Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Dr. med. Axel Enninger:

Verstopfung nach Infekt

Dr. med. Axel Enninger

Dr. med. Axel Enninger
Kinder- und Jugendarzt, Kindergastroenterologe

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Frage: Verstopfung nach Infekt

SabrinaAS

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Sehr geehrter Herr Dr. Enninger, unsere fast 3 Jahre alte Tochter hatte seit letzten Samstag einen Infekt mit bis zu 41 Grad Fieber, leichtem Schnupfen und Bauchschmerzen. Daraufhin sind wir am Montag zu unserer Kinderärztin, welche einen grippalen Infekt diagnostizierte. Dieser Infekt besserte sich auch. Allerdings hatte unsere Tochter während der gesamten Zeit keinen Stuhlgang, genauer gesagt schon seit  Donnerstag (21.03.) nicht mehr. Letzten Mittwoch kontaktierte ich dann nochmals unsere Kinderärztin, da unser Kind immer wieder unter starken Bauchkrämpfen litt. Die Ärztin verordnete uns dann ein Klistier (Microlax). Ich verabreichte das Klistier dann (nach 6 Tagen ohne Stuhlgang),  woraufhin unsere Tochter unter starken Schmerzen eine mittelgroße Menge festeren Stuhl absetzte. Die Bauchschmerzen wurden auch besser, jedoch klagt sie seit gestern erneut über Bauchweh. Sie hat auch seither keinen Stuhlgang mehr abgesetzt. Ihr Bauch ist seit gestern Abend auch etwas hart und wenn ich ihn im Uhrzeigersinn massiere, jammert die Kleine. Am häufigsten treten die Bauchkrämpfe nach dem Essen auf, aber trotzdem auch im Tagesverlauf oder auf der Toilette. Ich bin nun etwas ratlos, wie ich ihr nun weiter helfen kann oder wie wir weiter vorgehen sollen?  Ich habe ihr bereits äußerst ballaststoffreiche Kost gegeben (Vollkornbrot, Haferflocken, Leinsamen) - damit ernähren wir uns auch üblicherweise. Zudem gab ich ihr Trauben, Kiwis, Kefir, Apfelessig, Probiotika (Omni-Panda-Beutel seit Mittwoch). Sie trinkt wirklich viel und bewegt sich viel und gerne. Mein Mann hatte schon den Verdacht, dass unsere Tochter den Stuhl zurück halten könnte. Allerdings finde ich nicht, dass sie sich zappelig oder dahingehend auffällig verhält. Meiner Meinung nach ist sie auf der Toilette auch nicht unruhig. Dennoch wollte ich es erwähnen. Normalerweise hat sie jeden 2. Tag Stuhlgang. Außerdem ist sie seit Januar windelfrei (aus eigener Motivation heraus). Nur zum Mittagschlaf und nachts trägt sie eine Windel. Seitdem ist ihr Stuhl tatsächlich etwas härter als noch zu Windelzeiten. Dies noch zur Information. Ich freue mich auf Ihre Einschätzung und hoffe, dass Sie einen Rat für uns haben.  Vielen Dank. Schöne Ostern, Sabrina A.S.


Dr. med. Enninger

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Grundsätzlich ist Verstopfung nach einen Infekt nichts Ungewöhnliches. Zügig effektiv behandeln, damit Ihr Kind nicht lernt, dass Stuhlgang immer mit Schmerzen verbunden ist, ist die Devise. Ernährungsumstellungen werden überbewertet und sind meist nicht effektiv. Normale, gesunde, pflanzenbasierte Mischkost und gerne auch mal Vollkornprodukte werden empfohlen. Mehr trinken führt zu mehr Urinproduktion und hilft eigentlich nur, wenn man gleichzeitig eine ordentliche Portion z.B. Haferflocken ißt. Das bekommen aber meist nur Erwachsene hin. Für die Effektivität von Probiotika bei Verstopfung gibt es keine Daten. Effektiv und in der Leitlinie empfohlen ist die frühzeitige, ausreichend dosierte und ausreichend lange verabreichte Gabe von Polyethylenglykol. Das sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt besprechen. Wenn Ihr Kind freiwillig keine Windeln mehr trägt, könnten Sie nach den Hauptmahlzeiten ein jeweils 5 minütiges Stuhltraining starten. Sie ohne Druck mit einen Fußhocker gemütlich Platz nehmen lassen. Das übt den gastrokolischen Reflex. Ganz ritualisiert: Wie Hände waschen vor dem Essen, Zähne putzen und Stuhltraining danach.


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