Zwillingsmäuse
Hallo Frau Schuster, manchmal weiß ich mir keinen Rat mehr. Meine Zwillinge sind 2,5 Jahre und wie es in diesem Alter so üblich ist, testen sie andauernd ihre Grenzen aus. Dies bekommen wir mit viel Geduld und eingehenden Gesprächen auch meist in den Griff. Nur der „Kleine“ bringt mich häufig zur Weißglut. Entweder beginnt er – scheinbar grundlos – auf einmal zu brüllen wie am Spieß und lässt sich durch nix und niemanden beruhigen. Er steigert sich dann so hinein, dass er wie wild um sich haut und seinen gesamten Körper als Waffe einsetzt. Wenn ich ihn auf den Arm nehme, habe ich Angst, ihn versehentlich fallen zu lassen, solche Kräfte entwickelt er. Lege ich ihn einfach auf den Boden o. ä. nimmt es solche Ausmaße an, dass er mit seinem Kopf und Körper gegen alles schlägt (inkl. Boden), was irgendwie erreichbar wird. Ich komme mit nichts zu ihm durch. In anderen Situationen testet er seine Grenzen so intensiv aus, dass ich nicht mehr weiß, wie ich reagieren soll. Z. B. wenn er ins Bett gehen soll (und er ist müde), verteidigt er sich so sehr gegen das Umziehen, dass er beißt und um sich tritt, wenn ich ihm etwas anziehe, zieht er es sich direkt wieder aus und beginnt zu lachen. Im ersten Moment erscheint es ihm, wie ein Spiel bis er sich richtig in „Extase“ lacht und sich mit aller Kraft gegen alles wehrt. Ich habe versucht, ihn mit Spiel oder Singen abzulenken, er regiert gar nicht, ein klares NEIN nimmt er gar nicht wahr – auch nicht im Umsetzung anschließender Konsequenzen (kein Kuscheln o. ä.)… Ich habe versucht, ihn einfach festzuhalten, bis er sich beruhigt, keine Chance… Ich liebe meine Jungs über alles und bin auch ein sehr geduldiger Mensch, doch manchmal habe ich Angst, die Beherrschung zu verlieren. Manchmal habe ich das Gefühl, er ist wie in einer anderen Welt und ich weiß nicht, wie ich ihn wieder „zurückbekommen“ kann, dies geht über Trotz und Grenzen testen weit hinaus. Wie kann ich am besten reagieren? Lieben Dank im Voraus.
Christiane Schuster
Hallo Zwillingsmäuse Sind in Ihrer Familie keine weiteren Personen wie beschrieben jähzornig, sodass ggf. gezielte, therapeutische Unterstützung angezeigt ist gebe ich hier gerne den Tipp einer anderen Mutter wieder, die in ähnlicher Situation wie Sie hier Rat suchte: Beginnt Ihr Sohn scheinbar grundlos zu brüllen und zu toben und gar nicht mehr selbst zu wissen, was er tut, holen Sie wortlos und gelassen einen Fön und stellen Sie diese "Wutbremse" an. Achten Sie insgesamt bitte darauf, dass sich bewegungsreiche Aktivitäten mit ruhigen Beschäftigungen abwechseln, damit Ihr Sohn sich nicht zum Ende seiner Konzentrationsfähigkeit wie beschrieben abzureagieren versucht. Möchte Ihr Sohn sich nicht beim Umziehen helfen lassen, lassen Sie ihn mit einem Achselzucken "in voller Montur" schlafen gehen mit dem Hinweis darauf, dass er dann bald zu schwitzen und unangenehm zu riechen beginnen wird. Sobald Sie dann aus seinem Zimmer verschwunden sind, wird er sich vermutlich selbst umzuziehen versuchen. Auf die Reaktionen Ihres Sohnes bin ich gespannt und ich freue mich über ein Feedback. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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