Hallo Herr Dr. Posth,
meine Tochter (15 Monate alt) schlägt sich, wenn sie etwas nicht bekommt oder etwas nicht gleich bei ihr klappt, mit Absicht den Kopf an den Fußboden oder an die Wand. Dann sagt sie Aua u. möchte von mir getröstet werden. Sie darf an sich sehr viel, es gibt nur einzelne Sachen, wo sie nicht ran darf (Herd, Stereoanlage). Ich oder mein Mann spielen auch oft mit ihr, d.h. sie bekommt schon Aufmerksamkeit von uns. Trotzdem schlägt sie sich mehrmals am Tag absichtlich an, auch wenn sie sich gestoßen hat, knallt sie mit dem Kopf noch einmal dagegen. Ich sage ihr, dass das, was sie tut, weh tut.
Wie soll ich damit umgehen? Einfach sie jedesmal trösten?
Vielen Dank im Voraus. Christine
Mitglied inaktiv - 22.01.2007, 18:07
Antwort auf:
Wutausbrüche bei 15-monat. Kleinkind
Liebe Christine, der Zorn, der Kleinkinder befällt, wenn sie nicht so dürfen, wie sie wollen, hat etwas mit dem angeborenen Temperament, aber auch schon mit Vorerfahrungen zu tun. Bei diesem Zorn sind erste aggressive aber ebenso auch autoaggressive Attacken weit verbreitet. Das Aufschlagen mit dem Kopf auf den Boden oder gegen die Wand steht dabei oben an. Aber wie Sie schildern, inszeniert Ihre Tochter das Geschehen offenbar inzwischen sogar absichtlich, um in den Genuß des Getröstetwerden zu kommen. Das dürfen Sie als eine -zugegeben etwas sonderbare- Art des Spielen auffassen. Ihre Rolle ist die der tröstenden Mutter. Das geht selbstverständlich vorüber. Aber Sie sollten mitspielen. Bei der Methode der Induktion (s. gezielter Suchlauf) kehrt sich das Ganze gleichsam um, wenn die Kinder noch etwas älter sind. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.01.2007