]


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Hallo Elisabeth, Ohne jetzt die Antwort von Silke in Frage zu stellen, ich glaube das erste Problem des Gehfrei liegt alleine schon im Namen "GEHFREI". Ich wohne in Frankreich, dort heisst das gleiche Teil Youpala, was nichts mit gehen zu tun hat. Hier kommt auch niemand auf die Idee zu glauben, dass diese Dinger einem Kind das Laufen beibringen. Ich habe nach Absprache mit der Kinderarztin mein Kind in ein solches Teil gesetzt, weil es den Kindern in dem Alter einfach einen Riesenspass bereitet, sich fortbewegen zu können. Allerdings muss ich mich natürlich an den Kopf fassen, wenn ich höre, dass Kinder damit die Treppe runtergestürzt sind : Wenn man ein solches Teil einsetzt, dann muss auch die Wohnung für ein laufendes Kind eingerichtet sein, d.h. Treppengitter, extremes Aufpassen wenn gekocht wird, oder heisse Dinge rumstehen usw., eben so, als ob das Kind schon läuft. Die Geschwindigkeit von 10km kann ein Kind natürlich nur ausserhalb der Wohnung erreichen, ich habe mein Kind nur in der Wohnung reingesetzt und jeweils lediglich eine halbe Stunde, da sonst sicher die ja noch schwachen Gelenke überlastet werden. Man sollte ein Kind nicht in dem Gehfrei spielen lassen, solange das Kind sich vorwärts bewegt ist es o.k., sobald es müde wird, nimmt man es heraus (und das geht recht schnell, wenn sie sich so bewegen). Ich glaube nicht, dass so dem Kind ein Schaden entsteht, und meinem Sohn hat es einfach einen Riesenspass gemacht sich in dem Gehfrei auszutoben. Lieber Gruss Elke


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In Ländern wie Skandinavien und den USA/Kanada etc. sind diese Teile längst vom Markt genommen worden - das lässt mich schon aufhorchen! Zum anderen: Schon eine Teppichkante oder ein herumliegendes dünnes Buch oder ein Spielzeug können diese Geräte zum Stürzen bringen, was unser Kinderarzt in seiner Praxis den Eltern immer demonstriert! dafür braucht es keine Treppen! Und zuletzt: Ein Kind was sich - im Gehfrei fortbewegen kann - wird weniger Veranlassung sehen zu krabbeln und unzufrieden werden, weil es alleine nicht so toll vorran kommt! Aus 10 Minten Gehfrei werden 20, 30, 1 Stunde und bald hockt der Wurm nur noch da drin! Hat schliesslich solchen Spass!! Muss nicht so enden, ist aber relativ wahrscheinlich!


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Hallo, ich will gar nichts zu dem Nutzen oder Unsinn dieser Geraete sagen, aber zumindest hier in den USA gibt es bei Babys-R-us eine riesen Geh-frei-Abteilung. Sie werden hier auch mehr genutzt als in Deutschland! Gruss DUSA


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Hallo, also es scheint,als sei ich die einzige,die was gutes über den gehfrei sagen kann,ich finde es praktisch,denn wenn ich den Haushalt mache oder mal schnell in den Keller muß,dann kann ich ihn da reinsetzen,er sitzt gerne darin und kommt auch überall hin.Bei meinen anderen Kindern habe ich das auch getan,und sie haben keine Schäden oder sonstiges von getragen,sie können alle laufen so wie es soll.Trotz gehfrei sind sie auch gekrabbelt.Ich finde nicht jedes Kind Krabbelt,sondern der eine Läuft zuerst,der andere Krabbelt,und der andere robbt nur.Wenn man nach den Ärzten geht,dann darf man ja gar nichts,nicht sitzen,nicht in den Hopser,die Kinder sind in der Entwicklung viel weiter als früher,also...ohne jemanden damit nahe zukommen,finde ich es,wenn auch als einzige,sinnvoll!


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Liebe Katrin, Ich weiss ja nicht, welche Modelle von Gehfrei es in Deutschland gibt, aber wir haben Teppiche in der Wohnung, und mein Sohn kam erst gar nicht den Teppich hoch, geschweige denn, dass er dadurch umfallen konnte. Ich bin ja schliesslich nicht unverantwortlich, mein Gehfrei hat mit Kind drin gar nicht kippeln können ! Liebe Sarah, Du warst nicht die einzige, die was positives zu sagen hatte. Mein Sohn hat sich vor allem morgens, wenn ich mir die Zähne putzte oder schminkte, gerne in dem Gehfrei bewegt. Aber natürlich habe ich ihn nie ohne Aufsicht spielen lassen (schon alleine, weil wie bei einem laufenden oder krabbelnden Kind Finger in Schubladen oder ähnlichem geklemmt werden konnten). Er hatte jedenfalls einen Riesenspass damit ! Die Frage ist eher, ob sich die teure Anschaffung für die kurze Zeit lohnt, denn mein Sohn hat nur von 10-12 Monaten das Gehfrei benutzt, dann konnte er laufen !


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also,ich finde es bemerkenswert was hier alles über gehfrei geschrieben wird.Ich lese bis auf zwei Mitteilungen,nur Negatives.Wenn es wirklich so schlimm wäre,dann würde man sie erst gar nicht hier zukaufen bekommen.Das man sein Kind nicht unbeaufsichtigt lassen sollte is ja wohl klar,und das man Bücher oder sowas auf dem Boden rum liegen hat,denke die kann man ja wohl wegräumen.Das is wirklich KEIN Argument.ich denke weit über die hälfte die hier sind,besitzen ein gehfrei wollen es nur nicht zugeben weil die mehrheit meint sie seien zu gefährlich!


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