Alfiriel
Guten Tag Frau Henkes Vorab, herzlichen Dank für Ihre tolle Arbeit! Unsere Tochter feierte diesen Monat ihren zweiten Geburtstag. Sie ist ein aufgewecktes und freundliches Kind, eher schüchtern und sehr mitfühlend. Unsere Nachbarn (Freunde aus Kindertagen) haben einen Sohn, welcher ca. 5 Monate älter ist als unsere Tochter. Alle paar Wochen unternehmen wir etwas zusammen. Der Nachbarssohn hatte vor einigen Monaten eine Phase, in der er andere Kinder schlug. Auch unsere Tochter blieb nicht verschont. Glücklicherweise besserte sich dies nach einiger Zeit, kehrte nun aber mit grösserer Heftigkeit zurück. Am zweiten Geburtstag unserer Tochter war er als einziges Kind ebenfalls eingeladen. Nach kurzer Zeit begann er unsere Tochter ins Gesicht und auf die Finger zu schlagen, sie wegzuschubsen und ihren geliebten Puppen auf den Kopf zu hauen. Er wollte stets das, womit sie gespielt hat. Unsere Tochter reagierte damit, dass sie laut aufschrie und zu mir lief. Nach einigen Hau-Attacken schlug sie sogar zurück. Unsere Nachbarn reagierten jeweils prompt indem sie ihren Sohn wegzogen und ihm erklärten, dass dies nicht geht, jedoch ohne jegliche Auswirkung. Nun sind einige Tage vergangen und unsere Tochter erzählt immer noch täglich von den Vorfällen (pro Tag sicherlich 20x). Gerne möchte ich Ihre Einschätzung zu meinen Fragen hören: - Wie reagiere ich am besten, wenn der Nachbarsbub wieder zuschlagen sollte? Ich sage unserer Tochter stets, dass sie zu mir kommen soll, wenn er schlägt. Auch erkläre ich ihr, dass Hauen kein guter Weg ist und er sich wohl nicht anders auszudrücken weiss. Er ist ja dadurch nicht durchwegs ein schlechtes Kind, er zeigt nur ein inakzeptables Verhalten. Seine Eltern sind mit der Situation sehr überfordert und wirken teilweise auch hilflos. - Wie soll ich reagieren, wenn sie mir zum zwanzigsten Mal von den Vorfällen erzählt? Zum einen möchte ich sie natürlich ernst nehmen, zum anderen will ich die Situation nicht überbewerten. Meine Eltern, welche auch anwesend waren, dramatisieren die Situation meiner Meinung nach. Ich habe auch für den Jungen Verständnis und weiss, dass ein solches Verhalten mit 2 1/2 Jahren normal sein kann. Natürlich möchte ich auch den Kontakt aufrechterhalten, da die beiden künftig zusammen zur Schule gehen werden. Dennoch möchte ich unsere Tochter natürlich schützen. Seither spielt sie auch das Schlagen öfters mit ihren Puppen nach. Ganz herzlichen Dank vorab für Ihre Stellungnahme!
Guten Tag, es ist wichtig, dass Sie Ihre Tochter schützen, solange sie das noch nicht selber kann. Sie können sich zwischen die Kinder stellen und deutlich nein sagen. Wenn die Eltern des Jungen anwesend sind, ist es natürlich angemessener, diese übernehmen die Begrenzung ihres Sohnes. Wenn diese allerdings überfordert und hilflos sind, kann Ihr Nachbarssohn vermutlich weniger oder später die nötigen Erfahrungen zur Regulierung seines Verhaltens machen. Dann kann Ihr Eingreifen nur sehr behutsam erfolgen, um die Eltern nicht zu beschämen. Es ist für die Gesamtsituation aber schon hilfreich, dass Sie davon ausgehen, dass das aggressive Verhalten des Nachbarsjungen eine ganz normale Phase in der Entwicklung sein kann. Ihren Eltern sollten Sie daher nicht die Deutungshoheit über die Situation überlassen. Ihre Tochter verhält sich ganz normal, wenn sie ständig über diese Vorfälle spricht und sie auch nachspielt. Das ist eine frühkindliche Bewältigungsform, die Kindern bei der Bewältigung von Ereignissen hilft, bis diese sich abgeschliffen haben. Es ist kein Ausdruck von Ablehnung. Gehen Sie ruhig darauf ein und bestätigen Sie Ihre Tochter. "Das war wirklich blöd von dem XXX. Man darf doch nicht hauen. Gut, dass du das schon weißt. Der XXX lernt das auch noch." oder so ähnlich. Sie können dann auch betonen, dass der Nachbarsjunge ihr aber letztens auch was abgegeben hat oder schön mit ihr gespielt hat. Dann lernt Ihre Tochter, dass dieser Junge - wie jeder Mensch - verschiedenene Seiten hat, die man nicht alle mögen muss. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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