Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Sozialverhalten

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Sozialverhalten

BeccaB91

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Guten Morgen, unser Sohn wird demnächst drei Jahre alt. Seit einem Jahr geht er in die Kita, U3 Gruppe mit 15 Kindern und drei Erzieherinnen, halbtags. Ende Oktober wurde er in der Gruppe geschlagen und geschubs, hat sich nie gewehrt. Ende November begann es, dass er in der Gruppe nicht ins Spiel findet. Er spielt viel allein oder beobachtet andere Kinder. Möchte er mitspiele, geht er zu den Kindern und meist nimmt er ihnen das Spielzeug weg, setzt sich zu nah zu ihnen oder macht und einen Turm kaputt. Das kommt jeden Tag häufig vor. Selten spielt er schon mit anderen Kindern. Fangen spielen klappt sehr gut. Die Erzieherinnen meinen, er wurde die anderen Kinder manchmal aus Freude ärgern. Alles Schimpfen durch die Erzieherinnen ist wirkungslos. Privat zeigt er solches Verhalten nicht. Er ist schüchtern, geht aber auch auf andere Kinder zu (Spielplatz, Zuhause) und nimmt nichts weg. Er fragt lieber, auch zum Verhandeln und Tauschen ist er bereit. An älteren Kindern ist er eher interessiert als an Gleichaltrigen. Er ist kognitiv sehr weit, spricht sehr gut, stellt viele Fragen. Er ist auch empathisch, tröstet andere etc. Er bekommt am Liebsten vorgelesen oder spielt mit uns Gesellschaftsspiele. Richtiges Spielzeug wird weniger genutzt. Rollenspiele kommen seit Kurzem vor. Die Erzieherinnen finden sein Sozialverhalten therapiebedürftig. Wie sehen Sie das? Ich würde ihm gerne helfen. Bisher geht er noch gerne in die Kita. Vielen Dank.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, Schimpfen ist ja meistens wirkungslos. Sie beschreiben mir das recht übliche Verhalten eines Dreijährigen. Ihr Sohn muss angemessenes Sozialverhalten erst lernen. Das ist ganz normal in diesem Alter. Ihr Sohn weiß einfach noch nicht, wie er in guten Kontakt kommen kann. Selbstverständlich macht es kleinen Kindern eine Weile auch große Freude andere zu ärgern. Sie stellen ja dabei fest, was sie alles bewirken können. Das ist in diesem Alter ein tolles Gefühl. Dass es sozial unerwünscht ist, kann Ihr Sohn noch nicht bedenken. Auch das muss er erst lernen. Er braucht also konkrete Anleitung dabei, auf andere zuzugehen. Das könnte so aussehen: "Hier nehmen wir keinem was weg. Komm wir gehen zu XY, dann kannst du ihn fragen, ob ihr zusammen mit ... spielen könnt." Manchmal muss man diese Schritte mit dem Kind gemeinsam gehen. Das macht natürlich Arbeit und bei der derzeitigen Personalsituation ist dies möglicherweise für die Erzieher/innen zu aufwändig. Es lässt sich aber nicht dadurch regeln, dass man einen Dreijährigen mit dem beschriebenen Verhalten für therapiebedürftig erklärt. Aus der Distanz kann ich nicht einschätzen, ob Sie in Gesprächen mit den Erzieher/innen etwas für Ihren Sohn erreichen können. Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn sich die Situation zuspitzt, da ein Kitawechsel heutzutage schwierig zu bewerkstelligen ist. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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