Frage: Toxoplasmose von Hund, der eventuell Katzenkot gefressen hat?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa, zunächst einmal möchte ich mich von ganzem Herzen bei Ihnen für die Möglichkeit bedanken, Sie hier etwas fragen zu können! DANKE wirklich für diese Möglichkeit! Und zwar wäre ich über eine Antwort auf folgende Frage sehr froh, erleichtert und dankbar: Ich bin in der 7. Schwangerschaftswoche und habe in 2 Wochen meinen ersten Untersuchungstermin bei meiner Gynäkologin. Da dies noch eine Weile hin ist und ich bis dahin nichts falsch machen möchte, habe ich folgende Fragen an Sie: (1) Toxoplasmose vom Hund, der Katzenkot frisst: Ich weiß ja jetzt noch nicht, ob ich Antikörper gegen Toxoplasmose habe... Falls ich keine habe, habe ich gerade große Angst davor, dass ich mir eine Erstinfektion eingefangen haben könnte und dadurch mein Baby nun verlieren könnte! Denn ich habe einen Hund und der frisst beim Spazieren gehen und im Garten öfter mal allen möglichen Kot von anderen Tieren, auch von Katzen! Und ich bin zwar extra vorsichtig jetzt, aber ich konnte es in den letzten Wochen nicht jedes Mal verhindern, dass er mich doch erwischt hat, mir kurz ins Gesicht zu schlecken und dabei auch über meinen Mund! Und ich habe es auch ein paar Mal übersehen, dass ich nach dem Streicheln seines Fells mir mit meinen Fingern über das Gesicht gestreift bin, also auch über Nase und Mund! Ich wollte extra so extrem gut aufpassen, doch ein paar Mal ist es dann doch passiert und ich konnte es nicht verhindern... Jetzt habe ich so riesige Angst, dass mein Hund zuvor Katzenkot gefressen hat und ich jetzt davon Toxoplasmose habe und dadurch nun mein Baby verliere!! Daher meine Frage: Was kann ich jetzt tun, damit ich mein Baby nicht mit Toxoplasmose anstecke? Ist ein Test in 10 Tagen noch bald genug oder kann ich jetzt vorher schon etwas unternehmen? Und wann soll ich diesen Test dann überhaupt am besten machen? Denn ich könnte Toxoplasmose von meinem Hund ja vor 6 Wochen bekommen haben oder vor 3 Wochen oder vor 1 Woche oder sonst irgendwann... Wann soll ich da also am besten einen Test machen? Denn ich will den Test nicht zu früh machen wegen des diagnostischen Fensters, ich will ihn aber auch nicht zu spät machen, sodass nicht zu spät mit einer möglichen Therapie begonnen wird! Soll ich am besten alle 2 Wochen einen Test dann machen, um nichts zu übersehen? (2) Folsäure und Co.: Ich nehme seit dem 19. Tag nach der Befruchtung Folsäure 800 Depot ein. Ist diese Dosis zu hoch oder zu niedrig? Soll ich Folsäure mit "Depot"-Wirkung nehmen oder ohne "Depot"? Ich wusste leider erst am 19. Tag nach der Befruchtung, dass ich schwanger bin, sodass ich erst da mit der Einnahme begonnen habe! Ist das eh nicht viel zu spät, sodass mein Baby nun einen großen Schaden genommen hat? Welche Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel soll ich ansonsten noch einnehmen? Und wie viel davon? (3) Cipralex: Ich nehme seit 6 Jahren Cipralex 20mg. Ich bin damit sehr gut eingestellt und es geht mir damit sehr gut. Ansonsten nehme ich keine Medikamente. Soll ich Cipralex jetzt weiter nehmen (20mg täglich) oder damit aufhören oder die Dosis reduzieren oder 2 Mal täglich 10mg nehmen? Diese Schwangerschaft war nicht geplant, sondern sie ist einfach passiert als zum allerersten Mal in meinem Leben ein Kondom gerissen ist. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es gleich sofort beim allerersten Mal geklappt hat! Und das in meinem Alter (33 Jahre)! Obwohl eine Schwangerschaft keinesfalls geplant war, freuen sich mein Partner und ich nun so riesig darüber! Und wir wollen dieses Baby keinesfalls verlieren, weil wir es jetzt schon so sehr lieben! Darum möchte ich bis zu meinem Termin bei meiner Gynäkologin in 2 Wochen nichts falsch machen, dass dazu führen könnte, dass ich mein Baby verliere! Und daher habe ich VOR ALLEM wegen der TOXOPLASMOSE so riesige Angst!! Ich wäre so froh und erleichtert und dankbar, wenn Sie mir auf meine Fragen antworten könnten! Vor allem, was ich wegen der möglichen Toxoplasmose nun tun soll? Also wann ich diesen Test darauf machen soll? (weil ich mich ja jede Woche von meinem Hund angesteckt haben könnte und dann nicht weiß, wann ich den Test am besten machen soll (wegen des diagnostischen Fensters, aber auch um wegen einer Therapie dann nicht zu viel Zeit zu verlieren!) und ob ich jetzt schon irgendetwas gegen die eventuell Toxoplasmose tun kann, damit ich mein Baby nicht dadurch verliere!! Ich möchte Ihnen nochmals ehrlich von ganzem Herzen für diese Möglichkeit DANKEN, dass ich Ihnen hier Fragen stellen kann! Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie sehr ich das zu schätzen weiß und wie sehr mir das hilft! Liebe Grüße, Hedwig

von hedwig am 25.02.2020, 22:08



Antwort auf: Toxoplasmose von Hund, der eventuell Katzenkot gefressen hat?

Danke für die netten Worte. So wie ich das sehe, werden wir uns in diesem Forum noch ein Paar Mal begegnen... Nun zu Ihren Fragen: (1) Wenn Sie Ihren Hund berühren, der offenbar Spaß daran hat, überall am Boden solche "Leckereien" Katzenkot zu fressen, sollten Sie sich danach einfach nur die Hände waschen, Dass der Hund Sie "erwischt" und Sie mit seinem Speichel in Kontakt treten, ist nicht gefährlich, wenn Sie sich danach waschen. Toxoplasmen werden nur dann übertragen, wenn man etwas isst, was Toxoplasmen enthält. Einen Toxoplasmosetest sollten Sie in einigen Wochen oder auch früher durchführen lassen, damit Sie wissen, ob Sie so eine Infektion schon einmal hatten und Antikörper (also einen Schutz) dagegen haben. (2) Folsäure sollten Sie mindestens bis zu 12. SSW einnehmen, maximal bis zur 20. SSW, wenn Sie nicht unter Folsäuremangel leiden. Das kann Ihnen Ihr Frauenarzt sagen, nachdem er die Blutwerte hat, die man routinemäßig abnimmt. Wenn Sie sich normal, ausgewogen ernähren, brauchen Sie außer Jod-Tabletten keine weiteren Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel. (3) Zwar gibt es für die Frühschwangerschaft (die ersten 3 Monate) nicht sehr viele Erfahrungen mit der Cipralex, aber die Empfehlung ist, das Medikament weiter zu nehmen, wenn man damit gut eingestellt ist. Bei Einnahme bis zur Geburt können sogenannte "Anpassungsstörungen beim Neugeborenen" auftreten, die vorübergehender Natur sind. Daher ist es wichtig, dass in den ersten Lebenstagen die Neugeborenen kinderärztlich betreut werden. Die Geburt sollte also in einer Klinik mit angeschlossener Kinderklinik stattfinden. Wenn es geht, sollten Sie die Dosis einige Tage vor der Entbindung vielleicht reduzieren. Aber besprechen Sie das mit den behandelnden Ärzten.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 02.03.2020



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