KimSue2412
Guten Morgen, unser 3,5 jähriger Sohn hatte schon immer Schlafprobleme. Die ersten 1,5 Jahre wurde er fast jede Stunde wach. Wir waren damals bei einer Schlafberatung (Mini Kiss der Universität). Wir haben ihn nie schreien gelassen, haben ihn immer eng begleitet und unsere Gewohnheiten der Situation angepasst. Mit 3 Jahren ist er selbstständig vom Elternbett in sein eigenes Bett umgezogen. Jedoch schläft der Papa weiterhin neben seinem Bett, da unser Sohn nachts meistens immer noch wach wird. (Ich schlafe mit dem Bruder im Elternbett.) Wir hatten schon diverse Formen des nächtlichen Erwachens. Weinen, schreien, häufiges aufwachen und schnell wiedereinschlafen. Aktuell ist er jedoch häufig stundenlang wach in der Nacht. Teilweise bis zu 3 Stunden. Meistens um 3 Uhr. Er liegt dann einfach da, trinkt etwas, möchte die Hand gehalten werden, ist manchmal aber auch unruhig mit den Beinen. Tagsüber hat unser eine gute Tagestruktur, ist ein sehr intelligentes (weiter als andere Kinder in seinem Alter) und temperamentvolles Kind, die Abendroutine und das Zubettgehen ist immer gleich. Sind solche Schlafprobleme mit 3.5 Jahren noch normal? Welche Tipps haben Sie für uns? Vielen Dank für Ihre Mühe und Hilfe. Kim
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich nehme an, meinen BasisText zum Schlaf auf dieser Seite haben Sie gelesen. Phasen erschwerten Schlafs treten also immer wieder auf. Aber sie haben unterschiedliche Gründe/Inhalte und damit muß man umgehen. Die Frage, die sich stellt ist ja, was beunruhigt Ihren Sohn in der Nacht, "raubt" ihm den Schlaf. Was bedeutet Schlaf für Ihren aufgeweckten und kognitiv weit entwickelten Sohn? Ist es eine Leerzeit, ist es Kontrollverlust, holen ihn Fragen ein, die er mit dem Tagesbewusstsein bearbeiten kann, die aber nachts eine andere Qualität bekommen? Was beschäftigt ihn, wenn er nachts wach liegt? Mir fällt als Erstes ein, in das Abendritual diese Frage einzubauen, was ihn am Tag beschäftigt/berührt hat. Also das Angebot einzubauen, Beunruhigendes anzusprechen und so vielleicht mehr loszulassen. Ein dreijähriger aufgeweckter Junge hat so viele Eindrücke und Erfahrungen jeden Tag, das übersteigt sicher seine Verarbeitungsmöglichkeiten. Dann würde ich schauen, was er in der Nacht braucht, um wieder in einen ausreichenden Ruhezustand zu kommen. Ein kurzes Gespräch, ein Kuscheltier, Nähe usw.? Das mag am Anfang anstrengend sein, aber es geht ja darum, mittelfristig beruhigend zu wirken. Ich finde solche Phasen sehr wichtig, weil man Einiges von seinem Kind erfahren kann und das Kind sehr unterschiedliche Erfahrungen mit uns Eltern machen kann. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen Sie machen. Dr.Ludger Nohr
frau_e_2017
Mein Sohn ist gleich alt und hat zweimal die Woche ein nächtliche Wachphase von ca. zwei Stunden und verhält sich ähnlich. Spricht eigentlich nicht, will mal was trinken und wälzt sich herum. Wir haben das quasi schon immer. Es gab mal ein halbes Jahr Pause aber momentan eben wieder zweimal wöchentlich. Ich weiß nicht warum das so ist, habe es aber akzeptiert. Den Rat von Dr. Nohr am Abend nochmal den Tag zu besprechen werde ich aber jedenfalls mal ausprobieren.
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