Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Weinen beim Einschlafen

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Weinen beim Einschlafen

isali

Hallo Herr Dr. Posth, Mein Sohn (13W, gestillt) weint seit der 2. LW beim Einschlafen, egal ob tags oder abends (abends mehr). Es sind gut 15-30min. Wir halten ihn auf dem Arm u schaukeln, aber er weint. Es scheint, als hätte er Angst vorm Einschlafen oder er ist eigentlich müde, kommt aber nicht zur Ruhe. Wir haben schon viel versucht, aber eigentlich immer weint er viel. Erst nach einiger Zeit wird er ruhiger. Das ist immer ein großer Kraftakt u. man fragt sich, ob das normal ist. In Auto und Kinderwagen das gleiche, nur in der Bauchtrage nicht. Er hat oft Bauchbeschwerden , aber das kann nicht jedesmal der Grund sein. Außerdem ist es beim Nachmittagsschlaf oft so, dass er schreiend aufwacht und durch nichts zu beruhigen ist als durchs Anlegen. Was kann ihn da nur so beunruhigen? Auch wird er oft nach 45min wach, obwohl er noch müde ist und weint, wenn man es nicht schafft ihn wieder einzuschläfern. Das alles ist sehr kraftzehrend, weil der Tag nur aus Einschlafproblemen besteht.


Hallo, es wird viel "hineingeheimnist" in das Weinen des Säuglings, das gerade beim Einschlafen und Aufwachen auftritt, aber auch zwischendurch, wenn scheinbar gar nichts passiert. Im Köpfchen des Säuglings aber passiert immer etwas. Und da Weinen oder sein gesteigerter Affekt das Schreien nie ein Zeichen von Zufriedenheit und Wohlbefinden ist, muss man sich schon Gedanken machen, warum es wohl auftreten könnte. Fragen kann man den Säugling nicht und später daran erinnern und wissen, warum es geschah, geht auch nicht. In meine Augen ist Weinen und Schreien im Säuglingsalter ein Ausdruck von Urangst. In meinen theoretische Schriften erkläre ich genau, warum das so ist.Die Aufgabe von uns Eltern ist es jetzt, alles Ungemach vom Säugling abzuwenden, damit dieser sich bei einem selbst wohlfühlt, sicher fühlt und ein Bindung zu seinen Eltern aufbaut. Das geht nur durch das Gefühl von Geborgenheit und im Vertrauen auf diese Personen, das Urvertrauen. Stillen, Schmusen, Herumtragen, Streicheln und massieren und vor allem Abwenden von Schmerz sind die entscheidenden Methoden. Und da wären wir beim Problem Ihres Sohnes. Er hat Bauchschmerzen, und er erlebt die Momente des Einschlafens und Aufwachens als unangenehm. Letzteres kennen wir von uns selbst auch. Gerade das Aufwachen ist nicht immer von den besten Gefühlen begleitet und das Einschlafen ist auch nicht nur angenehm, wenn man schon sehr müde ist, aber nicht gleich einschlafen kann. Da hilft nur Streicheln, Herumtragen und Geduld. Aber gegen die Schmerzen, die durch die Gasansammlungen im Darm entstehen kann man viel unternehmen. Im gezielten Suchlauf gibt es unter dem Stichwort: Trimenonkoliken viele Anregungen dazu. Das Medikament Pipenzolat kann man nur hier in Berg. Gladbach-Schildgen in der Löwen-Apotheke gegen Rezept bestellen. Wenn es Ihr KiA/KiÄ nicht machen will, mein Praxis kann es ausstellen, braucht aber per Post kurz die KVK dazu. Viele Grüße


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