Juliana77
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. med. Radke, ich bin inzwischen völlig verzweifelt. Seitdem unsere Tochter 6 Wochen alt ist, hat sie erhöhte Entzündungswerte im Darm und einen erhöhten Lipase-Wert. Unser Kinderarzt vermutete eine Milcheiweißallergie, weswegen ich seit 3 Monaten auf Milchprodukte verzichte. 4 Wochen nach der ersten Stuhlprobe (Calprotectinwert lag hier bei 1078), lag der Wert dann "nur noch" bei 371. Der Kinderarzt meinte dann, der Wert geht runter und wir sollen uns keine Sorgen machen. Trotz weiterer strenger Milchdiät lag der Wert bei der letzten Probe, weitere 4 Wochen später, dann wieder bei 719 Mikrogramm/gramm. Der Lipasewert wurde in dieser Zeit auch zweimal untersucht und dieser lag das erste mal bei 22 U/l und beim letzten Mal (4 Wochen später) bei 17 U/l. CRP im Blut war beide Male negativ. Ich verzichte nun seit ca. 3 Wochen auch zusätzlich auf Eier, Weizen und Sojaprodukte und seitdem haben wir das Gefühl, dass es ihr von den Symptomen her (Bauchweh, Blähungen, grüner Stuhl) besser geht. Sie hat allerdings trotzdem noch ab und zu Blutfäden im Stuhl und schleimigen Stuhl. Der Arzt meint nun, dass der Verzicht auf die ganzen Produkte keinen Einfluss mehr hat, eine erneute Stuhluntersuchung sinnlos ist und ich sofort abstillen soll und unsere Tochter Spezialnahrung bekommen soll. Er meint, ich hätte nicht streng genug auf Milchprodukte verzichtet, was allerdings nicht der Wahrheit entspricht, da ich so gut wie gar keine verarbeiteten Lebensmittel esse und somit sehr genau weiß, was ich da zu mir nehme und falls ich doch mal etwas verarbeitetes esse, dann genaustens die Zutatenliste studiere. Einen Termin bei der Gastroenterologin haben wir leider erst am 30. Januar (war der früheste Termin). Unsere Tochter ist überwiegend fröhlich und gut gelaunt, nimmt sehr gut zu und entwickelt sich wirklich wunderbar. Meinen Sie, die einzige Lösung wäre wirklich das Abstillen? Deutet ein so hoher Calprotectinwert nicht schon auf eine ernste Darmerkrankung hin? Ich bedanke mich vielmals im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Juliana S.
Ich denke, Ihre Sorgen sind relativ leicht einzuordnen und ich denke, ich kann Sie mit den folgenden Bemerkungen beruhigen: 1. Ohne Ihr Kind zu kennen spricht Ihre Beschreibung dafür, daß Ihr Kind eine sog. Muttermilch-induzierte Enterokolitis hat (durch Muttermilch ausgelöste Darmentzündung). Diese wird zwar ganz überwiegend durch häufige Nahrungseiweiße ausgelöst, die eine stillende Mutter verzehrt (die gängigsten sind Milch, Weizen, Ei, Fisch, Soja etc.). Darüber hinaus kann potentiell jedes Eiweiß, das sich in Ihrer Nahrung befindet in Minimengen in die Muttermilch übergehen und eine solche Entzündung auslösen. 2. Laborwerte: Das Calprotektin von über 1000 korreliert durchaus mit dieser Erklärung (s.o.). Werte von ca. 400 oder 300 können für Säuglinge normal sein, sie haben in diesem Altern nur eine begrenzte Aussagekraft. Die Lipase ist in Ordnung und bedarf keiner weiteren Beachtung. 3. Bei Ihnen kommt irgendein bislang unbekanntes Eiweiß über die Muttermilch in Ihr Kind und das trotz Diät, die Sie einhalten. Solange Sie stillen, wird die Entzündung also immer wieder unterhalten und läuft weiter. Ist sie gering (nur selten Blutfäserchen, keine Beschwerden, wenig Schleim) könnte man weiter stillen. 4. Wenn man die Entzündung sicher bekämpfen will, sollte tatsächlich eine theraeutische Hydrolysatnahrung gegeben werden, da hat Ihr Kinderarzt Recht. Wenn Sie schon mehrere Wochen/Monate gestillt haben, ist der größte Nutzen des Stillens für Ihr Kind bereis erreicht. Sie könnten auch etwas früher als sonst empfohlen (etwa mit 4 1/2 Monaten) mit Beikost (Gläschen) anfangen. 5. Die unter 1. vermutete Diagnose (Ihr Kind ist frühlich und hat keine Beschwerden - das spricht für die Diagnose) hat eine gute Prognose. Wenn Ihr Kind im 2. Lebensjahr ist, wird Ihnen das nur noch als Episode in Erinnerung sein. Zur Verzweiflung besteht also kein Grund. Der Verlauf ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. Alles Gute!
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