Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Ist Neocate die richtige Ernährung?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Frage: Ist Neocate die richtige Ernährung?

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Sehr geehrter Prof. Dr. Wirth Meine Tochter ist 7 Wochen alt. Sie erhält von Anfang an eine gemischte Nahrung aus MM und HIPP Bio Kombiotik. In den ersten Wochen was das Verhältnis 70% MM und 30% HIPP. Inzwischen ist meine Milch leider weniger geworden und gleichzeitig ihr Appetit grösser (sie trinkt 135 ml jede 3 Std) so dass das Verhältnis inzwischen sich umgedreht hat. Das führt leider ab und zu zu Verstopfungen. Vorigen Samstag hatte sie nach einer Verstopfung einen harten Stuhlgang (selbe Konsistenz wie bei Erwachsenen) danach einen breigen Stuhl mit etwas Blut beigemischt. zwischen den zwei Stuhlgängen hatte sie einen schleimigen braun-rötlichen Ausfluss in der Windel. Es war wenig und sah nicht wirklich nach Blut aus. Am Sonntag hatte sie keinen Stuhlgang, am Montag 3 ohne Blut, aber grünlich und etwas zäh. Insgesamt hat sie immer wieder mal mit Verstopfung und Blähung zu tun und drückt und weint viel. Entwickeln tut sie sich aber sehr gut, hat immer sehr viel Appetit und kein Fieber. Meine KIA vermutet eine Kuhmilcheiweißallergie und hat uns Neocate zur Probe gegeben mit dem Hinweis aber, dass wenn meine Tochter das trinkt, sie es im ganzen ersten Lebensjahr nehmen muss. Ich soll ihr auch meine Milch nicht mehr geben. Da meine Kleine ein großer Esser ist, hat sie von Anfang an die Neocate Flasche ausgetrunken. 3 Tage später gibt es allerdings überhaupt keine Verbesserung, eher eine Verschlechterung da meine Tochter 2 Tage hintereinander keinen Stuhlgang hatte (vorher war es immer nur einen Tag ohne Stuhl dazwischen). Daher würde ich gerne wissen: 1. Wie kann man eine solche Allergie bei einem 7-Wochen alten Baby bestätigen. Bluttests sollen in dem Alter nicht zuverlässig sein? Ist ein Provokationstest sinnvoll? Wenn ja, nach wievielen Wochen Neocate? Muss man da auch die gleiche Milch geben wie vorher ( HIPP Kombiotik in diesem Fall, die sie schlecht verträgt)? Ich möchte ihr wirklich sehr sehr ungern so eine scheußlich schmeckende Milch über 10 Monate lang geben, ohne eine Bestätigung. 2. Sollte die Allergie bestätigt sein was empfehlen Sie als Ernährung? Neocate oder hoch hydrolisierte Nahrung? Können Sie mir Beispiele von Firmennamen nennen? 3. Sollte die Allergie nicht bestätigt sein, welche Milch würden Sie empfehlen um ihre Verstopfungen zu lindern? Macht eine HA Ernährung Sinn? Ihr Vater hat eine leichte Laktoseintoleranz, ansonsten ist sie an sich nicht allergiegefährdert. 4. In einem Beitrag schreiben Sie bezogen auf Neocate Verschreibungen „Offenbar fehlt den Empfehlenden hier die Langzeitverlauferfahrung“. Das beunruhigt mich etwas. Was meinen Sie konkret damit? Vielen Dank im Voraus


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Grundsätzlich wäre, wenn es tatsächlich stimmt, 8 x 135 ml (also über 1000 ml/Tag) viel zu viel für einen 7-Wochen alten Säugling. Altersgemäße Mengen sind mit 2 Monaten ca. 650-680 g, mit 3 Monaten 720-750 g, mit 4 Monaten 800g usw. Es gibt Muttermilchassoziierte Blutbeimengungen, die aber nicht sicher auf eine Kuhmilchallergie hindeuten und regelmäßig bei Beikosteinführung verschwinden. Wenn das Kind gut gedeiht, ist eigentlich kein Handlungsbedarf gegeben. Eine Kuhmilchallergie muss man nicht mit Neocate behandeln, was ja ein Aminosäuregemisch ist, sondern es reicht auch eine hypoallerge Nahrung (z.B. Althera). Mir ist nicht ganz klar, ein normales Gedeihen vorausgesetzt, worauf sich der Verdacht eine KMA stützt. Ich kann dann (bei normalem Gedeihen) nicht nachvollziehen, dass man reagieren soll. Gruss S. Wirth


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