Sehr geehrter Herr Professor Costa,
ich habe einen Artikel über massive Östrogenbelastung in Kuhmilch zugeschickt bekommen. Angeblich durch den Melkprozess auch hochschwangerer Kühe.
Es stehen zwar Unis wie Harvard als Quellen und eine Menge Statistik, doch die findet sich auch oft unter Artikel über Homöopathie. Ich weiß auch nicht, ob man hochwshwangere Kühe in Europa für die Milchgewinnung einsetzt.
Haben Sie etwas davon gehört?
Ich halte mich schon etwas mehr von Soja fern, weil ich diesmal einen kleinen Jungen bekomme. Da ich nur Appetit auf Milch und Käse habe, bin ich verunsichert.
Danke
von
Cissie
am 28.06.2018, 17:11
Antwort auf:
Hormone in Kuhmilch
Die Aussage, dass Milch generell mehr Östrogene und Progesterone als andere Lebensmittel enthält, ist richtig. Es sind aber sehr geringe Konzentrationen, also viel weniger als das, was im Körper synthetisiert (hergestellt) wird. Außerdem werden nur ganz geringe Mengen an Hormonen vom Körper aufgenommen.
Mit anderen Worten kann man sagen, dass die Milch wenig Hormone enthält und davon ein Bruchteil vom Körper aufgenommen wird. Das gilt auch für die sogenannten "Turbo-Kühe".
Eines darf man uneingeschränkt annehmen, nämlich, dass Milch und Milchprodukte in der Schwangerschaft gesund sind. Wahrscheinlich (also nicht sicher !) ist eine fettarme Milch gesünder als eine fettreiche Milch. Unklar ist es, ob das auch für Schwangere gilt, weil die ungeborenen Kinder das Fett brauchen, um eigene Hormone in ausreichender Menge zu produzieren. Diese Hormone werden gebraucht, um zu wachsen und um ein normales Nervensystem entwickeln zu können.
Sie dürfen und sollen also weiterhin Milch und Milchprodukte zu sich nehmen. Der Nutzen ist viel höher als mögliche Risiken.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 07.07.2018