Little_Mum
Hallo Dr. Nohr, mein Sohn (12 J.) hat eine riesige Angst vor Nacktschnecken. Diese Angst hat sich mit der Zeit entwickelt und ist jetzt auf einem Maximum. Als er kleiner war, fand er sie schon immer eklig. Aber wir konnten zumindest schnell an ihnen vorbei laufen. Mittlerweile ist es so, dass er, sobald er eine sieht, sowas wie eine Panikattacke bekommt. Er bleibt stehen, schreit wie ein kleines Mädchen, wird ganz zittrig und sein Herz schlägt sehr schnell. Ruhiges Zureden oder Beruhigen geht in diesem Moment nicht. Wenn ich ihn frage, warum er so eine Angst vor denen hat, kommt nur:Ich mag sie einfach nicht. Das Problem ist aber, dass es uns unheimlich einschränkt. Spazieren gehen geht nur auf dem Asphalt. Keine Feldwege oder am Fluss entlang und schon garnicht in den Wald. Fahrradwege mit dem Fahrrad gehen auch nicht. Wir haben schon alles versucht, wir haben es nicht beachtet, wir haben Verständnis gezeigt, wir haben versucht zu erklären, dass die Dinger zwar eklig sind, aber harmlos. Auch wenn es blöd klingt, aber meine Geduld und Verständnis sind langsam am Ende. Wir können kaum noch Ausflüge mit der Familie machen. Was mir aber am meisten Sorgen bereitet, ist, wenn ihm das mal bei einem Klassenausflug passieren sollte. Kinder können echt fies sein. Was können wir noch tun? Vielleicht zur Therapie?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, diese Phobie schränkt ja nicht nur die Familie ein, sondern ihn selbst auch, innerlich und äußerlich. Solche Ängste reduzieren auch das Selbstwertgefühl und lösen Zweifel an der eigenen Stabilität aus. Da sich das über einen längeren Zeitraum noch verstärkt hat und auch soziale Distanzierungen zu befürchten sind, würde ich Ihnen zustimmen und auch eine Verhaltenstherapie empfehlen. Zum einen kann die Phobie dort behandelt werden, vor allem aber ist es eine wichtige Erfahrung, dass solche Veränderungen möglich sind (nicht alles ausgehalten werden muß). Die Verhaltenstherapie hat dabei gute Erfolge und dauert in der Regel nicht so lange. Dr.Ludger Nohr
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