Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Spielverhalten

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Spielverhalten

Snoopy2016

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Sehr geehrte Frau Henkes, unser Sohn (4j8m) ist vor 5 Monaten großer Bruder geworden. Als er noch alleine war wurde er von uns Erwachsenen dauerbespaßt, was ich nun durchaus als Fehler anerkenne ihm nie beigebracht zu haben warten und auch sich alleine beschäftigen zu müssen. Denn nun mit zwei Kindern geht es nicht mehr permanent alle Aufmerksamkeit ihm zukommen zu lassen. Und ihm fällt es natürlich schwer sobald ich mal nicht kann alleine in ein Spiel zu finden oder auch ein Spiel alleine fortzusetzen. Lieber möchte er dann direkt Fernsehen oder Ähnliches. Haben Sie Ideen wie wir ihn unterstützen können? Dazu kommt, dass mein Sohn insbesondere mit kleinen Spielfiguren spielen mag, er mir vorgibt was meine Figur genau sagt und tut und wehe es gibt Abweichungen oder ich soll mir eine Geschichte dazu ausdenken und spiele ihm quasi nur vor. Früher habe ich immer ohne weiteres mitgespielt insbesondre zu Kitazeiten, da ich dachte ok, in der Kita muss er sich oft genug nach anderen richten. Aber soll ich das so weiter fortsetzen? Ich merke wie mir diese Art Rollenspiel zunehmend „lästig“ wird, ich keinen Spaß daran habe. Zwischendurch mal ok, aber nicht in Endlosschleife. Für Gesellschaftsspiele, kneten, basteln, malen kann man ihn leider sehr selten begeistern und wenn dann auch nur kurzweilig. Ich bin überfragt und


Ingrid Henkes

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Guten Tag, für Ihren Sohn ist das eine schwierige Zeit. Er muss die Konkurrenz durch das kleine Geschwister verkraften und erlebt, dass die Eltern ihm nicht mehr wie bisher zur Verfügung stehen. Das verunsichert ihn, weil er sich nicht mehr sicher ist, dass er noch so geliebt wird wie zuvor. Er versucht nun mit allen Kräften, den alten Zustand mit intensiver Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, um dieses Sicherheitsgefühl wiederherzustellen. Sie können Ihrem Sohn in dieser schwierigen Phase helfen, indem Sie mit ihm über seine Schwierigkeiten sprechen und ihm zeigen, dass Sie ihn lieben wie zuvor, auch wenn jetzt jemand dazu gekommen ist und der Alltag sich unwiderruflich geändert hat. Gleichzeitig ist Ihr Sohn in einem Alter, in dem er durchaus schon lernen kann, dass Eltern eigene Bedürfnisse und Wünsche haben und ihm nicht mehr bedingungslos zur Verfügung stehen. Auch hier geht es wie so oft um Grenzen, um die Wünsche mit- und gegeneinander abzustimmen, damit es allen möglichst gut geht. Das können Sie altersgemäß mit Ihrem Sohn besprechen. Sie schreiben ja, in der Kita müsse er sich oft nach anderen richten. Wir Menschen müssen uns immer mit anderen arrangieren. Dieses soziale Lernen können Sie zuhause gut mit ihm üben. Sie sind da gewiss geduldiger als die Kinder in der Kita. Ihr Sohn kann es durchaus schon verkraften, wenn Sie ihm sagen, dass Sie keine Lust auf das Rollenspiel haben, wenn Sie gar nicht mitbestimmen dürfen, oder dass Sie jetzt keine Lust mehr haben, das Spiel noch länger fortzusetzen. Das kann Ihr Sohn schon gut verstehen und er bekommt ja im gemeinsamen Gespräch eine Mitverantwortung für die Situation und kann sie mitgestalten. Das ist für Kinder sehr wichtig. Haben Sie außerdem vielleicht die Möglichkeit, Ihrem Sohn eine feste kleine Spielzeit nur mit Ihnen anzubieten, um ihm die Situation mit dem neuen Geschwister zu erleichtern? Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Curcuma

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Hallo, vielleicht hilft Dir auch dieser Artikel weiter: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/06/entthronung-der-erstgeborenen-was-kinder-nach-der-geburt-des-babys-brauchen-und-wie-die-eifersucht-auf-das-baby-gemindert-werden-kann.html?m=1 Viele Grüße!


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