Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster! Am 12. April wurde unsere Tochter Sarah geboren. Unser 1. Kind Markus ist jetzt 19 Monate alt (geb. 03.10.98). Er ist entwicklungsverzögert, was das Laufen, Sitzen und Krabbeln betrifft. Durch intensive Physiotherapie wird es jetzt langsam: er läuft, wenn er an einer Hand gehalten wird und fängt an zu krabbeln. Allein sitzen kann er immer noch nicht richtig. Reden kann bzw. mag er nicht. Er versteht uns aber sehr gut, wenn wir mit ihm reden. Nun das Problem: jedesmal wenn seine Schwester weint, hört er sich das interessiert an und schaut auch zu ihr, sobald ich aber irgendetwas mit ihr mache, also Schnuller geben, Fläschchen oder stille bzw. sie auf den Arm nehme, fängt er an sehr laut zu schreien. Das ist sehr anstrengend, wenn wir irgendwo unterwegs sind. Vor allem im Auto. Er hat seinen Kindersitz auf der Rückbank, die Babyschale ist vorn auf dem Beifahrersitz. Ich brauche sie nur anzufassen, wenn sie quengelt und er schreit los. Mir ist schon mal die Hand zu einem leichten Klaps ausgerutscht und natürlich wird es dadurch auch nicht besser und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich habe zwar sehr gute Nerven aber manchmal ist es einfach zuviel. Wie soll man aber mit ihm umgehen? Wenn ich mit ihm ruhig zu reden versuche, schreit er nur noch lauter und schlägt sich selbst mit der Hand oder dem, was er gerade in der Hand hat, gegen die Stirn. (Das macht er auch, wenn man ihm irgendetwas verbietet: z.B.: Das darfst Du nicht anfassen!) Durch diesen Schmerz schreit er natürlich dann noch mehr. Haben Sie einen Tip? Sehr eifersüchtig auf mich ist er eigentlich nicht, da er total auf seinen Vater orientiert ist. Wenn Papa im Raum ist, kann ich ihn nicht einmal auf den Arm nehmen, bzw. mit ihm an der Hand laufen, er will nur zum Papa. Das erste dreiviertel Jahr war mein Mann in der Woche 400 km - 700 km auswärts arbeiten. Er war nur am Wochenende da. Vielleicht hat er da Verlustängste, was den Papa betrifft. Unser Sohn hatte auch bis zum 4. Monat extreme Koliken, er schrie abends bis zu 4 Stunden (mit kleinen Unterbrechungen). Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort. Uta Tacke
Christiane Schuster
Hallo Uta Da Ihr Sohn eine Entwicklungsverzögerung hat, kann es sein, dass er das Weinen seiner Schwester und Ihre anschliessende Zuwendung noch nicht richtig zuordnen kann. Vielleicht sieht er diese "Tat" als etwas Böses an und meint, Sie wollten Ihrer Tochter Schmerzen zufügen?- Nehmen Sie, wann immer es Ihnen möglich ist, beide Kinder gleichzeitig in den Arm und reden Sie dabei viel mit ihnen. Schildern Sie Ihre Beobachtung auch Ihrem Kinderarzt und der Therapeutin. Beide kennen Ihren Sohn genauer als ich und werden die erforderliche Hilfe gezielter ansetzen können. Um Ihre eigenen Nerven zu entspannen und um Ihre Kraft zu erhalten, die Sie bei 2Kindern in diesem Alter benötigen, kommt vielleicht auch eine vorübergehende Haushaltshilfe oder eine Mutter-Kind-Kur in Frage? Ihr Kinder- oder Hausarzt kann Ihnen da sicher weiterhlelfen. Bis bald?