Frage: Trotz mit einem Jahr - Wie erziehen???

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn ist 13 Mo. alt und ein Sonnenschein. Doch derzeit testet er viel aus und manchmal haben wir das Gefühl er beschäftigt sich nur mit Dingen die er nicht darf. Ich hab mal gelesen dass die Kleinen das noch nicht mit Absicht machen, frag mich ob die das aber nicht doch einfach ein bißchen austesten. Was ja an sich auch ihr gutes Recht ist. Sie müssen ja erst mal die Welt kennenlernen. Aber wie kann ich ihm beibringen dass er gewisse Sachen nicht darf und wie soll ich am besten reagieren? Ein 'Nein' bringt rein gar nichts, außer den Spass es gleich wieder zu tun. Am besten ist ignorieren, aber das geht nicht bei allem - wenn es gefährlich ist. Ich würde ihm am liebsten auf die Finger hauen, weiß aber das bringt es nicht und hauen darf nie die Lösung sein. Aber was kann man machen? Kann man was machen? Liebe Grüße und einen guten Start ins neue Jahr, Jersey

Mitglied inaktiv - 03.01.2011, 10:54



Antwort auf: Trotz mit einem Jahr - Wie erziehen???

Stichwort: erste Erziehungsschritte Liebe Jersey, Sie haben ja schon ganz richtige Einsichten und sollten diese auch weiterhin zum Maßstab Ihres Handelns machen. In der Tat will ein gut 1-jähriges Kind die Welt entdecken, ist neugierig und unternehmungsfreudig. Anders kann es nicht lernen, wie die Welt funktioniert und anders kann es auch nicht erfahren, wo seine eigenen Grenzen liegen. Die Eltern, ganz besonders jetzt auch der Vater, müssen ihm helfen, die sich selbst gestellt Aufgaben möglichst unfallfrei und erfolgreich zu lösen. Mit diesen Eingriffen fängt das Erziehen streng genommen schon an. Aber es ist einstweilen noch mehr ein Lenken als ein Korrigieren-können. Denn das Kind in diesem Alter braucht ein und dieselbe Reaktion oder Botschaft seiner Eltern bei ein in derselben Sache immer wieder, denn so schnell funktioniert das menschliche Gehirn nun einmal nicht. Einmal aufgebaute Netzwerke des Wissens (Nervenzellen, Nervenfortsätze und Synapsen) müssen immer wieder benutzt (gebahnt) werden, bis sie stabil funktionieren. Dazu wählt das Kind seine Lieblingsbeschäftigung überhaupt, das Spiel. In manchmal etwas ermüdenden Redundanz geht das Kind immer wieder auf das Unerwünschte zu, um an der Reaktion seiner Bezugsperonen zu erfahren, dass es das nicht soll. Und diese Negativbotschaft soll von den Bezugspersonen in Mimik, Gestik und zunehmend in Worten zum Ausdruck gebracht werden. Übrigens können schon Säuglinge die Mimik einen anderen Menschen sehr gut auslesen. Deswegen sollte man im Umgang mit kleinen Kindern immer eindeutig in all seine Reaktionen sein. In meinem gezielten Suchlauf gibt es zwei für sie derzeit wichtige Stichworte: "erste Erziehungsschritte" und "Nein-sagen". Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.01.2011



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