Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Verstopfung und kein Ende

Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke
Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

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Frage: Verstopfung und kein Ende

flohuf

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Sehr geehrter Hr. Dr. Radke, wir haben relativ große Probleme mit Verstopfungen bei unserem Sohn (5 ½ Monate alt), seit wir versuchen, Beikost zu füttern. Den ersten Versuch starteten wir bereits mit 4 Monaten, da er sehr großes Interesse an Essen zeigte und auch alle sonstigen „Indikatoren“ aufwies. Er konnte den Kopf selbst heben usw. Der Versuch begann mit Karottenbrei und endete mit einer handfesten Verstopfung. Wir erfuhren dann, dass Karotte ohnehin eher stopfend ist und kamen doch ins Zweifeln, ob unser Sohn vielleicht noch zu jung für Beikost ist. Daher haben wir zunächst eine Pause eingelegt. Den zweiten Versuch starteten wir Mitte Mai, diesmal mit Pastinake. Wir haben mit wenigen Löffeln angefangen, uns zum einem Drittel Glas und schließlich zu einem halben Glas gesteigert – wobei wir hier von den kleinen Gläschen sprechen. Das ging so weit noch ganz gut, Stuhlgang fiel ihm schwer, aber mit Bauchmassage und viel Geduld war es machbar. Aber als er ein ganzes Glas (125 g) gegessen hat, war die Verstopfung zurück. Wir haben die Menge dann wieder auf ein halbes Glas reduziert, mit mittelmäßigem Erfolg. Mal war er selbständig in der Lage, den Stuhl abzusetzen, dann wieder nicht. Nun kommt hinzu, dass wir uns derzeit im Urlaub befinden und wir keinen Zugang zu Pastinaken Brei haben, da dieser in Kanada nicht erhältlich ist. Wir wechselten daher auf Süßkartoffel, da dies auch leicht verträglich und stuhlanregend sein soll. Leider ging nach dem Wechsel auf Süßkartoffel dann allerdings gar nichts mehr von selbst, wir griffen in unserer Not zu einem Einlauf (BabyLax), da er vor Schmerzen schrie wie am Spieß. Wir sind einigermaßen verzweifelt, da wir nicht wissen, wie wir hier weiter verfahren sollen. Wir haben schon alle Tricks probiert, den Brei verdünnt (z.B. mit Apfelsaft), auch Öl mit untergemischt, da es ja bei der Verdauung helfen soll. Außerdem versuchen wir, unserem Sohn neben den Stillmahlzeiten auch sonst etwas zu trinken zu geben, wobei das oft wenig erfolgreich ist, da er keinen „Durst“ in dem Sinne zu haben scheint. Wir erhoffen uns auf diesem Wege Ratschläge, ob und wie wir mit der Brei Einführung weitermachen sollen. Sollen wir kleinere Portionen füttern (oder größere, wie man auch stellenweise liest)? Sollen wir einen anderen Brei füttern? Wenn ja, welchen, da unser Sohn ja bisher auf alle drei Breisorten (Karotte, Pastinake, Süßkartoffel) mit Verstopfung reagiert hat? Ist er vielleicht einfach noch zu „jung“ für Beikost? Wobei er seinen Brei wirklich gerne isst, wir müssen ihn immer regelrecht bremsen, er würde sonst wahrscheinlich immer ein ganzes Glas verschlingen. Wir sind für alle Tipps sehr dankbar!


Prof. Dr. med. Michael Radke

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Meine Empfehlung: Movicol junior (2 x 1/2 Beutel pro Tag) in Flüssigkeit (Wasser) gelöst zu trinken geben. Jeden Tag anwenden, Dosierung nach Wirkung modifizieren. Nebenwirkungen gibt es nicht, es ist kein Medikament, sondern ein Stuhlweichmacher. Mit der Umstellung der Nahrung werden Sie nichts erreichen. Good luck.


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