Frage: Untergewicht in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Prof. Costa, meine Partnerin, 37, in Kolumbien lebend, 161cm, 50 kg wurde vor 2 Jahren schwanger von mir u. war während der Schwangerschaft bis in den Kreisssaal von täglichem Erbrechen geplagt, so daß sie unser 1. Kind mit einem Endgewicht v. ihr v. 39 Kilo via Kaiserschnitt zur Welt gebracht hat. Sie hat es nicht geschafft, wieder zuzunehmen, obwohl sie gut gegessen hat. Eine Ursache für die mangelnde Gewichtszunahme wurde in Kolumbien u. in Spanien (dort waren wir zusammen) nicht gefundenen - keine Essstörung, keine Überfunktion d. Schilddrüse, aber leichtes Magenleiden - früher HP-positiv, aber eliminiert. Jetzt ist sie wieder schwanger v. mir , Startgewicht 39 Kilo. Sie erbricht wieder ständig u ist jetzt im 3. Monat bei 35 Kilo, wird alle paar Tage in die Notaufnahme des örtl. Krankenhauses gefahren u. erhält eine Nährlösung mir unbekannten Inhalts um eine Dehydratation zu vermeiden, der Gewichtsverlust hält jedoch an wegen nahezu täglichen Erbrechens. Wir haben über Vomex bis hin zu homöopatischen Tropfen alles versucht, keine ausreichende Wirkung. Empfehlen Sie eine parenterale Ernährung, u. wenn ja welche? Sie muß noch weitere 6 Monate Bettruhe halten u. die Beine hochlegen, da bereits eine Blutung begonnen hatte. Was empfehlen Sie? Herzlichen Dank im voraus für Ihre wertvolle Auskunft. Mit freundlichen Grüßen Peter A. Hosse

von mrhorse am 17.11.2015, 17:52



Antwort auf: Untergewicht in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Hosse, das ist eine sehr ungewöhnliche und gefährliche Situation. Wäre es Ihnen möglich, Sie nach Deutschland zu bringen ? In der Schwangerschaft sind etliche Antiemetika erlaubt, also auch andere Medikamente als nur Vomex. Allerdings wäre das eine reine Symptombekämpfung, ohne die Ursache zu kennen. Es gibt viele Ursachen, die ausgeschlossen werden müssen. Zwar kenne ich die medizinische Versorgung in Kolumbien nicht, aber so ganz geheuer ist mir das Ganze nicht und mein erster Gedanke ist, dass hier eine genaue Untersuchung durch unsere Spezialisten (in erster Linie sollte ein Gastroenterologe herangezogen werden) stattfinden sollte. Grundsätzlich ist angesichts dieses extremen Untergewichts notwendig, eine komplette parenterale Ernährung durchzuführen, welche alle Bestandteile der Nahrung verabreicht werden - also Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe und Vitamine. Natürlich ist für eine ausreichend hohe Menge an Flüssigkeit zu sorgen. Das müsste jedem Arzt geläufig sein. Ich könnte mir auch vorstellen, dass eine psychologische Betreuung ebenfalls notwendig ist. Aber all das wäre bei uns eine Situation, die in einem Perinatalzentrum stattfinden müsste. Wenn Sie möchten, können wir die Korrespondenz über meine email Adresse in der Klinik fortsetzen.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 20.11.2015



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