Hallo Hr. Dr. Posth,
meine Tochter ist jetzt 17 Monate alt und sie kann bisher nicht alleine einschlafen.
Mama oder Papa müssen sich neben ihr hinlegen sonst schläft sie nicht.
Beim Mittagsschlaf ist es besonders schlimm.
Sie ist müde aber sie wehrt sich mit allen Mitteln gegen das Schlafen. Ich muß sie regelrecht festhalten damit sie sich nicht mehr so viel bewegen kann weil dadurch hält sie sich wach.
Ich konnte meine Tochter noch nie alleine hinlegen zum Schlafen.
Ganz klein ist sie nur beim Stillen eingeschlafen, später beim Kinderwagen- oder Stubenwagenfahren.
In zwei Monaten geht sie dann in die Krippe weil ich wieder arbeiten muß, ich weiß nicht wie das dann werden soll mit dem Schlafen. Wenn sie keinen Mittagsschlaf macht ist sie total quengelig und übermüdet.
Gibt es ein sanftes Schlaftraining oder was soll man da machen?
Vielen Dank schonmal für ihre Hilfe
von
Malis
am 18.07.2011, 12:53
Antwort auf:
Wann können Kinder alleine einschlafen?
Stichwort: Einschlafprobleme im Kleinkindalter
Hallo, es kann nicht das Ziel einer erzieherischen Maßnahmen sein, dass ein Kleinkind unter 3-4 Jahren allein einschläft. Denn Kinder in diesem Alter verstehen noch nicht, dass die Welt während sie schlafen ganz normal weiter geht und dass die Eltern nicht verschwinden, sondern vielleicht in einem anderen Raum über sie wachen. Daher kommt beim Einschlafen Angst auf und das Wehren gegen den Schlaf ist nichts anderes als Unentspanntsein. Dazu kommen natürlich alle Bedürfnisse, die plötzlich auftreten, wenn das Kind nicht mehr abgelenkt ist und zur Ruhe kommt. Herausgehen der Eltern aus dem Zimmer stellt sich für das Kleinkind also wie eine erzwungene Trennung dar, und Trennung und Verlust von geliebten Personen ist so ziemlich das Schlimmsste, was sich ein Kleinkind vorstellen kann.
Der Übergang in eine Krippe ist in diesem Alter nun noch eine ganz zusätzliche Belastung, die Angsterscheinungen generell verstärkt. Auf jeden Fall sollte auf eine sanfte Ablösung geachtet werden (s. gezielter Suchlauf und www.sicherebindung.at, Fremdbetreuung und Übergang in die Fremdbetreuung), sonst haben Sie noch größere Probleme mit Ihrer Tochter. Viele GRüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.07.2011