Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Trocken werden

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Trocken werden

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Hallo, meine Tochter ist 22 Monate alt. Vor einiger Zeit habe ich ein Töpfchen sowie einen Toilettensitzverkleinerer gekauft und meine Tochter angezogen mal draufgesetzt um es kennenzulernen. Später habe ich sie auch mal nackig draufgesetzt, aber sie will schon nach kurzem wieder runter. Sie hat auch noch nicht aufs Töpfchen oder auf die Toiletten gemacht. Vor einigen Tagen lief sie nackig herum und ich merkte das sie muss. Daraufhin habe ich sie schnell aufs Töpfchen gesetzt. Sie hat jedoch nur geschrien und geweint und natürlich nichts gemacht. Soll ich sie jetzt erstmal 2, 3 Monate in Ruhe lassen? Ich möchte nicht, das sie Angst vor dem Töpfchen oder Toilette bekommt. Oder soll ich es immer wieder versuchen? Ich möchte nicht, das das trocken werden für meine Tochter oder für mich in Stress ausartet.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Meistens hat man das Problem, daß Kinder zu früh aufs Töpfchen oder gar Klo gesetzt werden. Die neurophysiologische Reife ist noch nicht vollendet, d.h. das Kind weiß noch nicht, daß zwischen seinen eigenen Ausscheidungsfunktionen und dem "Behälter" (für Urin oder Stuhl)eine sinnvolle Verbindung besteht. Es weiß auch noch nicht, daß wir in unserer Kultur das "Geschäft" in einem bestimmten Ritus absolvieren. Das alles muß das Kind lernen. Topftraining ist nur ein Erfolgsmodell für Eltern, nicht für die Kinder. Also erst muß das bislang gewickelte Kind erfahren, daß das Ausscheidungsgefühl "da unten" mit einem "Verlust" von Urin oder Stuhl einhergeht!! Glauben Sie ja nicht, daß das für ein Kind selbstverständlich ist! Mit ca. 2Jahren, so vermutet man ist das komplizierte Rückmeldungssystem im vegetativen Nervensystem zwischen Blase und Mastdarm einerseits und Gehirn andererseits geschlossen. Ab dann meldet sich beim Kind eine Art Sauberkeitstrieb. Das hat Freud schon erkannt und dieses Alter als anale Phase apostrophiert. Wie auch immer, jetzt muß das Kind lernen, daß sein Sauberkeitstrieb mit einer bestimmten Handlung zu kombinieren ist. Normalerweise signalisiert das Kind diesen Moment selber, indem es ein verdrießliches Gesicht zieht, wenn Urin oder Stuhl herauskommen. Das ist der Augenblick, in welchem man dem Kind ein Angebot machen sollte hinsichtlich des erwünschten "Behälters". Das ganze kann dann aber auch Spaß machen, nämlich dann, wenn man das Kind lobt, genauso wie man es gelobt hat, als es zum ersten Mal frei gelaufen ist oder Mama gesagt hat. So bedeutsam ist das also für alle Beteiligten! Denn das muß ja das ganze Leben nun problemlos weiter funktionieren!! Leider längst nicht immer der Fall. Den Behälter sollte man dann gemeinsam ausleeren, z.B. in die Toilette und das Kind abziehen lassen. Das macht auch Spaß. Nach ein paar natürlichen Maleuren wird es immer zuverlässiger gehen und irgendwann wird es nie wieder ein größeres Thema sein - außer beim Po-abputzen. Wenn das alle Eltern beherzigen würden, braucht es keine seitenschweren Bücher über Enuresis und Enkopresis geben, wage ich einmal zu behaupten. Aber die Realität sieht, wie sie alle wissen anders aus. Viel Erfolg auf diese Weise, die Antwort auf Ihre Frage wissen Sie ja jetzt


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Hallo Jilli! Mein Sohn Simon ist auch fast 22 Monate und ich mache im Moment genau das gleiche durch. Simon geht zwischendurch mal ins Badezimmer, holt sich sein Töpfchen und sagt "Mami Pippi" oder Mamma AA", aber wenn ich ihn dann darauf setze, will er auch ganz schnell wieder herunter. Ich versuche dann schon mal, ihn mit einem Buch abzulenken, hat aber meistens keinen großen Erfolg. Aber ich probiere es immer wieder mal zwischendurch! Nur sobald er anfängt zu weinen/schreien, nehm' ich ihn sofort wieder runter oder er steht von selbst wieder auf. Zwingen sollte man die Kinder auf gar keinen Fall, dass bedeutet dann nur Stress für das Kind und für die Eltern! Liebe Grüße, Tanja mit Simon


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Hallo zusammen, die meisten Töpfchen sind sehr unbequem. Sie sind sehr schmal geschnitten und wenn die Kinder da drauf sitzen tut ihnen der Popo weh. Wir haben das Töpfchen von Helly gekauft, weil es eine sehr breite Sitzfläche hat und ergonomisch geformt ist. Lara (14Monate) sitzt da sehr gerne drauf, auch einfach mal zum lesen *g*. Sie schläft mittags ohne Windel, weil sie in ihrem Mittagsschlaf nichts macht. Sobald sie wach wird setze ich sie drauf und sie macht ihr GEschäft da rein und hat einen heiden Spaß daran. Allerdings möchte sie auf dem Töpfchen sitzend immer etwas trinken. Dann läuft es auch gut *lol* Auch auf der Terrasse steht der Topf rum und wenn sie dort nackig läuft und ich merke das sie muß, dann bekommt sie ihren Tee und ich setze sie drauf. Probiert es doch mal mit diesem Töpfchen. Liebe GRüße, Caro


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