Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Trennungsangst

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Trennungsangst

Giokia

Hallo, meine Tochter ist 6 Jahre und 8 Monate alt und wurde vor ca. 3 Wochen eingeschult. Sie möchte morgens nicht in der Schule bleiben sie klammert sich an mich oder meinen Mann oder die Oma sobald die Trennungssituation beginnt) . Ich muss sie wirklich in den Klassenraum ziehen und die Lehrerin muss sie von mir ab pflücken! Die Lehrer sind auch wirklich nett und meine Tochter mag sie auch , sie sind sehr bemüht mit ihr, aber sie weint und schreit und hat jeden Tag einen anderen Grund weshalb sie nicht bleiben möchte. So war es auch fast die komplette Kindergartenzeit durch, bis wir mal eine extreme Phase hatten, wo sie überhaupt nicht bleiben wollte und wir sie kaum aus dem Haus bekommen haben um sie in die Kita zu bringen, deshalb waren wir dann beim Kinderpsychologen . hier wurde uns aber leider fast überhaupt nicht weitergeholfen, wir hatten (! ) alle vier Wochen einen Termin (!) und das hat leider überhaupt nichts bewirkt! Sie geht auch in keinen Turnverein etc mehr, weil sie nur mitmachen würde, wenn einer von uns direkt neben ihr herläuft! Ich weiß nicht ob das wichtig ist, aber sie verweigert -wie im Kindergarten- jegliches Essen. Wir sind wirklich ratlos und am verzweifeln, wie wir ihr helfen können! Haben Sie vielleicht einen Tipp für uns? Würden Sie an unserer Stelle nochmals einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen? Vielen Dank. Giokia


Liebe Giokia, das hört sich schon nach einer Angststörung an, die m.E. auch professioneller Behandlung bedarf. Die sieht normalerweise so aus, dass man ein Erstgespräch bei einer/m Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten macht (läuft über die sog. Termin-Service-Stellen der Kassenärztlichen Vereinigung. Kennt ihr Kinderarzt.). Wenn man mit der Person klarkommt und die Platz hat, gibt es einige Test- und Probestunden, die zur Diagnosestellung wichtig sind, aber auch nochmal die Möglichkeit geben zu sehen, ob die Chemie stimmt. Das ist deshalb wichtig, weil doch sehr persönliche Dinge in den Elterngesprächen besprochen werden und man da ausreichendes Vertrauen braucht. Dann findet je nach Therapieform 1-2 Stunden pro Woche (!) statt und alle 3-4 Wochen ein Elterngespräch. Diese Intensität ist wichtig, um eine ausreichend gute Beziehung zur Therapeutin herzustellen, was ein wesentlicher Wirkfaktor in der Therapie ist. Die Elterngespräche sind besonders wichtig, weil Sie weitaus mehr Zeit mit Ihrem Kind verbringen (und Wirkung haben), als der/die Therapeutin. Dann muß man sich auch etwas gedulden, denn Veränderungen brauchen Zeit, auch wenn die Therapie in o.g. Form läuft. Das würde ich baldmöglichst einleiten, da seelische Probleme auch dazu neigen, sich mit der Zeit zu verfestigen. Und es ist je nachdem wo Sie wohnen, gar nicht so leicht, den geeigneten Therapieplatz zu finden. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr


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