Wie erleichtere ich Loslösung bei Brust als Übergangsobjekt

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie erleichtere ich Loslösung bei Brust als Übergangsobjekt

Bin Langzeitstillerin, da ich glaubte, meinem Kind etwas Gutes zu tun. Bin nun besorgt, da ich Ihre Überlegungen bzgl. erschwerter Loslösung gelesen habe. Mein Sohn ist 3 1/4 Jahre alt und besteht darauf, frühmorgens an der Brust zu nuckeln. Tags, wenn er müde, krank oder irgendwie sonst verstört, möchte er die Brust mind. kurz berühren. Abends beim Einschlafen vergißt er teils zu nuckeln. Von meinem Mann läßt er sich problemlos ins Bett bringen. Hat wenig getrotzt;ist ein umgängliches aufgeschlossenes Kind. Bleibt stundenweise bei den Großeltern, obwohl er sie nur selten sieht; sonst ist er immer bei mir. Er kann noch nicht in den Ki-ga, da er auf seiner Windel besteht und sagt, er will klein bleiben. Seit ein paar Wochen trägt er ein Tuch mit sich rum, mit dem er "seine Tränchen abwischt", zusätzlich zur Brust. Frage: Schadet es ihm nicht, jetzt plötzlich die Brust (Ü-objekt)zu verwehren? Wie erleichtere ich ihm die volle Loslösung trotz Brust?Ist die Loslösung altersgerecht?

Mitglied inaktiv - 08.01.2007, 15:26



Antwort auf: Wie erleichtere ich Loslösung bei Brust als Übergangsobjekt

Hallo, aus den wenigen Angaben sicher schließen zu können, ob oder daß die Loslösung gut voran gekommen ist, ist äuérst schwierig. Dafür spräche einerseits sein erträgliches Trotzen, andererseits trotzen auch solche Kinder wenig oder beinahe gar nicht, die eher regressiv an die Mutter gebunden bleiben. Diese Kinder sind von Natur aus defensiv eingestellt. Vielleicht erkennen Sie Ihren Sohn darin wieder. Für eine schlechte Loslösung spricht das Bestehen auf der Windel und seine persönliche Aussage, daß er lieber klein bleiben möchte. Und daß er für den Trost immer noch auf der Brust besteht, die er zumindest berühren möchte. Allerdings benutzt er jetzt ein Übergangsobjekt, das "Tränentuch". Ob Sie ihm jetzt die Brust entziehen oder in gut sechs Monaten, macht keinen entscheidenden Unterschied mehr. Schwer wird es für ihn so oder so. Das einzige Argument, das für einen Entzug der Brust mit 4 Jahren spricht, ist dasselbe, das für die Abgabe des Übergangsobjektes (s. gezielter Suchlauf) spricht. Vielleicht machen Sie es ja so. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.01.2007



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