Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

2,5 Jahre alte Tochter bevorzugt AuPair

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: 2,5 Jahre alte Tochter bevorzugt AuPair

Theresaalexander

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Liebe Frau Ubbens. Ich bin Mutter von 2,5 JAhre alten Zwillingen und da die beiden immer sehr herausfordernd waren, haben wir nun seit 6Monaten ein AuPair zur Unterstützung. Ich bin 15h/Woche berufstätig und das AuPair ist bestimmt 60h/Woche zu Hause und spielt auch in Ihrer Freizeit gerne mit den Kindern. Eine Traumlösung, zudem beide Kinder sie auch gut angenommen haben. Nun kommt es leider zunehmend dazu, daß meine Tochter mich ablehnt und das AuPair herbei wünscht. Sie ist offensichtlich Bindungsperson für sie geworden. Zunächst war ich ob der Überlastung erleichtert darüber, jetzt kränkt es mich zunehmend und ich frage mich, ob das AuPair die bessere Mutter ist. Das Mädchen ist natürlich weniger streng, obwohl ich selten ein böses Wort für meine Kinder habe. Ich bemühe mich um eine achtsame und liebevolle Erziehung. Wie soll ich mich verhalten? Ich bin leider bereits 2Mal deshalb vor meinen Kindern in Tränen ausgebrochen. Vielen Dank für Ihre Bemühungen!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Theresaalexander, vom Grundsatz her kann ich mich der Antwort meiner Vorrednerin anschließen. Ich fasse nur kurz zusammen: - Sie sind und bleiben die engste Bezugsperson - Ihre Tochter fühlt sich aus den genannten Gründen zum Au pair hingezogen - Achten Sie darauf, wieder etwas mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, auch wenn es derzeit sicherlich sehr entspannend für Sie ist. Kleine Ergänzung: Die wöchentliche vereinbarte Arbeitszeit ist sicherlich höher als die angesprochenen 20. Gerne darf das Mädchen zusätzliche Zeit mit den Kindern verbringen, wenn es beide Seiten in Ordnung finden. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass das Au pair auch freie Zeit ohne Ihre Kinder verbringt. Freuen Sie sich, dass die Kinder sich so gut mit dem Au pair-Mädchen verstehen und Sie sich auf die Unterstützung verlassen können. Viele Grüße Sylvia


Kornblume2016

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Das ist doch totaler Unsinn :) du bist die Mutter und deine Kinder lieben dich!!! Als mutter bist du nunmal auch oft der Spielverderber, diejenige die nein sagt, schimpfen muss, zum Aufräumen ruft, zum impfen geht usw. Sei froh dass sie sich so gut mit dem Mädel verstehen, und du Entlastung hast. Der Bindung zu dir schadet das sicher nicht.


Banu28

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Es gibt ein Sprichwort, das heißt: „Wasch mich, aber mach‘ mich nicht nass.“ Gemeint ist genau deine Situation. Du genießt es einerseits, eine so gute Entlastung zu haben, möchtest aber zugleich weiterhin die Hauptrolle für deine Kinder spielen und hier keine Abstriche machen. Beides geht aber nicht immer. Ich würde es trotzdem gelassen sehen. Es ist oft so, dass weniger strenge Betreuungspersonen (sehr oft ja auch die Oma oder Tagesmutter) vom Kind scheinbar bevorzugt werden. Das Kind kann sie einfach leichter manipulieren, erreicht bei ihnen auch leichter, was es möchte, und wird vielleicht auch etwas mehr verwöhnt. Das heißt nicht, dass die Bindung zur Mutter nicht trotzdem tiefer ist. Aber als Mutter ist man eben auch fürs Unangenehme zuständig: für Regeln, Grenzen, für nervigen Alltagskram, manchmal auch fürs Schimpfen. Man hat die schwierigere Rolle. Trotzdem bist Du für die Kinder die wichtigste Bezugsperson. Ich würde die Aufgaben des Au Pair jetzt trotzdem etwas genauer definieren und auch eingrenzen. Sie sollte eh nicht 60 Stunden bei Euch hocken und Kinder hüten, sondern auch Freizeit haben, um das Land kennenzulernen, Freundschaften zu pflegen, Hobbys nachzugehen. Animiere sie dazu und hilf ihr dabei. So bequem es momentan ist, übernimm‘ selbst wieder mehr feste Aufgaben bei Deinen Zwillis. Und sage auch dem Au Pair genau, welche festen Aufgaben sie hat, und welche nicht. Ganz freundlich natürlich, denn sie scheint ja engagiert zu sein und hat nichts falsch gemacht. Dass sie zu Hause ist, heißt auch keinesfalls, dass sie mehr als die gesetzlich limitierten (vier?) Stunden für die Kinder zuständig sein sollte. Sie kann in ihrem Zimmer etwas machen, fernsehen, kochen, lesen, telefonieren, an den PC oder sich eben verabreden. Wenn sie sich mehr als vereinbart um die Kinder kümmern will, darfst du sie bremsen! Das ist eh deine Verantwortung, denn ihr müsst die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Wenn sie wirklich nur etwa 20 Stunden für die Zwillis zuständig ist, besteht auch nicht die Gefahr, dass du in den Hintergrund gerätst. LG


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