Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Soziales Verhalten und Freundschaften

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Soziales Verhalten und Freundschaften

Miri_Alm1989

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Hallo Frau Henkes,  unser Tochter ist im Oktober 5 Jahre alt geworden und ein fröhliches aber recht sensibles Kind. Sie macht sich viele Gedanken und ist anderen Kindern gegenüber zurückhaltend. Sie ist Einzelkind hat aber eine gleichartige Cousine, die sie oft sieht. Sie hat noch eine Freundin (unser Nachbarskind), mit der sie seit September in die gleiche Kindergarten-Gruppe geht. Davor war sie 2 Jahre in einer anderen Gruppe wo sie aber laut Aussage der Erzieher überhaupt keinen Abschluss gefunden hat und unglücklich war. In Abstimmung mit dem Kindergarten haben wir sie dann heuer in die Gruppe, wo auch unser Nachbarskind geht, wechseln lassen. Darüber hat sie unsere Tochter sehr gefreut und die beiden spielen gern miteinander.  Vom Charakter würde ich sie als schüchtern aber sehr lieb beschreiben. Sie hat einen großen Gerechtigkeitssinn und kann immer schon gut mit anderen teilen. Sie haut oder zwickt andere Kinder nie. Ihr selbst ist das leider schon oft passiert und sie petzt dann bei uns Eltern oder bei den Erzieherinnen. Sie ist dann sehr enttäuscht, wenn sie dann gesagt bekommt, dass sie es selber regeln soll. Die Erzieherinnen mischen sich da wohl nicht ein, wenn es nicht unbedingt sein muss.  Sie klagt in letzter Zeit öfter bei uns, dass sie keine Freunde hat und dass wohl keiner mit ihr spielen will. (Außer das Nachbarskind). Sie wurde noch nie zu Geburtstagen oder zum Spielen eingeladen. Sie schafft es zum Beispiel  nicht, dass sie einem anderen Kind aus ihrer Gruppe das Freundebuch gibt und bittet hineinzuschreiben. Sie nimmt es zwar ganz oft mit in den Kindergarten, bringt es aber wieder leer nach Hause. Wenn ich sie frage wo das Problem liegt und sie einfach nochmal lieb fragen soll, dann wird sie sehr sehr emotional, weint und sagt, dass jeder sie ablehnt. Wie kann ich meiner Tochter helfen, dass sie sich besser traut auf andere Kinder zuzugehen? Wie kann man das Selbstbewusstsein stärken? Kommt das vielleicht noch ganz von alleine und wir machen uns einfach zu viele Gedanken? Sie wird wird übrigens erst 2026 eingeschult. Darüber bin ich froh, da ich mir erhoffe, dass sie bis zum Schulstart noch selbstbewusster und kontaktfreudiger wird.  Vielen Dank vorab für ihre Mühe Mit freundlichen Grüßen, Miriam A.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, es wäre sicher hilfreich, wenn Sie die Erzieher/innen um ein Gespräch über Ihre Tochter bitten. Sie können vermutlich ihre Beobachtungen äußern und das Verhalten Ihrer Tochter im Kiga einschätzen. Vielleicht braucht Ihre Tochter auch mehr Unterstützung von den Erzieher/innen, um in der Gruppe leichter Anschluss zu finden. Sie können Ihrer Tochter bei der Kontaktaufnahme helfen. Sprechen Sie eine Verabredung bei den Eltern eines anderen Kindes an, wenn dieses gerade abgeholt wird. Lassen Sie Ihre Tochter das Freundschaftsbuch in Ihrem Beisein übergeben. Sie können das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter stärken, indem Sie ihr viele Gelegenheiten anbieten, in denen sie sich als kompetent und gut erleben kann. Das können sportliche Betätigungen sein oder andere Aktivitäten, bei denen sie mit Ihnen arbeitet. Jetzt stehen doch bald wieder Plätzchenbacken oder Basteln an. Bestätigen Sie Ihrer Tochter, dass sie so Vieles schon so gut kann. Wenn Ihre Tochter verinnerlicht hat, dass sie in Ihren Augen - so wie sie ist - gut und richtig ist, kann sie sich selber besser annehmen und mehr Selbstwertgefühl entwickeln. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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