Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schlaf

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schlaf

Jnrplr

Hallo, unsere Tochter knapp 2 Jahre alt (in 1 1/2 Wochen) macht seit ein paar Tagen Theater wenn’s ums schlafen gehen geht (sei es Mittags oder abends). Sie ist bisher immer von alleine ohne Theater ins Bett gegangen, kannte ihren Ablauf (Buch lesen, Zähne putzen und ab ins Bett) auf diesen hat sie auch großen Wert gelegt. Sie schlief bisher ohne Probleme im dunklen Raum ohne jegliches Licht. Sie war auch bisher ein eigentlich recht ruhebedürftiger Mensch wenn es ums Thema schlafen ging. Aber eben nun seit ein paar Tagen, fängt sie an zu „weinen/jammern“ sobald ich sie ins Bett legen möchte, klammert und kommt mindestens 1-3 Mal wieder raus. Wir machten ihren großen Teddybär und sämtliche Kuscheltiere weg und versuchten es mit einem Nachtlicht, jedoch das einzige was hilft ist die Tür weit offen zu lassen. Kann es was damit zu tun haben, dass wir eine zweite Tochter erwarten, die jeden Moment kommen könnte? Ist das nur eine Phase? Vorgestern versuchten wir es ohne Mittagschlaf was super klappte um 18:30 Uhr ging sie ohne zu meckern ins Bett und schlief durch. Gestern jedoch schlief sie im Auto etwas ein und wir legten sie anschließend für 30 Min hin, dementsprechend schwer wollte sie abends aber wieder einschlafen und nachts war sie sehr häufig wach. Lieben Dank Freundliche Grüße J.Paler


Hallo, die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern ist ein dauernder Prozess der Veränderung, der mal ruhiger, mal sprunghafter verläuft. Das führt dazu, dass auch die Verhaltensweisen der Kinder sich ändern, nicht mehr einfach alles weiter funktioniert, wie es schon mal war (s. a. Text zum Schlaf auf dieser Seite). Es ist gut möglich, dass ein Teil der Verunsicherung die sich ändernde Familiensituation ist. Da die offene Tür schon hilft, könnte sie sich vorher ausgeschlossen gefühlt haben oder zumindest nicht in der Lage mitzubekommen, was da draussen passiert. Auch wenn wir nicht genau wissen, was zu der Verhaltensänderung geführt hat, sollten wir solche neuen Formen nicht als Störung auffassen, sondern z.B. als Hinweis auf ein Bedürfnis. Wie dieses dann verstanden und behandelt wird, da gibt es viee Wege. Da Sie schon mit einfachen Maßnahmen "erfolgreich" waren, müssen Sie jetzt nicht viel ändern. Es kann aber gut sein, dass weitere Anpassungen nötig werden, wenn das Geschwisterkind da ist und sich die Familie neu sortiert. Ich wünsche Ihnen genügend Freude dabei. Dr.Ludger Nohr


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