Sohn (9 M) schläft nur noch selten ohne Weinen ein, trinkt, rollt weg, turnt trotz Müdigkeit. Wacht weinend auf, insgesamt unausgeglichen, leicht frustriert, wie helfen/ überhaupt möglich? SS von Sicherheit/ Zuversicht geprägt, wunderbare Hausgeburt. Dann schwierige Monate (viel schreien und weinen) trotz aller Nähe.Familienbett, Tragetuch, Stillen, Schlaf: nachts 9 Stunden, Vormittag 1 Stunde, Mittag 2 Stunden. Selbstzweifel, Wunsch nach Fähigkeit ihn beruhigen zu können. Sorge keine sichere Basis zu schaffen, eigene Bindungsqualität unschlüssig. Anstrengend: stillt, dreht sich weg, krabbelt wieder her, auf den Bauch nehmen und wippen (klappte früher), will wieder runter, endet in Weinen, dann Tönen, dann erst schlafen. KA bezweifelt körperl. Ursachen (Anne-Wahlgren-empfehlung!) eigene Vermutungen: Zähne, Entwicklungs-schub, häufiger unvermeidlicher Zimmerwechsel, Trennungsangst. Bin immer bei ihm, sehr anspruchsvoll, daher manchmal Bedürfnisaufschub. Tolle Arbeit, danke!
von
honigvogel
am 28.10.2013, 08:11
Antwort auf:
Einschlafen ohne Weinen?
Hallo, mit 9 Monaten befinden sich die Säuglinge meistens in einer starken motorischen Entwicklungsphase. Da kann es passieren, dass der Bewegungsdrang im Schlaf sich durchsetzt und die Säuglinge im Bett zu krabbeln beginnen. Dabei stoßen sie natürlich an der Bettumrandung an, werden wach und sind weinerlich. Aber auch tagsüber macht sich der motorische Drang bemerkbar und eine ruhiges auf dem Schoß sitzen ist bei vielen Säuglingen erst einmal vorbei. Das alles sind also ganz normale Erscheinungen, die zwar anstrengend sind, aber kein Grund zur Sorge.
Ihr Sohn scheint mit einem etwas schwierigen Tempermaent zur Welt gekommen zu sein. Je nachdem wie belastbar man ist und wieviel Bereitschaft man mitbringt, die schwierigen Verhaltensweisen auszugleichen, ergibt sich eine mehr oder weniger sichere Bindung. Nachdem was Sie über Ihre Zuwendungsaktivität und Einfühlsamkeit schreiben dürfte isch eine weitgehend sichere Bindung ausgebildet haben. Wie gesagt, die momentanen Schwierigkeiten haben im Wesentlichen mit Entwicklungsschritten zu tun. Ein bisschen Bedürfnisaufschub ist, solange man daraus kein erzieherischens Prinzip macht, vom Kind zu verkraften. Zu Anne Wahlgren kann ich nicht viel sagen. Ihr Programm erscheint mir widersprüchlich und ohne ausreichende wissenschaftliche Untermauerung. Ich fürchte, da ist viel Populismus dabei. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 31.10.2013