Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, meine Tochter ist knapp 21 Monate alt und ich habe Fragen, wie ich mich in verschiedenen Situationen, die uns momentan das Leben schwer machen, am klügsten verhalte. - Sie tut sich sehr schwer damit, sich phasenweise auch mal allein zu beschäftigen. Immer wieder ruft sie nach mir und wenn ich nicht mehr reagiere, weil ich ihr schon 20 mal erklärt habe, dass ich gerade etwas anderes tun muss, ist sie wütend und weint. Sie will meine 100% Aufmerksamkeit eigentlich die ganze Zeit des Tages. Ich binde sie so viel wie möglich in Haushaltsarbeiten mit ein, klappt auch ganz gut, aber sobald ich etwas verrichten will, wo sie wirklich nicht dabei sein kann, und ih stattdessen andere Beschäftigungsmöglichkeiten anbiete, klappt es ganz und gar nicht. Ist es ihr "zuzumuten", auch einmal "ignoriert" zu werden, sprich, ich sage: "Jetzt nicht!" - und Schluß? - Das Zu-Bett-Gehen artet in letzter Zeit irgendwie auch in Tränen aus, da sie, sobald sie liegt und sich eigentlich einkuscheln wollte (müde ist sie!) plötzlich wieder aufstehen will. Ich sitze schon immer bis sie schläft an ihrem Bett, nach 2 Schlafliedern schlief sie bisher immer. Nun aber seit längerem versucht sie wohl, mich zu testen?? Ich möchte nicht, dass sie dann wieder aufsteht, und sizusagen nicht beginnen, sie wieder aufstehen zu lassen, nur weil sie meint, nochmal 10 Min spielen zu müssen. Wenn es nicht nach ihrem Willen geht, ist sie sofort wütend, schreit, meckert und weint. Gestern habe ich sie das erste Mal schreien gelassen (habe ich NIE gemacht) weil ich es nicht mehr mit ansehen konnte. Ich habe sie einfach in ihrem Bett stehen gelassen und den Raum erstmal verlassen. Für ca. 8 Minuten. Die ganze Zeit über schrie und rief sie. Dann nahm ich kurz noch hoch und legte sie wieder hin, woraufhin sie prompt einschlief. Halten Sie es für ok, sie in so einer Situation auch mal schreien zu lassen und das Zimmer zu verlassen? Ich denke, wenn ich das anfange, sie wieder aus dem Bett zu nehmen, nur weil sie es so will, wird das zum unendlichen Kreis. Andererseits tut es mir selbst weh, sie schreien zu lassen. - Sie möchte seit Wochen, dass sie wieder getragen wird, wie ein Baby! Hilfe, sie wiegt 11 kg. Sie war ein ausgesprochenesTragebaby, aber als sie dann krabbeln und laufen konnte, tat sie das gern. Jetzt steht sie permanent hinter mir, oder auch aus dem gemeinsamen Spiel heraus immer wieder die Forderung "tragen!". Ich erkläre ihr immer wieder dass sie kein Baby mehr ist und ich es einfach nicht schaffe, den ganzen Tag zu tragen, aber das versteht sie ja noch nicht. Manchmal lasse ich mich ja breitschlagen, weil es mir dann auch leid tut, und trage sie, wir machen dann eine große Runde durch die ganze Wohnung, schauen Bilder am der Wand an, sehen mal aus dem Fenster, aber länger kann und will ich sie ehrlich gesagt auch nicht herumtragen, da ich es für nicht sinnvoll halte. Was könnte das für Ursachen haben? - Jetzt, zB während ich hier schreibe, steht sie die ganze Zeit neben mir, zerrt an meinem Bein und sagt "Mama". 100 mal. Spielzeug steht zur Verfügung. - Seit sie Treppen laufen kann, tut sie das sehr gern, wie wohnen im 3. OG eines 5 OG - Hauses. An unserer Tüt angekommen, will sie grunssätzlich noch bis nach ganz oben laufen, was ich aber nicht möchte, zumal wir von draußen kommen, wo sie ausgiebig gelaufen ist. Ich nehme sie dann konsequent mit hinein und schließe die Tür. (Richtig?) Sie leigt sich dann jedesmal auf den Boden im Flur und weint, sie schlägt sogar aus Wut (leicht) ihre Stirn auf den Boden. Ich lasse sie nun liegen und nach 2 min ist der Spuk auch vorbei. Das waren so die Hauptprobleme, sie uns im Alltag momentan Probleme bereiten, da sie nur ihren Willen durchsetzen will, und sobald etwas nicht so läuft, wie sie will, bockt und schreit sie. Ich beschäftige mich wirklich sehr sehr viel mit ihr und möchte, dass sie glücklich ist. Aber ich brauce doch auch einmal eine kurze Auszeit, und wenn es kurz Ruhe beim Tisch Abräumen ist... Wie schaffe ich es, dass sie nicht immer so unzufrieden ist, wenn ihr etwas nicht passt? Sie ist sehr lieb und zufrieden, wenn sie die volle Aufmerksamkeit hat, aber auch nur dann. Es kann so nicht weitergehen, dass ich nicht einmal 20 min am Tag für mich habe. Ich habe das Gefühl, dass sie mich "in der Hand" hat, weil sie mit schreien und bocken alles erreichen will, und weil ich nicht will, dass die Nachbarn ein völlig falsches Bild bekommen, wie gesagt ich habe sie nie schreien lassen o.ä. gebe ich ihr teilweise auch nach, weil ich befürchte, das Geschrei ist im ganzen Haus zu hören. Ich mächte mich nicht zur Marionette meines Kindes machen, es handelt sich aber hauptsächlich nur um o.g. Situationen, momentan. °Ist es ok, sie Abends im Bett zu belassen, und auch schreien zu lassen? °Ist es ok, nicht JEDER Aufforderung zum Spiel o.ä. nachzukommen, 12 Std. am Tag? °Ist es ok, sie jetzt mit fast 21 Mon. nicht mehr immerzu zu tragen / hochzunehmen? °Wie ist die beste Art zu reagieren, wenn sie trotzt / bockt? Ausbocken lassen / auf dem Boden liegen lassen, wenn sie sich dahin geworfen hat? Entschuldigen Sie die Länge des Beitrages, aber meine Nerven liegen zur Zeit recht blank und ich merke, dass es mich sehr enttäuscht, wenn mein Kind so unzufrieden ist, nur weil von 12 Std am tag mal 30 min nicht das getan wird, was sie will. Ich freue mich und bin sehr gespannt auf Ihre Antwort.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Wirklich alleine beschäftigen kann sich Ihre noch nicht einmal 2-jährige Tochter noch nicht. Darum empfehle ich Ihnen, sie stets zu einer Aktivität in Ihrer unmittelbaren Nähe anzuregen, wenn sie Ihnen mal nicht "helfen" kann. Wecken Sie evtl. ihren Ehrgeiz mit: "Bist du wohl schon groß genug, um SELBER die Kuscheltiere schlafen zu legen (ein Bild für Mama zu malen,....)?" Ein häufiges Loben und Hervorheben ihres Könnens werden sie zunehmend zum selbstständigen Tun anregen. Müssen Sie mal ein kurz begründetes NEIN oder: "Jetzt nicht" aussprechen, schlagen Sie ihr bitte gleichzeitig eine Handlungs-Alternative vor. Bitte lassen Sie Ihre Tochter nicht schreien und nehmen Sie sie auch nicht erneut aus ihrem Bett heraus, wenn Sie wissen, dass sie müde genug ist. Erleichtern Sie ihr den Übergang vom Wachen zum Schlafen, indem Sie darüber informieren, dass sie sich ja erst einmal "nur" auszuruhen braucht, aber ihr Kuscheltier schon mal schlafen muß.:-)) Stellen Sie evtl. sanfte Musik oder auch ein Kinder-Hörspiel an, sodass Ihre Tochter (hoffentlich) erst gar nicht auf die Idee kommen wird aufzustehen. Informieren Sie darüber voller Stolz, dass Ihre Tochter bereits zu groß und zu schwer zum Tragen geworden ist. Schlagen Sie ihr gleichzeitig vor auf Ihrem Schoß sitzen und kuscheln zu dürfen, wenn Sie Ihre begonnene Tätigkeit zu Ende geführt haben. Mit dem Wunsch getragen zu werden möchte Ihre Tochter "nur" liebevollen Körperkontakt zu Ihnen. Geben Sie ihr ebenfalls etwas zu "schreiben, wenn Sie schreiben, da Kleinkinder sich nur allzu gerne am Verhalten ihrer Bezugspersonen orientieren. Lassen Sie Ihre Tochter beim Tragen helfen und bitten Sie darum, eine Kleinigkeit in die Küche zu tragen, nachdem Sie mit ihr die Treppe gegangen sind. Loben Sie ihre Hilfsbereitschaft ggf. bereits im Voraus. Zusätzlich empfehle ich Ihnen den Besuch einer Mutter-Kind-(Krabbel-)Gruppe, damit Ihre Tochter sich nicht nur an Ihnen sondern auch an Gleichaltrigen zu orientieren lernt, während Sie Gelegenheit haben sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Liebe Grüße und: bis bald?
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