Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wie mit Beißen umgehen?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wie mit Beißen umgehen?

Mamakastaniebaum

Hallo Herr Dr. Nohr, mein Sohn 26 Monate ist vor vier Wochen von einem etwas älteren Kind beim Spielbesuch gehauen, geschubst und gebissen worden. Nun macht er das mir und meinem Mann ggü. auch. Er ist nicht fremdbetreut. Zum einen macht er es zum Beispiel wenn er auf unserem Arm ist, dass er in unsere Schultern beißt oder uns ins Gesicht haut. Da würde ich vermuten , dass macht er wenn er sehr freudig ist (übermütig). Zum anderen, was mich sehr belastet , er beißt am Ende vom stillen (nur noch Einschlafstillen, für uns ein rießen Fortschritt), und zwar so heftig das ich blute. Wenn ich böse reagiere, empfindet er es lustig, für ignorieren ist es zu schmerzhaft und erklären hält nur kurz an. Brust für eine Weile verweigern hält auch nur einmalig an. Er wird befürfnisorientiert begleitet. In der Situation bin ich nun mit meinem Latein am Ende. Wie könnte ich aus ihrer Sicht auf solche Situationen reagieren. Beißen und hauen auf dem Arm und beißen beim stillen. Beim stillen ist es kein Übermut sondern vermutlich Reaktion testen. Vielen lieben Dank im Voraus und großes Kompliment an ihre Arbeit hier .


Hallo, bei aller Sympathie und Engagement für bedürfnisorientiertes Erziehen, es gibt Grenzen! Und ihr Sohn geht, und es ist dabei gar nicht wichtig, ob er das aggressiv oder übermütig macht, über diese Grenzen. Deshalb ist eine notwendige Erfahrung, dass die Gegenüber diese Grenze einhalten. Wie soll er sonst erfahren, dass das Stop des Gegenüber einen Sinn hat, akzeptiert werden muß. Er testet, will etwas herausfinden, und Sie müssen ihm helfen die Grenze zu erkennen. Konkret würde das vor allem beim Stillen heißen, dass Sie ihm deutlich machen, dass wenn er das tut, am nächsten Abend ohne stillen eingeschlafen werden muß. Und das findet dann auch statt, ohne Vorwürfe oder moralische Vorträge, sondern klar und im Kontakt. Alles andere geht, aber stillen dann nicht. Entscheidend ist, dass das nicht mit Liebes-oder Zuwendungsentzug gekoppelt ist, sondern als Selbstschutz verstanden wird. Das gilt auch für vergleichbare Situationen. Liebevolle Konsequenz, Handlung ohne Vorwurf. So vermitteln Sie etwas, ohne ihn zu beschämen. Dr.Ludger Nohr


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