Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Verabschieden

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Verabschieden

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Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn (18. Monate) wird 2 mal in der Woche von seinem Papa alleine betreut und ca. alle 2 Wochen einen Tag von seinen Großeltern. Alle kennt er sehr gut, trotzdem hat er momentan (natürlich) die engste Bindung an mich. Wenn ich mich beim Gehen bewusst von ihm verabschiede (Küsschen, winken), dann weint er immer sehr. Nach 5 Minuten beruhigt er sich wohl dann immer. Trotzdem fand ich diesen Abschied immer sehr unangenehm und daher sind wir dazu übergegangen, dass ich ihm ein Küsschen gebe und er dann abgelenkt wird, während ich mich mehr oder weniger "rausschleiche". Ist das so i.O. oder sollte er den Abschied bewusst mitbekommen um zu lernen, dass ich immer wieder komme und sich daran zu gewöhnen? Noch eine andere Frage: Gibt es Erkenntnisse, ab wann Kinder ungefährdet im Elternbett schlafen können, d.h. sie sich auch "zur Wehr setzen" oder hörbar machen, wenn man sie z.B. im Schlaf versehentlich mit der Bettdecke überdeckt oder auf sie rollt? Vielen Dank!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, ja, das ist besser so. Der Moment der Trennung ist das Hauptproblem für das Kind und nicht das Fortsein der Mutter, solange eine zuverlässige Ersatzbezugsperson anwesend ist. Da Kleinkinder kein rechtes Zeitgefühl haben, ist auch die Dauer, die die Mutter fort ist, nicht das Entscheidende, sondern nur das, was während ihrer Abwesenheit passiert. Der Glaube, ein Kind würde sich durch viele Abscheide daran gewöhnen, dass die Mutter immer wiederkehrt, ist irrig. Die "kognitive Selbstkorrektur" findet noch nicht statt. Die emotionale Not ist aber höchst präsent. Die letzte Frage ist schwer zu beantworten. Normalerweise schreit auch der Säugling, wenn sich der Vater oder die Mutter auf ihn legen. Er kann sich nur nicht befreien, wenn ihn die Eltern dann nicht hören (z.B. weil sie Schlafmittel genommen haben oder alkoholisiert sind). Ein zweijähriges Kind wäre da schon findiger und auch stärker, um sich vielleicht zu befreien. Aber Sicherheit gibt es diesbezüglich nicht. Viele Grüße


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