Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

26 Monate - Ein kleines Teufelchen!!! Können Sie mir Tipps geben?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 26 Monate - Ein kleines Teufelchen!!! Können Sie mir Tipps geben?

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Liebe Frau Schuster, eigentlich ist mein Sohn Tobias (geb. 19.7.1999) ein ganz lieber Kerl. Seit 2 Monaten ungefähr macht er jedoch was er will. Bei Oma und Opa ist er das liebste Kind und hört meistens aufs Wort. Er kann am Tisch sitzen bleiben, geht an der Hand (wenn Oma und Opa das für angebracht halten) und hat bei meinen Eltern auch keine Trotz oder Wutanfälle. Essen tut er bei meinen Eltern auch ohne Probleme. Ganz anders bei mir, seiner Mama (oder bei seinem Vater). Er macht, was er will. Und meistens genau das Gegenteil von dem, was wir von ihm möchten. Bieten wir ihm z.B. etwas zu Essen an, schmeißt er den Kopf zur Seite und sagt Nein. Kurze Zeit später will er es aber haben. Und so geht das mit Allem. Erst immer Nein. Dann später kommt meistens eine andere Reaktion. Er will mit dem Kopf durch die Wand. Wenn seinem Willen nicht nachgegeben wird (bei jeder Kleinigkeit), wird wie wild geschrieen, sich auf dem Boden geworden und geheult. Draußen wirft er sich dann Mitten auf die Straße. Es ist manchmal richtig peinlich. Besonders weil er so laut schreit, als wenn man ihm den Kopf abreißen will (obwohl eigentlich gar nichts war). Er macht alle Dinge, die ihm verboten wurden. Er weiß, dass er das nicht darf und macht es extra. Er provoziert bis aufs Letzte, so lange, bis man selber ausrastet und anfängt zu schreien. Erst dann bricht auch sein Schutzwall und er will einen umarmen und sagt "Tut mir leid". Ich weiß, dass so eine Reaktion nicht richtig ist, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, zumal mir bewußt ist, dass Tobias sich auch anders benehmen kann ( bei meinen Eltern z.B.). Ganz schlimm ist sein Verhalten Abends oder am Wochenende wenn Papa da ist. Über Tag alleine komme ich eigentlich ganz gut mit ihm zurecht. Zu Hause läuft es besser als draußen. Können Sie mir Tipps geben, wie ich mich verhalten soll? Ist es eine Phase, die mein Sohn da durchmacht? LG Anja


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Hallo Anja Ihr Sohn verhält sich eigentlich genau so, wie es seinem Alter entspricht: Er versucht seine eigenen Grenzen zu erfahren. Was liegt da näher, als Diese bei der Person auszuprobieren, zu der er das größte Vertrauen hat?- Kommt sein Papa nach Hause, merkt er schon recht deutlich, dass er Sie nicht mehr für sich allein hat und versucht, mit seinem provozierenden Verhalten Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen, was ihm wahrscheinlich meist auch gelingt.- Bleiben Sie gelassen, aber handeln Sie konsequent und liebevoll. Hat er es einmal abgelehnt, Etwas zu essen, muß! er warten, bis es wieder Etwas gibt! Da nutzt ihm auch kein noch so lautes Schreien. Sagen Sie ihm Das und halten Sie durch!! Bevor Ihre Nerven Sie im Stich lassen, drehen Sie sich lieber von Ihrem Sohn weg, holen tief Luft und zählen leise bis 10. Manchmal hilft es auch, ein Lied vor sich hin zu summen. Achten Sie nicht auf die vorwurfsvollen Blicke der Passanten. Ihr Kind steht Ihnen sicherlich näher als diese Leute! Letztendlich haben Sie und Ihre Familie die Verantwortung übernommen, Tobias in eine sichere Selbständigkeit zu führen. Mit liebevoller Konsequenz wird Ihnen dieser recht beschwerliche aber auch sehr erfreuliche Weg ganz bestimmt gelingen. Großeltern haben einen ganz besonderen Platz im Leben der Kinder. Sie haben eine "angeborene Autorität", der nur selten Jemand Etwas entgegenzusetzen hat.- Sehen Sie`s gelassen und: bis bald?


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